Der Zusammenhang zwischen Darmproblemen und Rheuma ist schon seit geraumer Zeit in medizinischen Fachkreisen bekannt. Die Ernährung nimmt beim Kampf gegen rheumatische Beschwerden eine entscheidende Rolle ein.
- Richtige Ernährung bei Rheuma: Neue Erkenntnisse können helfen
- Darm und Gelenke stehen in Verbindung
- Ernährungsumstellung kann zur Linderung von Gelenkschmerzen beitragen
In Deutschland sind viele Menschen von rheumatischen Beschwerden betroffen. Ab dem 65. Lebensjahr leiden sogar 94 Prozent der Bevölkerung an degenerativer Arthrose. Dem kann jedoch mit der richtigen Ernährung vorgebeugt werden, wie eine neue Studie herausgefunden hat.
Rheuma vorbeugen - so wichtig ist die richtige Ernährung
Bei einer Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Rheumatologiekongresses 2021 hat der Kongresspräsident Georg Schett Erkenntnisse zur Bekämpfung von Rheuma vorgestellt. Im Mittelpunkt seiner Erklärungen stand die Verbindung zwischen Darm und Gelenken, die seinen Ausführungen zur Folge in Zukunft verstärkt therapeutisch genutzt werden soll.
"Ärzte beobachten immer wieder, dass es bei einer Darminfektion zu einer Gelenkentzündung kommt. Umgekehrt leiden Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa nicht selten unter Gelenkbeschwerden", wird Schett in einer Pressemitteilung der Kongress-Pressestelle zitiert.
Die Hintergründe dieser Verbindung konnten bisher wissenschaftlich erst ansatzweise geklärt werden. In den letzten Jahren konnten jedoch Professor Schett, der am Universitätsklinikum Erlangen die Klinik für Rheumatologie und Immunologie leitet, und sein Team neue Erkenntnisse gewinnen.
Rheuma-Erkrankung: Neuartiger Wirkstoff gegen Darmbarrierestörungen
Durch Darmbarrierestörungen geraten Bakterien mit dem Immunsystem in Kontakt. Die daraus folgende Entzündungsreaktion greift auch auf die Gelenke über. Diese Bakterien können durch undichte Stellen zwischen den einzelnen Schleimhautzellen des Darms in das Gelenk gelangen und rheumatische Entzündungen fördern. Die undichten Stellen werden normalerweise durch einen Stoff miteinander verkittet.
Bei Rheumapatienten wird jedoch das Protein Zonulin von den Darmzellen gebildet, das den Kitt auflöst. Die Stellen in den Schleimhautzellen des Darms sind somit wieder undicht. Eine Lösung dieses Problems könnte bald gefunden sein: In Studien wird derzeit ein Wirkstoff getestet, der Zonulin blockiert.