Menschen wie Peter Trebes sorgen dafür, dass analoge Filmschätze in die digitale Zeit hinübergerettet werden. Wir haben dem Oberfranken bei der Arbeit mit Super-8-Filmen über die Schulter geschaut.
Da war doch im Keller, hinten im Regal, noch eine Blechdose. Da müssten sie drin sein. Ein paar Sachen beiseite gerückt und: da ist sie. Ob die Schätze im Dunkeln überlebt haben? Vorsichtig den Deckel aufgemacht und hineingespäht: Wild übereinander getürmt liegen sie drin, 18 kleine Rollen, aus einigen spitzen schmale, dunkle Streifen heraus. Die Super-8-Filme, Ende der 80er Jahre mit viel Engagement und Lust am Ausprobieren gedreht. Seitdem: tote Dose.
Das Equipment wäre ja noch vorhanden. Ein Abspielgerät, eine Lampe zum Ausleuchten, eine größere Rolle zum Abspulen. Aber, der Aufwand ...
Digitalisieren, das wär's. Ein bisschen Recherche im Internet, es gibt einen Filmclub in Bamberg. Und tatsächlich, auch einen Experten für Super 8. Wer mit ihm einen Termin vereinbart, taucht in eine andere Welt.
Studio im Keller seit 1985
Peter Trebes führt in den Keller seines Hauses und der Besucher bleibt überrascht an der geöffneten Tür eines Raumes stehen. "Das ist mein Studio", sagt der 70-Jährige. Wohin man auch schaut: Überall Technik. Kameras, Monitore, ein Mischpult, Tastaturen, Abspielgeräte, eine Tür zu einem weiteren Raum. "Meine Sprecherkabine", erklärt Trebes.
1985 hat er mit der Einrichtung seines Studios begonnen. "Das ist über die Jahre hinweg gewachsen", erzählt Trebes, "ich habe immer wieder nachgerüstet." Seine Leidenschaft fürs Filmen entdeckte er 1970. "Damals gab es Kameras mit Federwerkaufzug, die Filme hießen Normal 8. Später hat sich die Technik Richtung Super 8 weiterentwickelt, die Kameras waren elektrisch angetrieben."
Vor allem im Urlaub hat er gerne gefilmt. "Das hat mir so viel Freude gemacht. Ich habe ein paar Dutzend Reiseberichte mitgebracht, geschnitten und vertont." In diese Kategorie fällt auch sein Lieblingsfilm: "Usbekistan. 2005 sind wir in einer Kleingruppe über die alte Seidenstraße gefahren. Unvergesslich. Meine Frau und ich schauen den Film immer wieder an."
Trebes hat sein Hobby nicht nur laufend weiter entwickelt, er konnte seine Kenntnisse sogar beruflich einsetzen. Der gelernte Maschinenbaumeister arbeitete in der Erwachsenenbildung und spezialisierte sich auf Medientechnik. Er entwickelte eine Weiterbildungsform für den staatlich anerkannten Abschluss zum Mediendesigner. "Daraus entstand die Nähe zur Videoproduktion, eine Technik, die in den 80er Jahren die alten Schmalfilme ablöste."