Wer trotz Quixx und Co.noch nie mit dem Würfelspiel-Genre „Roll & Write“ zu tun hatte, sollte sich „The Choice“ genauer anschauen. Dieses Spiel eines neuen fränkischen Verlags ist so etwas wie Würfeln und „Schreiben“ in Reinkultur – und aus der Feder eines alten Bekannten.
- The Choice: Rezension des schnellen Würfelspiels
- Ehemalige NSV-Spieleentwickler gründen neuen Spieleverlag in Franken
- So spielt sich das Farb- und Zahlen-Abkreuzen
- Infos, Bewertung und Fazit
Neuer Verlag, neues Glück: In Brettspiel-Kreisen ließ Anfang 2023 die Nachricht aufhorchen, dass Reinhard Staupe seine Arbeit für den Nürnberger Spielkarten Verlag (NSV) nach elf Jahren beendet. Auf Arbeitssuche war der langjährige Spiele-Redakteur nicht wirklich lange – im März folgte die Mitteilung, dass Staupe gemeinsam mit zwei weiteren Ex-NSV-Mitarbeitenden (Franz Jurthe und Steffen Benndorf) einen neuen Verlag aus der Taufe gehoben hat: Er nennt sich Kendi Games (Eigenschreibweise: KENDi) und firmiert im mittelfränkischen Cadolzburg (Landkreis Fürth). Zum Unternehmensstart veröffentlichte die neue fränkische Spieleschmiede zwei knackig-kurze Würfelspiele (neben The Choice auch Durchmarsch) und ein partytauglichen Kartenspiel (Get it). Zwei davon stammen aus der Feder von Reinhard Staupe, der neben seiner Redaktionsstätigkeit auch ein fleißiger Spielerfinder ist. Mehr als 120 Einträge umfasst Staupes Autorenseite der Spieledatenbank Luding. Zu seinen bekanntesten Titeln gehören das schöne Kartenspiel Basari*, das nicht immer jugendfreie Partyspiel Privacy*, die Kartenspiel-Neuheit The Mind - Soulmates* (gemeinsam mit Wolfgang Warsch), aber auch jede Menge Würfelspiele wie beispielsweise Quantum. Und wie unser Test zeigt, reiht sich „The Choice“ nahtlos in Reinhard Staupes Spiele-Vita ein.
Wie spielt sich „The Choice“?
Drei Würfel, Bleistifte und ein Block mit beidseitig bedruckten Zetteln, auf denen Farbe und Zahlen zu erkennen sind: Dass es sich bei „The Choice“ um ein klassisches „Roll & Write-Spiel“ handelt, bemerkt der geneigte Spielefreund sofort nach dem Öffnen der Schachtel.
Der Ablauf ist ebenso schnell erklärt wie das Spielmaterial gesichtet: Jede*r bekommt einen Wertungszettel, eine*r von ihnen würfelt und wiederum jede*r trägt Kreuze auf dem Blatt ein (also auch die nicht-aktiven Spieler*innen. Drei Würfel liefern die Vorgaben für die Kreuze. Sie zeigen die Zahlenwerte von 1 bis 6, aber auch Farben.
Für das Eintragen hat man die titelgebende Wahl aus zwei Möglichkeiten.
- Entweder man verwendet die Würfelfarben und kreuzt im äußeren Farbring, der aus 16 Felder besteht, die entsprechenden Farben ab. Hier darf die erste Farbe darf frei gewählt werden, alle weiteren müssen an bereits abgestrichene Felder anschließen.
- Oder die Spielenden gehen auf die Zahlen der Würfel, die einzeln verwendbar oder kombinierbar sind und trägt sie auf den 13 mittigen Zahlfeldern ein. Auch hier ist das erste Feld frei wählbar. Weitere Zahlen müssen sich dann auf den Nachbarfeldern befinden, die im Anschluss verbunden werden, ohne die Linien zu kreuzen.
Verwandtschaft zu Erfolgstitel
Fehlwürfe entstehen, wenn jemand die vorgegebene Anzahl an Würfeln nicht verwertet. Ist das zum dritten Mal der Fall, dreht der betroffene Spielende seinen Zettel um, um auf der zweiten Seite nach gleichem Muster und ähnlichem Aufbau erneut sein Glück zu versuchen.