Einen Durchbruch in der Diabetes-Forschung könnten Forscher der Universität Lund in Schweden erzielt haben. Sie haben einen speziellen Biomarker im Körper entdeckt.
- Diabetes frühzeitig erkennen
- Bis zu 19 Jahre vor Erkrankung dank Biomarker
- Studie liefert wichtige Daten
Knapp sechs Millionen Menschen in Deutschland leiden an der Zuckerkrankheit Diabetes. Besonders der Typ-2 der Krankheit, der durch eine wachsende Insulinresistenz des Körpers ausgelöst wird, tritt in Deutschland häufig auf. Rund 90 bis 95 Prozent aller an Diabetes erkrankten Personen werden laut dem Bundesgesundheitsministerium diesem Typ zugeordnet - eine Forschergruppe aus Schweden hat eine erfolgversprechende Entdeckung gemacht.
Ganze 19 Jahre vorher erkennbar - Biomarker als Warnlampe vor Diabetes?
In einer Untersuchung, die auf Studiendaten der "Malmö Diet and Cancer-Studie" aus dem Jahr 1993 basiert und an der insgesamt 5318 Menschen aus Schweden und Finnland teilnahmen, kamen die Forschenden zu einem spannenden Ergebnis. Denn, der Studie zufolge, könnte ein "Biomarker" identifiziert worden sein, an dem sich bereits 19 Jahre vor einer Diabeteserkrankung ein solches Risiko erkennen lassen könnte.
Es handelt sich bei dem mutmaßlichen Biomarker um das Protein "Follistatin", das laut chemie.de in allen höher entwickelten Tieren aufgefunden werden kann. Im Falle des Menschen findet das Protein seinen Ursprung hauptsächlich in der Leber. In den Auswertungen der Studie fanden die Forschenden einen Zusammenhang zwischen dem Follistatin-Spiegel und dem Auftreten von Diabetes.
"Wir haben herausgefunden, dass höhere Werte des im Blut zirkulierenden Proteins Follistatin Typ-2-Diabetes bis zu 19 Jahre vor dem Ausbruch der Krankheit vorhersagen, unabhängig von anderen bekannten Risikofaktoren wie Alter, Body-Mass-Index (BMI), Nüchternblutzuckerwerte, Ernährung oder körperliche Aktivität", sagt Dr. Yang De Marinis, Professor an der Universität Lund und Hauptautor der Studie in einer Pressemitteilung der Universität.
Studienergebnisse könnten Diabetes verhindern - frühzeitiges Gegenlenken möglich
Der Effekt kann den Autoren zufolge mithilfe von Studienergebnissen aus Tübingen erklärt werden. In diesen wurde dargelegt, dass Follistatin den Fettabbau aus dem Fettgewebe fördert. Das wiederum könnte dazu beitragen, dass eine höhere Ansammlung von Lipiden auftritt. Daraus erhöht sich das Risiko für eine nicht-alkoholische Fettleber und Diabetes Typ-2, wie aus der Pressemitteilung hervorgeht.
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In der Praxis könnte diese Entdeckung nun dabei helfen, das Risiko für Diabetes früher zu erkennen und entschieden gegenzulenken.