Die Brettspiel-Version der populären ARD-Quizsendung "Wer weiß denn sowas?" mit Kai Pflaume, Bernhard Hoëcker und Elton hat seit ihrer Veröffentlichung viel Kritik einstecken müssen. Wir haben das Wissensspiel getestet und Möglichkeiten gefunden, wie ihr seine Schwachpunkte abmildern könnt.
- Wer weiß denn sowas? - Quizspiel-Rezension
- Was taugt die Brettspiel-Umsetzung der beliebten Fernsehsendung?
- Die Kritikpunkte - und wie ihr sie abmildern könnt
- Infos, Bewertung und Fazit
Die Brettspiel-Umsetzung von "Wer weiß denn sowas?" stammt aus dem Jahr 2018 und ist ein gutes Beispiel dafür, wie aus einer prima Idee ein mieses Spiel wird - weil essenzielle Elemente nicht berücksichtigt werden. Beim Testen haben wir simple "Hausregeln" entwickelt, die die Schwächen der TV-Adaption abmildern und das Spielerlebnis unserer Meinung nach verbessern.
Wie spielt sich "Wer weiß denn sowas" als Brettspiel?
"Wer weiß denn sowas?" (WWDS) gehört du den beliebtesten Vorabendsendungen der ARD. Seit 2015 läuft das von Kai Pflaume moderierte Fernseh-Quiz mit den "Teamkapitänen" Bernhard Hoëcker und Elton bereits. Eine Umsetzung in Brettspiel-Form folgte 2018, sorgte bei Fans jedoch für Ernüchterung und wurde viel kritisiert. Und das völlig zurecht, wie wir nach Testrunden zugeben mussten. Dabei transportiert das Spiel einige Eigenschaften der Sendung durchaus passend auf den Spieltisch: Dass man sich für ein Team entscheiden muss und mal Bernhard oder Elton sein darf. Oder die "Wand", die zwölf von vielen aus dem TV bekannten Kategorien abbildet. Selbst das Problem des Publikumsjokers wurde durch "Zufallsplättchen" anständig gelöst.
Dass viele die WWDS-Version zum Nachspielen für einen Flop halten, hat mit einer Besonderheit der Sendung zu tun - die zugleich ihr Erfolgsrezept ist: Hier gibt es keine Fragen wie "Wann gewann Deutschland zum ersten Mal eine Fußball-WM" oder "Wer spielte den Schurken im dritten James-Bond-Film mit Sean Connery?", auf die es eindeutige Antworten gibt, die man entweder weiß - oder eben nicht. Stattdessen sind die "Wer weiß denn sowas?"-Aufgaben und die drei Lösungsmöglichkeiten fast immer kurios oder skurril. Die Antworten kann man in aller Regel gar nicht wissen. Die Fernsehshow lebt deshalb von der Diskussion der Kandidaten über die richtige Antwort und die finale Auflösung, die zumeist verblüffend oder zumindest informativ ausfällt (in der Sendung gibt es dazu einen Erklärfilm).
Der erste Fehler, den Schmidt Spiele bei der Umsetzung macht, ist die Empfehlung ab zwei Spielern. Wir haben festgestellt, dass das Quiz zu zweit so gut wie keinen Spaß macht. Denn man bekommt eben eine Frage gestellt, deren Antwort man nicht weiß, und wählt nach kurzem Nachdenken eine mehr oder beliebige Antwort aus. Ab vier Spielern (also zwei pro Team) wird es schon interessanter, weil die Mannschaften über richtig und falsch debattieren.
Vermeidbarer Kardinalfehler - und die Verbesserungsmöglichkeit
Das zweite Manko des Spiels ist ein Kardinalfehler: Hat sich ein Team zu einer Antwort durchgerungen, präsentiert die Rückseite der Karte die korrekte Lösung - aber leider ausschließlich in Form eines Buchstabens (a, b, c). Es gibt keinerlei Erklärung oder nähere Informationen wie in der Sendung. Das ist eine echte Enttäuschung, gerade bei den Lifehack-Kategorien "Total genial", "Clever" oder "Trick 17". Zum Beispiel weiß ich seit meiner ersten WWDS-Brettspiel-Testrunde, dass ich mit einem Gummiband für Ordnung im Zahnputzbecher sorgen kann - aber eben nicht wie. Und genau dieses Wie spielt bei Wer weiß denn sowas? nun einmal eine zentralere Rolle als bei anderen Wissenssendungen/-spielen.
Noch ärgerlicher ist das Nicht-Vorhandensein von Erklärungen, weil Schmidt Spiele diese hätte integrieren können. Zwei, drei informative Sätze auf der Lösungskarte oder ein beigelegtes "Erklärheft" sind Möglichkeiten, die auf der Hand liegen.