"That’s Not a Hat" – "Das ist kein Hut", genial einfach und einfach genial. Wie jetzt? Zweifeln oder akzeptieren? Bluffen, bis der Arzt kommt, oder die Karte umdrehen? Bringt das kleine Kartenspiel tatsächlich auf famos simple Weise Partylaune in die Runde? Wir haben die Ravensburger-Neuheit getestet.
- "That’s Not a Hat": Rezension des Karten-Verwirr-Spiels
- Gewinner des Deutschen Spielzeugpreises 2023 (Kategorie "Für meine Freunde und mich")
- Ravensburger-Neuheit 2023 - So spielt sich das minimalistische Party-Memory für Bluffer
- Infos, Bewertung und Fazit
Ein paar Gegenstände merken, das klingt doch wirklich einfach. Noch dazu, da bei "That’s Not a Hat" bei weitem nicht so viele Karten im Spiel sind wie beispielsweise bei dem beliebten Kinder-Merkspiel Memory. Dennoch hat unsere Spielrunde dieses Konzept völlig unterschätzt. Erstaunlich schnell haben die Superhirne am Tisch vergessen, auf welcher Karte denn jetzt der Hut, die Katze oder der Stuhl abgebildet waren. Der Begeisterung für das kleine Party-Kartenspiel, das es auch auf die Empfehlungsliste für das Spiel des Jahres 2023 geschafft hat und im August mit dem Deutschen Spielzeugpreis in der Kategorie "Für meine Freunde und mich" ausgezeichnet wurde, tat dies keinen Abbruch.
Wie spielt sich "That’s Not a Hat"?
Doch ganz von Anfang: 110 Karten mit strichmännchenartig gezeichneten Motiven und eine Spielanleitung, mehr gibt es nicht. Die Karten werden gemischt und als offener Nachziehstapel in die Mitte des Tisches gelegt.
Dann bekommt jeder Mitspieler eine Karte, die er offen vor sich ablegt. Jetzt geht’s los: Der Startspieler nimmt sich eine Karte vom "Geschenkeshop" genannten Nachziehstapel, etwa eine Torte, und dreht sie um. Auf der Rückseite sind Pfeile zu sehen, die entweder nach links oder nach rechts zeigen. In diese angezeigte Richtung schiebt er die Karte weiter und sagt: "Ich schenke dir eine Torte". Der Beschenkte dreht nun seine noch offen liegende Karte um. Nehmen wir an, sie zeigt einen Apfel um - dann schiebt er sie dem mit dem Pfeil angezeigten Nachbarn mit dem Satz zu: "Ich schenke dir einen Apfel". Zu beachten ist, dass nie ein Geschenk, dass man gerade erhalten hat, weiter verschenkt werden darf.
Irgendwann sind von allen Karten nur noch die Rückseiten zu sehen - und durch das ständige nach rechts und links Weiterschieben bricht Verwirrung am Tisch aus. Schiebt einem jetzt jemand eine Karte zu und behauptet "Ich schenke dir eine Blume" und der Beschenkte ist überzeugt, dass das nicht stimmt, kann das Geschenk abgelehnt werden (mit den Worten: "Das ist keine Blume"). Die Karte wird umgedreht und derjenige, der sich getäuscht hat, muss sie als Minuspunkt behalten und zieht eine neue vom Geschenkeshop nach. Hat der Erste drei Minuspunkte, ist die Partie zu Ende.
Bewertung: Viel Unterhaltung mit wenigen Regeln
Das Partyspiel "That’s Not a Hat" erinnert an die Hütchenspiele, mit denen Ganoven den Touristen Geld aus der Tasche ziehen: Unter welchem Hütchen befindet sich das gesuchte Objekt? Nach etlichem Hin-und-her-Schieben weiß keiner mehr, welcher Hut es verbirgt.
Auf der Empfehlungsliste für das Spiel des Jahres 2023: 'That's not a hat' bei Amazon ansehen
"That’s Not a Hat" ist sehr kurzweilig, und in unserer Runde hatten alle Altersgruppen viel Spaß dabei. Da bei diesem Gedächtnisspiel mit Bluff-Elementen kaum Regeln nötig sind, kann jede*r sofort mitmachen, auch wenn keinerlei Spielerfahrung vorhanden ist. "That’s Not a Hat" ist genial einfach, spielt sich aber vertrackter als man denkt. Es bietet zwar keine großen Innovationen. Dennoch ist es überraschend, dass so wenig Regeln, die so schnell vermittelt und verstanden werden, so viel Unterhaltung bringen. Die kurze Spieldauer verleitet zu "That’s Not a Hat"-Revanchen, schließlich sorgt das Ablehnen der Geschenke immer wieder für großes Gelächter, wenn ein Bluff aufgedeckt wird. Ein weiterer kleiner Geniestreich des dänischen Spielautors Kasper Lapp, dessen fabelhaftes Kommunikationsspiel Magic Maze* auf der Nominierungsliste für das Spiel des Jahres 2017 stand - und der sich 2023 dem ebenfalls nominierten Partyspiel Fun Facts* Hoffnung auf die Auszeichnung machen darf.