Bei „Speedy Roll“ brauchen Igel Unterstützung, um sich über den Spielplan zu bewegen. Dafür muss ein „Fusselball“ geschickt über die Waldteile gerollt werden, um möglichst viele Gegenstände aufzusammeln. Mit diesem originellen Konzept hat „Speedy Roll“ sich 2020 die Auszeichnung „Kinderspiel des Jahres“ gesichert. Wie gerechtfertigt der Preis ist, verrät unser Test.
- Speedy Roll: Rezension der Mischung aus Geschicklichkeitsspiel und Wettlauf
- So spielt sich das variantenreiche Kinderspiel des Jahres 2020
- Infos, Bewertung und Fazit
Im Kern handelt es sich bei „Speedy Roll“ (erschienen bei Piatnik) um ein kindgerecht-simples Zugspiel, bei dem Figuren über ein Spielbrett bewegt werden müssen, bis sie im Ziel sind. Wie jedoch der litauische Autor Urtis Šulinskas den Zugmechanismus gestaltet und welche Extras das Spiel beinhaltet, hat die "Spiel des Jahres"-Jury so sehr überzeugt, dass sie dem Igelrollen den Titel „Kinderspiel der Jahres 2020“ verliehen hat. Auch unsere kleinen Spieletesterinnen und Spieletester hatten jede Menge Spaß mit dem originellen Waldteile-Sammeln mit Fusselball.
Wie spielt sich Speedy Roll?
Fusselball? Ja, richtig gelesen. So wird das Spielgerät bezeichnet, das beim Auspacken der Box unmittelbar die Blicke auf sich zieht und auf das ein Augenpaar geklebt wird. Daneben enthält die Packung vier Igel-Spielfiguren, einen Fuchs (der nur in der kooperativen Varianten benötigt wird), gleich sieben Spielplanteile – und 18 Waldteile (Pilze, Äpfel, Blätter), die quasi die Gegenstücke zum Ball darstellen. Dieser sieht aus und fühlt sich an wie ein etwas kleinerer Tennisball, an dem dank Klettverschluss-Prinzip die Waldteile haften bleiben.
Der modulare Spielplan stellt eine Landkarte mit verschlungenen Pfaden dar, auf denen Abbildungen von Pilzen, Äpfeln und Blättern zu finden sind. Jeder Spieler will seine Igel-Figur so schnell wie möglich von Startfeld aus über die Wege zu einem Haus zu ziehen.
Der Ablauf ist dabei wie folgt: Die Waldteile werden umgedreht und mit der rauen, weißen Seite nach oben neben dem Spielfeld platziert. Sobald man an der Reihe ist, rollt man den Fusselball über diesen Bereich. Dabei nimmt der Klettball einige der Waldteile mit sich, andere werden sanft verschoben oder umgedreht. Die Teile, die am Ball haften bleiben oder die, die er umdreht, dürfen für den Igelzug verwendet werden. Nicht gezogen werden darf, wenn mehr als fünf Teile oder gar keines am Ball „kleben“ bleibt. Für jeden eingesammelten Apfel, jedes Blatt und jeden Pilz darf der Igel um ein benachbartes Feld vorwärts bewegt werden. Dabei muss stets dem Weg gefolgt werden, ohne ein Feld zu überspringen. Es besteht die Möglichkeit, alle gesammelten Teile einzusetzen, aber auch weniger Teile als umgedreht wurden, können genutzt werden. Je nach gesammelten Teilen kann der Igel als bis zu vier Felder weit ziehen, dabei steht es dem Spiele frei, die Reihenfolge der Waldteile nach eigenem Ermessen zu wählen.
Gegeneinander und miteinander spielbar
Das Spiel hat aber noch wesentlich mehr zu bieten als das innovative Sammeln von Zugpunkten. Zunächst einmal kann “Speedy Roll” sowohl kompetitiv als auch kooperativ gespielt werden. Erstere Variante ist ein Wettrennen, bei dem gewinnt, wer seinen Igel zuerst ins Ziel bringt. In der kooperativen Ausführung hingegen ist eine der Igelfiguren (die von allen Spielern gemeinsam gesteuert wird) auf der Flucht vor dem listigen Fuchs. Dazu wird ein zusätzliches Spielplanteil mit der Fuchsfigur angelegt. Nach jedem Zug des Teams wird der Fuchs zwei Felder nach vorne gerückt, allerdings muss er elf Schritte aufholen. Konkret bedeutet das: Wenn das Team aus jungen Spielern im Durchschnitt zwei passende Blätter pro Runde sammelt, erlangt es den Sieg. Doch wenn die Trefferquote nicht allzu hoch ist, kann es passieren, dass der Fuchs den Igel erwischt. Die Herausforderung besteht darin, das Zielfeld zu erreichen, bevor der Fuchs zuschnappt. Das Prinzip der Koop-Variante eignet sich übrigens auch hervorragend, um „Speedy Roll“ alleine zu spielen.
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Ebenso durchdacht sind die Spielplanteile: Diese haben eine einfache Vorder- und eine etwas schwierigere Rückseite. Abhängig davon, ob man gegeneinander oder miteinander spielen möchte, sieht der Aufbau etwas anders auf. Später kann man dann die Teile auch nach eigenen Wünschen auf dem Tisch aufbauen. Für die ersten Partien gibt die Anleitung das aber vor.