Schlaf-Studie zeigt, zu welcher Uhrzeit du spätestens ins Bett gehen solltest

2 Min

Eine aktuelle Schlaf-Studie von Forschern aus Stanford zeigt: Frühes Zubettgehen mindert das Risiko psychischer Erkrankungen. Was die Forscher genau herausgefunden haben und wie du deine Schlafgewohnheiten positiv beeinflussen kannst, erklären wir hier.

Nachteule oder Frühaufsteher? Sie beide haben etwas gemeinsam. Sie sollten früh ins Bett gehen, um am Tag gut funktionieren zu können. Denn bisherige Studien zeigen: Die Schlafenszeiten machen einen großen Unterschied in Sachen Entstehung von psychischen Gesundheitsproblemen.

Grundsätzlich besitzt jeder Mensch eine individuelle biologische Uhr - einen sogenannten Chronotypen. Dieser Chronotyp bestimmt unseren genetisch festgelegten Schlaftypen und hängt zudem auch mit der Verdauung und der Aktivität des Menschen zusammen. Doch auch wenn unsere genetische Veranlagung ist, etwa eine Nachteule zu sein, heißt das nicht, dass das auch gesund für uns ist.

Schlaf-Studie deckt Risiko für mentale Gesundheit auf

In einer Schlaf-Studie aus Stanford wurden Daten von insgesamt 75.000 Erwachsenen der UK-Biobank untersucht. Dabei wurden ihre bevorzugten Schlafenszeiten und ihre tatsächlichen Schlafgewohnheiten miteinander verglichen. Das Ergebnis zeigte, dass jeder von ihnen von einer früheren Zubettgehen-Zeit profitierte, unabhängig von ihren gewünschten Schlafenszeiten. Egal ob Frühaufsteher oder Nachteule, beide Gruppen zeigten bei längerem Aufbleiben ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen, wie Depressionen oder Angststörungen.

Einige Studien besagen, dass ein Mensch am besten nach seinem Chronotypen leben soll. Diese Aussage wird jedoch von der Stanford-Studie widerlegt, da die Ergebnisse deutlich erkennbar machen, dass selbst Nachteulen wesentlich gesünder leben, wenn sie entgegen ihres Chronotyps schlafen gehen. Im Vergleich zu Frühaufstehern erwiesen Nachteulen, die ihrem Chronotypen folgten, ein 20 bis 40 Prozent höheres Risiko, mit einer psychischen Erkrankung diagnostiziert zu werden.

Die Forscher fanden heraus, dass die Dauer und die Qualität des Schlafes nicht für diese Veränderungen der psychischen Gesundheit verantwortlich gemacht werden können. Die Möglichkeit, dass Menschen länger aufbleiben, weil sie eine psychische Erkrankung haben, wurde ebenfalls getestet. Die Ergebnisse führten jedoch zur gleichen Schlussfolgerung. Nachteulen, die länger aufbleiben, haben ein erhöhtes Risiko einer psychischen Erkrankung, unabhängig davon, wie gesund sie sind.

Nachts werden häufiger ungesunde Entscheidungen getroffen

Eine von vielen Erklärungen im Zusammenhang mit mentaler Gesundheit sind laut der Stanford-Studie die Entscheidungen der Menschen. Denn in der Nacht sind verletzende Gewohnheiten, wie Selbstmordgedanken, Gewaltverbrechen, Alkohol, Drogen und Überernährung, wesentlich häufiger als am Tag. Schlechte Gedanken zu dieser Zeit führen oft zu Impulsivität, schlechter Laune, beeinträchtigtem Urteilsvermögen und erhöhter Risikobereitschaft.

Die Testsieger-Matratze von Bett1.de bei Otto ansehen

Frühaufsteher neigen jedoch auch bei spätem Aufbleiben nicht zu diesen negativen Gewohnheiten, da diese sich im Gegensatz zu Nachteulen nicht zu späten Nachtzeiten wohlfühlen und genau wissen, dass ihr Geist dann nicht mehr richtig funktioniert. Nachteulen fühlen sich jedoch sehr sicher und neigen dazu, von schlechten Entscheidungen sehr überzeugt zu sein.

Empfohlen wird, spätestens um 1.00 Uhr nachts das Licht auszuschalten - eine andere britische Studie kam 2023 übrigens zu einer noch früheren idealen Schlafenszeit. Für Nachteulen stellen diese Zeiten nicht selten ein Problem dar. Denn egal wie sie ihre Schlafgewohnheiten verändern, ihr Chronotyp ändert sich dadurch nicht. Weitere Forschungen sollen daher herausfinden, ob nicht die Zeit, sondern die typischen nächtlichen Verhaltensweisen eher an den psychischen Erkrankungen Schuld sein könnte. Denn wenn eine Nachteule das Gleiche um zwei oder drei Uhr nachts tat, wie ein Frühaufsteher um zehn, könnte das späte Aufbleiben nicht das Hauptproblem für die mentale Gesundheit darstellen.

Wie kann man seine Schlafgewohnheiten verändern?

Zuallererst solltest du versuchen, regelmäßige Schlafenszeiten einzuhalten. So kann sich dein Körper schnell auf ein früheres Zubettgehen einstellen und du wirst besser schlafen können. Darüber hinaus kann eine ruhige Schlafumgebung und das Reduzieren von hellem Licht helfen. Auch elektronische Geräte sollten vor dem Schlafengehen ausgeschaltet werden.

Zuletzt trägt auch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung zu besserem Schlaf bei. Tipp: Sogar die kleinsten Änderungen in deinem Schlafverhalten können positive Auswirkungen auf deine Gesundheit haben. Ein gesunder Schlaf ist also ein wichtiger Faktor für deine Gesundheit und auch deine Zufriedenheit.

Besser einschlafen mit Schlafspray - bei Amazon ansehen*

Dieser Artikel enthält Angebote
Vorschaubild: © Rido/AdobeStock