Grill-Duell: Schwein vs. Rind - überraschender Sieger unter den Steaks

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Grillfans stehen oft vor der Wahl zwischen Schweinesteak und Rindersteak. Beide Fleischsorten bieten verschiedene Nährwerte und geschmackliche Vorzüge.

Bei der Wahl des Fleisches auf dem Grill scheiden sich die Geister: Schweinesteak oder Rindersteak – welches ist die bessere Wahl?

Die Entscheidung ist nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern hängt auch von gesundheitlichen Aspekten, Nährwerten und der Nachhaltigkeit ab. 

Schweinefleisch oder Rind: Welches Fleisch ist nährstoffreicher?

Der Vergleich der Nährwerte von Schweinefleisch und Rindfleisch zeigt klare Unterschiede, die bei einer bewussten Ernährung eine Rolle spielen können. Rindersteaks, insbesondere magere Cuts wie Filet oder Hüfte, liefern pro 100 Gramm durchschnittlich 20 bis 26 Gramm Protein und vergleichsweise wenig Fett. Das macht sie zu einer beliebten Wahl für alle, die auf Muskelaufbau oder eine eiweißreiche Ernährung setzen. Auch Schweinesteaks enthalten viel Eiweiß, vor allem mageres Schweinefilet liegt im Proteingehalt nahezu gleichauf mit Rindfleisch.

Betrachtet man den Fettgehalt, so ist Schweinefleisch im Durchschnitt fetter, hauptsächlich in Form von Nacken- oder Kammsteaks. Diese enthalten mitunter doppelt so viel Fett wie ein mageres Rinderfilet. Damit steigt auch der Kaloriengehalt. Wer auf seine Linie achtet oder eine fettbewusste Ernährung bevorzugt, sollte daher lieber zu magerem Rind oder Schweinelende greifen.

Bei den Vitaminen und Mineralstoffen gibt es ebenfalls Unterschiede: Rindfleisch enthält mehr Eisen und Zink. Schweinefleisch hingegen ist reich an Vitamin B1, das eine wichtige Rolle für den Energiestoffwechsel spielt. Ein unterschätzter Aspekt ist die Bioverfügbarkeit der Nährstoffe. Das Eisen aus Rindfleisch wird besonders gut vom Körper aufgenommen. Auch das enthaltene Zink ist sehr bioverfügbar. Bei Schweinefleisch fällt diese Verwertbarkeit oft etwas geringer aus.

Was schmeckt besser auf dem Grill?

Die Frage nach dem Geschmack ist zwar subjektiv, allerdings gibt es klare Unterschiede in den Punkten Textur, Aroma und Zubereitung von Schweine- und Rindersteaks. Rindfleisch überzeugt durch einen intensiven, fleischigen Geschmack und eine feste Textur, die vielen Grillfans besonders gut gefällt. Je nach Cut und Marmorierung, etwa beim Ribeye oder Entrecote, entstehen durch die Hitze eine aromatische Kruste und ein saftiger Kern. Besonders beliebt ist Rindfleisch, wenn es medium oder medium rare gegrillt wird.

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Schweinesteaks hingegen zeichnen sich durch eine mildere, oft leicht süßlich-nussige Note aus. Nackensteaks behalten durch ihren höheren Fettanteil ihre Saftigkeit, was besonders bei längeren Garzeiten von Vorteil ist. Wer kräftige Marinaden liebt, findet in Schweinesteak das ideale Trägermedium: Knoblauch, Paprika, Senf oder asiatische Würzungen kommen hier bestens zur Geltung.

Auch in der Textur unterscheiden sich die beiden Fleischsorten: Rind wirkt oft bissfester und "fleischiger", während Schweinefleisch je nach Zubereitung zart und weich sein kann. Mageres Schweinefilet kann allerdings leicht trocken werden, wenn es zu lange auf dem Grill liegt. Hier punktet das Rinderfilet, das trotz niedrigen Fettgehalts oft zart bleibt, solange es richtig gegrillt wird. Wenn du einen intensiven Fleischgeschmack möchtest, grillst du das Rindersteak pur und bei hoher Hitze scharf an, dadurch entsteht eine aromatische Kruste. Schweinesteaks solltest du vorher gut marinieren und idealerweise mindestens vier Stunden im Kühlschrank ziehen lassen. Anschließend grillst du sie bei mittlerer Temperatur und indirekter Hitze, so bleiben sie besonders saftig und aromatisch.

Was ist gesünder: Schweinesteak oder Rindersteak?

Die gesundheitlichen Aspekte beim Grillfleisch sind vielfältig: Sowohl Schweine- als auch Rindersteaks haben ihre Vor- und Nachteile. Rindfleisch gilt allgemein als gesünder, insbesondere bei mageren Stücken. Es enthält weniger gesättigte Fette, ist reich an Eisen und Protein und wird oft als Teil einer sportlich-aktiven Ernährung empfohlen. Schweinesteaks werden als weniger gesund eingeschätzt, was meist mit dem höheren Fettgehalt zusammenhängt. Doch auch hier kommt es auf die Auswahl an: Mageres Schweinefilet oder Lende sind fettarm und proteinreich. Problematisch wird es eher bei stark verarbeiteten oder gepökelten Varianten, die viel Salz und Zusatzstoffe enthalten.

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Ein spezielles Gesundheitsrisiko beim Schweinefleisch ist die Sorge vor Trichinen. Diese Parasiten waren früher ein Argument gegen Schweinefleisch, sind heute in Deutschland aber durch regelmäßige Fleischuntersuchungen praktisch ausgeschlossen. Trotzdem gilt: Schweinefleisch sollte auf dem Grill bei einer Kerntemperatur von mindestens 70 °C immer gut durchgegart werden, das kann zwar die Zartheit des Fleisches beeinflussen, sorgt aber für Sicherheit.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind gesundheitsschädliche Stoffe, die beim Grillen entstehen können: Beim direkten Grillen über offener Flamme bilden sich bei beiden Fleischsorten sogenannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) – insbesondere dann, wenn Fett in die Glut tropft. Diese Verbindungen gelten als potenziell krebserregend. Um gesundheitliche Risiken zu minimieren, solltest du deshalb immer mit Tropfschutz oder bei indirekter Hitze grillen.

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