Klein, süß, kernlos: So werden Trauben gerne gegessen. Warum kernlose Trauben im Winter aber keine so gute Idee sind, verraten wir dir hier.
Dieses Obst hat keinen Kern: So entstehen kernlose Trauben
Irgendwas fehlt: Mangel an wertvollen Inhaltsstoffen
Saisonbedingt: Darum lohnt sich gerade im Herbst die kernhaltige Traube
Viele Menschen mögen kernlose Trauben und ziehen diese den Trauben mit Kern, also herkömmlichen Tafeltrauben, vor. Die Vorteile liegen auf der Hand: Kein Herumzupfen von Kernen, eine weiche Textur und sie sind überall im Handel erhältlich. Doch es lohnt sich ein genauerer Blick, denn kernlose Trauben bringen laut crowdfarming.com auch gewisse Nachteile mit sich. Wir erklären, weshalb du in der Saison lieber zur kernhaltigen Variante greifen solltest.
So entstehen kernlose Trauben
Dass manche Trauben kernlos sind, beruht auf dem botanischen Phänomen der Parthenokarpie. Das bedeutet, Früchte entwickeln sich ohne (sichtbare) Samenbildung. Dieses Phänomen betrifft in den meisten Fällen Beeren, denen ein bestimmter Wachstums- oder Entwicklungsreiz fehlt, der normalerweise von den Samen beziehungsweise Kernen ausgeht.
Der natürliche Hormonimpuls durch die Kerne fehlt und deswegen reagieren viele kernlose Traubensorten weniger stark auf normales Wachstum. Um dennoch für den Verkauf große Trauben zu bekommen, werden diese kernlosen Varianten mit künstlichen Pflanzenhormonen behandelt. Ohne diese Behandlung bleiben kernlose Trauben kleiner.
Ebenfalls wichtig zu wissen: Die kernlosen Sorten lassen sich natürlich kaum über Samen vermehren, weshalb Züchter oft vegetative Vermehrungsmethoden (z. B. Stecklinge, Pfropfen) nutzen. Diese gezielte Züchtung und Behandlung führt dazu, dass ein Teil der natürlichen Vielfalt und der inneren Struktur der Traube verloren geht. Und das wirkt sich wiederum auf Geschmack, Resistenz und Inhaltsstoffe aus.
Mangel an wertvollen Inhaltsstoffen
Gesund sind kernlose Trauben daher eher weniger. Denn in den Kernen stecken viele sekundäre Pflanzenstoffe, die bei kernlosen Sorten ganz oder teilweise fehlen – oder zumindest deutlich reduziert sind. Dazu gehören Antioxidantien und Polyphenole, Vitamin E, Fettsäuren und Mikronährstoffe.
Und selbst wenn Spuren von nützlichen Stoffen in weicheren Samenresten vorhanden sind, ist der Körper häufig nicht in der Lage, sie aufzunehmen, solange sie nicht zerkaut und freigesetzt werden.
Geringere sekundäre Pflanzenstoffe machen kernlose Trauben also weniger gesund als gedacht und bringen laut mein-kraeuterkeller.de weniger Vorteile für die Herz- und Gefäßgesundheit. Daher ist es empfehlenswert, auf Trauben mit Kernen zu setzen oder Produkte aus Traubenkernen zu verwenden. Traubenkernöl und Traubenkernmehl, die aus Kernen gewonnen werden, enthalten mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Vitamin E und andere Nährstoffe.
Darum lohnt sich gerade im Herbst die kernhaltige Traube
Der Herbst, besonders der September und Oktober, spielt im Weinbau und Obstbau oft eine Schlüsselrolle. Viele klassische Traubensorten erreichen in dieser Zeit ihre volle Reife. Wenn du in dieser Zeit frisch geerntete Trauben mit Kernen isst, profitierst du von einer besonderen Frische. Direkt vom Stock oder aus regionalen Obstanbaugebieten stammen oft Sorten mit intensiverem Aroma, das durch die Kerne noch ergänzt wird.
Du bekommst außerdem den optimalen Nährstoff-Boost, denn in der Zeit, in der die Ernte heimischer Trauben läuft, holst du laut Deutschlandfunk Kultur das meiste aus dem Saisonobst heraus, inklusive der Traubenkernstoffe. Wenn du auf heimische Produkte setzt, ist zudem die Importware weniger präsent.
Der Griff zur Variante mit Kern lohnt sich aus vielen Gründen, vor allem im Herbst. Obwohl regionale Trauben keine langen Transportwege zurücklegen müssen, kann der Preis höher liegen. Denn sie sind frischer, aromatischer und weniger behandelt, werden aber nicht auf lange Haltbarkeit gezüchtet. Verbraucher bezahlen also ein Stück weit für höhere Qualität, Gesundheit und für mehr Nachhaltigkeit.
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