In den USA kursiert eine außergewöhnliche Hunde-Infektion. Anders als bei bekannten Infektionen sprechen die Tiere aber nicht auf Antibiotika an. Droht eine Gefahr für Deutschland?
Mehr als 200 Meldungen über eine ungewöhnliche Krankheit, die die Atemwege von Hunden befällt, gingen bei der Regierung des US-Bundesstaats Oregon ein. Die Vierbeiner zeigten Symptome von bekannten Krankheiten, jedoch schlugen Antibiotika in keinem der Fälle an. Besteht Grund zur Sorge, dass die Infektion nach Europa oder gar Deutschland kommt?
Am 18. November teilte das Landwirtschaftsministerium von Oregon dem Nachrichtenportal Time mit, dass diese Krankheit nicht nur in einem einzigen Bundesstaat grassiere. Auch in New Hampshire, Colorado, Indiana, Illinois, Washington, Idaho und Kalifornien wurden ähnliche Fälle gemeldet.
Mysteriöse Krankheit weckt Besorgnis bei Hundehaltern - das sind die Symptome
Die Hunde sollen demnach Symptome gezeigt haben, die chronischem Husten oder einer Lungenentzündung sehr ähneln. Das Online-Tiermagazin Petbook kontaktierte Tierarzt Dr. Marco Antonio Fragoso bezüglich dieser Erkrankung. Dieser erklärte: "Es scheint dem Zwingerhusten von Hunden zu ähneln, bei dem es sich um einen Infekt der Atemwege mit Viren und Bakterien handelt." Jedoch sei besorgniserregend, dass Antibiotika nicht wirken und die Krankheit nicht durch die üblichen Tests auf Zwingerhusten nachgewiesen werden kann.
Die Oregon Veterinary Medical Association (OVMA) gab an, dass leichter bis mittelschwerer Husten, der mindestens sechs bis acht Wochen anhält, ein erstes Indiz für die Krankheit sein könne. Oft folge eine chronische oder akute Lungenentzündung, die innerhalb von wenigen Stunden oder Tagen einen schwerwiegenden Verlauf nehmen kann. Treten folgende Symptome beim Hund auf, sollten Hundebesitzerinnen oder Hundebesitzer in den USA ihre Tierärztin oder ihren Tierarzt kontaktieren:
- Husten
- Niesen
- Nasen- und/oder Augenausfluss
- Lethargie
Wie können Hundebesitzer der neuen Atemwegserkrankung vorbeugen?
Im August 2023 trafen die ersten Berichte über die Hunde-Erkrankung beim Landwirtschaftsministerium von Oregon ein. Bis Mitte November 2023 sammelten sich mehr als 200 Meldungen an - und die Meldungen reißen nicht ab. Obwohl so viele Fälle in kurzer Zeit dokumentiert wurden, konnte noch kein Auslöser für die Krankheit gefunden werden. Bei einigen Hunden wurde das Bakterium Mycoplasma cynos nachgewiesen, das in Verbindung mit Atemwegserkrankungen gebracht wird.
Jedoch sei es nur in derart wenig Fällen nachgewiesen worden, dass dieser Bakterienstamm nicht der Auslöser aller Infektionen sein könne. Auch starben einige Hunde mit der Erkrankung. Die Todesrate sei jedoch zu gering, um die Infektion als schwerwiegend zu deklarieren. Wie Today.com berichtet, sollten Hundebesitzerinnen oder Hundebesitzer nicht in Panik verfallen. Dennoch sei es vernünftig, den Impfschutz des Vierbeiners zu überprüfen und Begegnungen des eigenen Hundes mit fremden Hunden zu minimieren oder eine Weile lang ganz sein zu lassen.