Im Sommer mit kalten Duschen Geld sparen? So viel bringt das wirklich

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Kalte Duschen sind bei den aktuellen Temperaturen wohl so verlockend wie selten. Ganz nebenbei spart das sogar noch Geld. Aber wie viel eigentlich?

Draußen ist es heiß - da zieht es viele unter die kalte Dusche, um sich abzukühlen. Das spart sogar noch Geld. Aber wie viel eigentlich genau? Auf Nachfrage von inFranken.de erklärt Martina Willscheid vom Bund der Energieverbraucher: "Kalt duschen spart vor allem die Energiekosten für das Erhitzen des Wassers. Je nach Energiequelle und Duschgewohnheiten liegt die Ersparnis typischerweise zwischen 20 und 70 Euro pro Jahr."

Wie viel man genaue spare, hänge jedoch von mehreren Faktoren ab. Weitere Spar-Tipps für den Sommer hat die Finanzredaktion von inFranken.de übrigens in einem anderen Artikel für euch zusammengefasst.

20 bis 70 Euro weniger pro Jahr: Das sparen kalte Duschen wirklich

Demnach spielen Duschdauer und -häufigkeit, der Wasserverbrauch und auch die Energiequelle eine Rolle. Willscheid betont: "Strom ist teurer als Gas, daher ist die Ersparnis beim Wechsel auf kaltes Duschen bei Strom am größten." Aber auch wer kürzer oder seltener duscht, spart Geld - ein Sparduschkopf reduziere zusätzlich die Wasser- und Energiekosten.

Am meisten spart beim Umstieg auf kalte Duschen deshalb, wer aktuell täglich duscht und mit Strom heizt. Der eigene Verbrauch - und die mögliche Ersparnis - lässt sich laut Willscheid auch individuell berechnen. Entweder mit dem Duschrechner der Verbraucherzentrale NRW oder mit folgendem Vorgehen:

  • Ermittle deinen jährlichen Energieverbrauch fürs Duschen (z. B. 3,5 kWh × Duschhäufigkeit × 365)
  • Multipliziere mit dem individuellen aktuellen Energiepreis pro kWh
  • Ziehe die reinen Wasserkosten (ohne Erwärmung) ab – das ist das gewonnene Sparpotenzial.

Selbstversuch: Redakteur duscht ein Jahr lang kalt - so viel hat er gespart

Im Schnitt liegen die jährlichen Kosten für tägliches warmes Duschen bei einem elektronischen Durchlauferhitzer laut Willscheid bei etwa 192 Euro pro Jahr. Diese setzen sich zusammen aus den Kosten für Wasser und jenen für das Erhitzen. Beim Kaltduschen hingegen fallen nur die Kosten für das Wasser selbst an, nicht aber für das Erwärmen. Die jährlichen Kosten liegen der Expertin zufolge dann bei etwa 123 Euro pro Jahr bei Strom. Somit liege die jährliche Ersparnis beim Kaltduschen bei rund 70 Euro pro Jahr. Bei Gas als Energiequelle betrage die Ersparnis etwa 20 Euro pro Jahr.

Ein ähnliches Bild zeichnet der Selbstversuch von Gamestar-Redakteur Nils Raettig. Ein Jahr lang hat Raettig kalt geduscht und seine Erfahrungen online zusammengefasst. Aufgrund mehrerer Preisänderungen seines Anbieters ließe sich die Ersparnis im Laufe des Jahres zwar nicht auf den Cent genau berechnen, aber: "Wohin die Reise ungefähr geht, ist dennoch ziemlich klar: Meine Ersparnis dürfte sich im mittleren zweistelligen Bereich von etwa 50 bis 70 Euro bewegen", berichtet er.

Statt täglich zehn Minuten warm duschte Raettig während seines Selbstversuchs täglich fünf Minuten kalt und reduzierte seine Wassertemperatur von 30 auf 17 bis 18 Grad. Das Wasser wurde in seinem Fall durch eine Erdgas-Heizung erhitzt.

Duschverhalten in Deutschland: So oft duschen ist normal

Täglich zu duschen, ist in Deutschland übrigens keine Seltenheit. Ganze 40 Prozent der Deutschen duschen einmal täglich - das ergab eine Umfrage des Dusch-Shops "Duschmeister" schon im Jahr 2021. Befragt wurden dazu mithilfe von Google Surveys insgesamt 4139 Deutsche. 23 Prozent duschen demnach jeden zweiten Tag. Die meisten Befragten (nämlich 39,10 Prozent) gaben außerdem an, durchschnittlich zwischen fünf und zehn Minuten zu duschen.

Kalte Duschen sind unter den Befragten allerdings nicht sonderlich beliebt: Nur 3,37 Prozent gaben an, regelmäßig kalt zu duschen, wohingegen 57,48 Prozent lieber warm duschen. 

Vorschaubild: © Adobe Stock/methaphum (Symbolbild)