Wenn manche Pflanzen zu dicht wachsen, müssen sie ausgelichtet werden. Das begünstigt wiederum die Blütenknospen für den nächsten Frühling.
Fast alle Gehölze, die im Frühjahr blühen, entfalten ihre Blüten bevor das Blattwerk sich entwickelt. Sie haben ihre Blütenknospen schon im Vorjahr angelegt.
Das ist beim Auslichtungsschnitt zu beachten
Ein Auslichtungsschnitt erfolgt bei der Forsythie und Blutjohannisbeere erst nach dem Verblühen. Dabei werden solche Triebe entfernt, die drei bis vier Jahre alt sind. Einjährige Triebe, die aus dem Boden wachsen, sollten stehen bleiben. Nur wenn diese zu dicht gewachsen sind, müssen einige ausgelichtet werden.
Solche Gehölze sollten niemals außen geschnitten werden, sondern nur im inneren Bereich, um besenartige Verwachsungen zu verhindern. Bei einem Schnitt direkt nach der Blüte bleibt den neuen Trieben mehr Zeit zum Auszureifen und um wieder Blütenknospen für das nächste Frühjahr anzulegen.
Manche Sträucher müssen zurückhaltender geschnitten werden
Sträucher mit einem sehr stabilen Astgerüst wie Hartriegel, Haselnuss, Schneeball, Felsenbirne, Scheinquitte und Berberitzen bilden besonders am alten Holz Blüten. Die Bodentriebe bleiben in den nächsten 5 Jahren vital. Deswegen sollte höchstens 1/5 des Gerüstes durch neue Triebe ersetzt werden. Insgesamt schneidet man hier viel zurückhaltender, als bei den Sträuchern mit kurzlebigem Holz.
Flieder, Zierapfel und Magnolien behalten über viele Jahre ein besonders vitales Blütenholz. Der Schnitt erfolgt hier sehr maßvoll. Entfernt werden hier lediglich die sich kreuzenden und nach innen wachsenden Triebe. Das Gerüst bleibt weitgehend erhalten.
Kleinere Wunden erreicht man durch Entlastungsschnitte
Große Wunden sind beim Schneiden von Ästen am Stamm auf jeden Fall zu vermeiden. Sie schließen sich bei älteren Bäumen oft gar nicht mehr oder erst nach Jahrzehnten. Das Holz ist ohne die schützende Rinde der Witterung ausgesetzt. Wunden bilden dann offene Pforten für Pilze. Infizierte Stämme werden somit später hohl. Kleinere Wunde erreicht man bei der Baumpflege durch Entlastungsschnitte im Astbereich. Somit kann der Stamm beim Schneiden verschont werden.
Äste immer mit einer Kippsäge abschneiden
Beim Abschneiden von Ästen sollte immer eine Kippsäge zum Einsatz kommen, damit man von oben am Stamm schräg nach unten sägen kann. Dabei gilt es unbedingt, den Astring zu erkennen. Findet der umgekehrte Weg statt, oder wird ein Parallelschnitt gemacht, wird die Wunde kaum verheilen. Das geht nur über mit der Einbindung des Astringes. Dieser sorgt für eine Überwallung der Wunde. Aststümpfe dürfen niemals stehen bleiben. Hier ist ein Verheilen nicht möglich, bis der Stumpf verrottet ist und abfällt. Das kann viele Jahre dauern. Die Löcher, die sich dadurch im Stamm ergeben, werden von Höhlenbrütern wie Meisen oder Fliegenschnäpper gern angenommen. Der Baum aber bleibt geschwächt.