"Ja ist denn scho wieder Weihnachten": Erste Supermärkte starten Lebkuchen-Verkauf

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Während es draußen noch sommerlich ist, beginnt der Handel bereits mit dem Verkauf von Weihnachtsgebäck. Doch warum startet der Verkauf bereits im Spätsommer?

Kaum sind die letzten Sommertage vorbei, zieht in den Supermärkten schon festliche Vorfreude ein: Lebkuchen, Spekulatius und Dominosteine stapeln sich in den Regalen. Während draußen noch die Sonne scheint und die Freibäder geöffnet sind, läuten die Händler drinnen bereits die Weihnachtszeit ein. Auch in Nürnberg läuft die Produktion der Weihnachtspezialitäten seit August auf Hochtouren.

Viele Kunden reiben sich verwundert die Augen – doch für die Supermärkte hat das frühe Weihnachtsgebäck längst Tradition. In ganz Deutschland berichten Verbraucher von den ersten weihnachtlichen Angeboten. Die Auswahl reicht von klassischen Elisenlebkuchen bis zu Zimtsternen und Marzipankartoffeln. Für einige ist das ein Grund zur Freude, andere finden den Verkaufsstart im September schlicht zu früh.

Weihnachtsgebäck im Spätsommer: Warum eigentlich so früh und was sagen die Deutschen?

Eine Umfrage von YouGov aus dem Jahr 2024 zeigt deutlich: Die meisten Deutschen wünschen sich Weihnachtsgebäck erst ab Oktober oder November im Supermarkt. Lebkuchen schon ab August lehnen rund 70 Prozent ab. Ein Blick auf die Verkaufszahlen bestätigt diesen Trend: Laut dem Marktforschungsunternehmen NIQ werden im August nur wenige Lebkuchen und Co. gekauft, erst ab September steigen die Umsätze deutlich.

Mit dem Ende der Urlaubszeit wächst laut Philipp Hennerkes, Geschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels, das Interesse der Kunden an Weihnachtsgebäck spürbar. Gegenüber dem ZDF betont er, dass zwischen öffentlicher Meinung und tatsächlichem Kaufverhalten oft eine deutliche Lücke klafft – viele greifen doch früher zu, als sie es zugeben würden.

Dennoch setzen die Händler auf einen frühen Verkaufsstart. Handelsexperte Andreas Kaapke von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg erklärt gegenüber dem ZDF: "Das Angebot schafft sich seine Nachfrage." Der Handel würde die Produkte nicht anbieten, wenn es sich nicht lohnen würde. Sobald die ersten Packungen im Regal liegen, greifen viele Kunden zu – sei es aus Vorfreude auf die festliche Zeit oder als Trost, dass der Sommer vorbei ist.

mit dpa

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