Papierausweis für Rentner vor dem Aus? Merz & Co. planen Änderungen

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Geht es nach SPD und Union soll sich auch bei der Rente in den kommenden Jahren einiges ändern - und das fängt schon beim Rentenausweis an.

Frühstart-Rente, Aktivrente und verbesserte Mütterrenten für Frauen mit Geburten vor 1992 - im Koalitionsvertrag von SPD und Union sind auch beim Thema Rente zahlreiche Veränderungen geplant. Eine davon soll die Rentenausweise betreffen.

Doch beschlossen ist noch nichts: Die CSU hat dem Koalitionsvertrag zwar schon zugestimmt - SPD und CDU treffen ihre Entscheidungen aber voraussichtlich erst Ende des Monats. 

Diese Änderungen beim Rentenausweis planen Union und SPD

Nehmen alle den Koalitionsvertrag an, könnte es für Rentner in Deutschland bald schon neue Rentenausweise geben. Diese erhalten Ruheständler laut der Deutschen Rentenversicherung (DRV) seit Juli 2020 mit dem Begrüßungsschreiben. Genutzt werden kann der Ausweis, um an zahlreichen Stellen von Vergünstigungen Gebrauch zu machen - beispielsweise in Theatern, Kinos, Bussen und Bahnen oder auch in Restaurants. 

Auf dem Ausweis sind Name, Geburtsdatum sowie die Rentenversicherungsnummer eingetragen. Bisher gab es ihn als schmalen, folienverstärkten Papierausweis im Scheckkartenformat. Genau das könnte sich jedoch bald ändern. Im Koalitionsvertrag heißt es dazu: Den Rentenausweis solle man künftig "digital und sicher mit sich führen können." Genau ausgeführt werden die Pläne im aktuellen Koalitionsvertrag allerdings nicht. Ob der Papierausweis möglicherweise vollständig abgeschafft wird, bleibt damit offen.

Die Digitalisierung des Rentenausweises könnte auch für im Ausland lebende Rentner Vorteile haben. Und das betrifft mittlerweile viele: Immerhin wandern immer mehr Pensionäre im Ruhestand aus. Welche Länder sich dafür am besten eignen, zeigt ein aktuelles Ranking. Mithilfe des digitalen Nachweises könnte die Kommunikation mit Behörden im Ausland und auch das Verwalten der eigenen Rentenansprüche deutlich einfacher werden - besonders in Staaten, die deutlich stärker digitalisiert sind als Deutschland. Ob das letztlich auch so kommt, hängt jedoch stark von der technischen Ausgestaltung ab.

Dieses weitere Bürokratie-Monster soll jetzt abgeschafft werden

Laut Koalitionsvertrag ebenfalls geplant: "Die Entsendemeldung in der EU wollen wir durch die Reform der eDeclaration technisch erleichtern und streben eine Bündelung mit dem sogenannten A1-Verfahren an."

Doch was bedeutet das konkret? Wenn ein Unternehmen Mitarbeiter in ein anderes EU-Land entsendet, beispielsweise für ein Projekt oder eine Dienstleistung, muss es diese Entsendung bei den Behörden des Gastlandes melden. Das nennt man "Entsendemeldung".

Die "eDeclaration" ist ein digitales System, das in der EU genutzt wird, um solche Entsendemeldungen elektronisch zu übermitteln. Es soll den Verwaltungsaufwand für Unternehmen verringern. Das A1-Formular ist ein Nachweis, dass entsandte Mitarbeiter weiterhin im Sozialsystem ihres Heimatlandes versichert sind, während sie in einem anderen EU-Land arbeiten. Beide Verfahren gelten als bürokratisch aufwendig.

Rentner im Ausland: Diese Vorteile könnten die neuen Pläne haben

Union und SPD planen jetzt also, die Entsendemeldung (eDeclaration) und das A1-Verfahren zu vereinfachen und technisch zu bündeln. Das bedeutet, dass Unternehmen künftig nicht zwei separate Prozesse durchlaufen müssen, sondern idealerweise alles über ein einziges, vereinfachtes System erledigen können.

Diese Neuerung würde also besonders Menschen zugutekommen, die im Ausland arbeiten, da dadurch grenzüberschreitende Arbeitseinsätze von Mitarbeitern erleichtern werden könnten.

Das betrifft tatsächlich auch einige Rentner - denn laut der DRV arbeiten aber immer mehr Menschen auch nach dem Renteneintritt weiter – sei es in Deutschland oder im Ausland.

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