Sea Salt & Paper im Test - Grandioses Kartenspiel mit Origami-Optik
Sea Salt & Paper ist ein pefektes Mitnehmspiel.
Stefan Lutter/inFranken.de
Sea Salt & Paper im Test - Grandioses Kartenspiel mit Origami-Optik
Hai und Schwimmer, nichts für Sensible: Wer dieses Duo ausspielt, handelt sich Ärger ein, denn er darf einem Mitspieler eine Karte wegnehmen.
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Sea Salt & Paper im Test - Grandioses Kartenspiel mit Origami-Optik
Der Leuchtturm ist eine der Multiplikatorkarten. Mit ihm auf der Hand erhält jede Schiffkarte einen Zusatzpunkt.
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Sea Salt & Paper im Test - Grandioses Kartenspiel mit Origami-Optik
Zwei Ablagestapel und ein Nachziehstapel, aber keine Handkarten: So startet das Spiel.
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Sea Salt & Paper im Test - Grandioses Kartenspiel mit Origami-Optik
Diese Handkarten bringen erst sechs Punkte, einer fehlt noch zum Rundenende.
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Sea Salt & Paper im Test - Grandioses Kartenspiel mit Origami-Optik
Dreimal Oktopus, das wird mit neun Punkten belohnt.
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Sea Salt & Paper im Test - Grandioses Kartenspiel mit Origami-Optik
Wer es schafft, vier Meerjungfrauen zu sammeln, hat die Runde sofort gewonnen.
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Die Multiplikatorkarten sind heiß begehrt.
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Ein Fisch-Duo: Wird es ausgespielt, gibt es eine zusätzliche Karte vom Nachziehstapel.
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Zwei Krabben sind nicht zu verachten: Beim Ausspielen darf aus einem der Ablagestapel eine Karte genommen werden.
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Ein Schiff-Duo bedeutet einen weiteren Zug nach dem Ausspielen.
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Ausnahme-Optik, raffinierte Abläufe, schöne Extrakniffe – und das alles in einer Box, die kaum größer ist eine Zigarettenschachtel: Das sind die wesentlichen Vorzüge von „Sea Salt & Paper“. Wer wissen möchte, warum wir das Sammelspiel mit Meeresthema für das beste Kartenspiel 2023 halten, muss diesen Testbericht lesen.
"Sea Salt & Paper": Rezension des grandiosen Kartenspiels mit Meeresthema
So spielt sich das Sammeln origineller Papiergestalten
"Sea Salt & Paper" – See, Salz und Papier, was soll das bedeuten? Der Blick auf und in die Schachtel des Kartenspiels gibt die Antwort. See & Salt, denn die Motive drehen sich um die Meereswelt, mit Fischen, Schiffen und Meerjungfrauen. Papier, wegen des Artworks. Die Neugier auf die kunstvoll gefalteten Origami-Figuren, die die Karten zieren, ließen diese eingangs zur neugierigen Begutachtung über den ganzen Tisch wandern.
Dann erst ging’s los. Gut mischen, dann zwei Karten aufgedeckt in die Mitte legen, den Rest als verdeckten Nachziehstapel daneben. Ungewöhnlich für ein Kartenspiel startet man komplett ohne Handkarten.
Reihum im Uhrzeigersinn nimmt jeder entweder eine der aufgedeckten Karten auf die Hand oder zieht zwei vom Nachziehstapel, von denen eine wieder auf einen der zwei Ablagestapel wandern muss.
Kartenkombinationen bringen Punkte
Das Ziel ist es, mit möglichst guten Kartenkombinationen Punkte zu sammeln. Dabei gibt es verschiedene Wege:
Die "Sammler-Karten" Muschel, Oktopus, Pinguin oder Anker bringen am Ende umso mehr Punkte, je mehr Karten mit eben diesen Objekten man eingeheimst hat.
Die Duo-Karten bringen zwar nur einen Punkt pro Paar, bieten aber wertvolle Effekte, sobald sie ausgespielt (= vor sich ausgelegt) werden. Zwei Schiffe erlauben einen weiteren Zug. Mit zwei Krabben darf aus einem der Ablagestapel eine Karte herausgesucht werden. Zwei Fische bringen die oberste Karte vom Nachziehstapel.
Und mit dem "bösen" Duo, bestehend aus Schwimmer und Hai, kann von einem beliebigen Mitspieler eine Karte gezogen werden.
Nicht zu vergessen die Multiplikator-Karten, die für sich allein nichts wert sind, aber die jeweils zugehörigen Motive aufwerten.
Last, but not least bringt die Meerjungfrau einen Punkt pro Karte für das größte Farbset. Und bei vier Meerjungfrauen auf der Hand endet die Runde sofort mit einem Sieg.
Mit mindestens sieben Punkten, egal ob auf der Hand oder als Duo ausgespielt, kann ein Spieler das Rundenende einläuten.
Schöner Kniff am Ende
Hier ist eine weitere Entscheidung gefragt. Entweder mit der Ansage "Stopp" oder mit "letzte Chance". Bei "Stopp" endet die Runde sofort, und jeder erhält seine gesammelten Punkte.
Eine weitere Finesse ist die riskantere Variante "letzte Chance". Hier wettet der Spieler darauf, die meisten Punkte zu haben, die anderen dürfen aber noch jeweils einmal ziehen. Doch jetzt kommt’s: Ist die Wette verloren, gibt es für den, der das Ende ausgelöst hat, nur einen Punkt pro Karte in seinem umfangreichsten Farbset; Die Gegner erhalten ihre erzielten Punkte. Wird die Wette gewonnen, gibt es zur Belohnung die regulären Punkte plus Farbbonus (je einen Punkt pro Karte des stärksten Farbsets); die Gegner bekommen nur den Farbbonus.
Die Partie endet, sobald bei zwei Mitspielern 40 Punkte erreicht wird, bei Dreien liegt die Grenze bei 35 Punkten und bei Vieren bei 30 Punkten.
Was "Sea Salt & Paper" so stark macht
Die 58 Karten von "Sea Salt & Paper" zeigen nicht nur die außergewöhnlichen Illustrationen. Ein Symbol verwendet Color-Add, ein "Farbalphabet", sodass auch Farbenblinde problemlos mitspielen können. Weiter verrät eine Zahl, wenn auch sehr klein unten rechts, wie oft die entsprechende Kartensorte vorhanden ist.
Hat man den Bogen raus, versucht man einerseits, möglichst ertragreiche Kombinationen zu sammeln. Andererseits muss man immer den Gegner im Auge behalten und ihm, wenn nötig und möglich, Karten wegschnappen, die er horten will. Dieser Überblick ist im Zweierspiel leichter zu behalten, als bei größeren Runden. Und nicht vergessen: Die meisten Punkte ergattert man, wenn die Option "letzte Chance" ausgerufen wird. Natürlich nur, wenn das Set einen Sieg greifbar erscheinen lässt.
Ein Kritikpunkt gilt der Anleitung des kleinen Kartenspiels: Hat man die Abläufe gecheckt, versteht man zwar nicht mehr, wo die Probleme bei den Erklärungen lagen. Doch der Einstieg fiel zumindest bei uns absolut mühsam aus, da niemand in der Runde bereits Erfahrungen mit "Sea Salt & Paper" mitbrachte und das Regel-Faltblatt manche wichtigen Details des Origami-Spiels ausspart. Zum Beispiel war uns lange nicht klar, welche Rolle denn nun eigentlich die Farben spielen. Und wir haben bestimmt schon viele Spielanleitungen studiert.
Bewertung: Kartenspiel-Kracher mit Faltkunst-Urlaubsfeeling
Auch deshalb dauerte es einige Runden, bis wir die Effekte der unterschiedlichen Duos und die Wertungen bei den zwei Rundenenden verinnerlicht hatten. Doch seitdem macht "Sea Salt & Paper" richtig Laune. Diebische Freude spürten die Langfinger, wenn sie die Hai/Schwimmer-Kombi ausspielten, Wehklagen gab es, wenn man zwei Super-Karten zog, von denen eine ja wieder auf den Ablagestapel und damit in Reichweite des Spielnachbarn landen musste, innerlichen Jubel löste das Ergattern einer Multiplikatorkarte aus, wenn auf der Hand schon einige der dazugehörigen Motive warteten. Ganz zu schweigen von der Schadenfreude am Tisch, wenn bei "letzte Chance" derjenige, welcher voller Überzeugung das Rundenende eingeläutet hatte, doch nicht die erforderliche Punktezahl besaß und sich mit einem mageren Farbbonus begnügen musste.
Ein Mini-Manko möchten wir zumindest erwähnen: So clever es ist, Fotos von Faltpapier als dominantes Gestaltungselement zu verwenden und damit Unverwechselbarkeit zu schaffen – Papier-Fische sind von Papier-Haien nicht leicht zu unterscheiden. Da kann es schon vorkommen, dass man sich im Eifer des Gefechts nicht auf das Symbol achtet und eine Karte schnappt, die man gar nicht wollte.
Insgesamt ist "Sea Salt & Paper" eine gelungene Mischung aus Glück beim Kartenziehen und Strategie, sei es bei den Entscheidungen, was zu sammeln ist, oder ob beim Ende "Stopp" oder "letzte Chance" gewählt wird. Auch die Jüngeren am Tisch planten begeistert mit, so bescherte es uns generationenübergreifend einen kurzweiligen Wettstreit – und das immer wieder. Denn wir "leiden" aktuell unter akuter "Seasalt-Sucht". Nicht zuletzt deshalb unterschreiben wir die À-la-carte-Einschätzung: "Sea Salt & Paper" ist das beste Kartenspiel dieses Jahres – mindestens.
Fazit: Hinter der kompakten Größe von "Sea Salt & Paper*" steckt ein sensationelles Kartenspiel, das mit zwei Mitspieler am besten planbar ist; bei drei und vier wird es unberechenbarer, was nicht gleichbedeutend mit schlechter ist. Einzig der Einstieg fällt schwer, was der nicht optimalen Anleitung geschuldet ist. Sitzt jemand mit am Tisch, der das Spiel bereits kennt, klappt der Durchblick problemlos, und es spielt sich so rund wie kaum ein anderes Kartenspiel der vergangenen Jahre. Dank einer wunderbaren Balance aus Kartenglück und etwas Strategie ist "Sea Salt & Paper" ein grandioses Absackerspiel oder geeignet zur Entspannung am Feierabend. Aus unserer Sicht nicht nur eine uneingeschränkte Empfehlung, sondern ein Pflichtkauf für alle Spielefans!
Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.
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