Spiele-Test "Pacifica": Das Duell der Unterwasserarchitekten

3 Min
Pacifica im Test: Rezension des Strategiespiels für genau zwei Spieler
Die quadratische Box von „Pacifica“ ist typisch für die Zweier-Spiele, die bei Kosmos erschienen sind.
Pacifica im Test: Rezension des Strategiespiels für genau zwei  Spieler
Stefan Lutter/inFranken.de
Pacifica im Test: Rezension des Strategiespiels für genau zwei Spieler
Pacifica (erschienen bei Kosmos) ist ein Spiel für zwei Personen, bei dem jeder an einer Hälfte einer Unterwasserstadt baut.
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Stefan Lutter/inFranken.de
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Die Drehscheiben werden vor Spielbeginn zusammengesteckt . Sie heißen „Idole“ und werden im Laufe des Spiels erobert.
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Stefan Lutter/inFranken.de
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Um manche Karten zu aktivieren, müssen Rohstoffe vorhanden sein.
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In der Tischmitte liegen die einzelnen Kartenkategorien als verdeckte Nachziehstapel nebeneinander, die Drehscheiben sowie die Aktiviert-Marker sind griffbereit.
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Wenn ein grüner Haken aufgedruckt ist, kommt diese Karte schon aktiviert ins Spiel.
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Die Maschinenkarten sind teuer, bringen jedoch dauerhafte Effekte.
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Wer zuerst drei Symbole einer Kategorie aktiviert hat, darf das entsprechende Idol nehmen.
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Sobald die Wissenskarte aktiviert ist, stehen dem Spieler drei verschiedene Symbole zur Verfügung.
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Mit Taktik und Glück beim Karten ziehen kann es gelingen, dem Gegenspieler Idole wieder abzujagen.
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Für strategischen Zweierspiele sind wir immer zu haben, weshalb klar war, dass irgendwann auch die Kosmos-Neuheit „Pacifica“ auf unseren Tisch kommt. Wir haben Maschinen aktiviert, Idole gesammelt, Ressourcen beschafft und an unserer Unterwasserstadt gebaut. Das Testergebnis gibt es hier.

  • Pacifica: Rezension des Strategiespiels für Zwei 
  • So spielt sich das kompetitive Karten ablegen unter Wasser
  • Infos, Bewertung und Fazit 

Pacifica“ kommt in der für Zweier-Spiele vom Kosmos-Verlag typischen quadratischen Box auf den Tisch. Darin befinden sich 112 Karten, acht kleine Drehscheiben und 32 Marker-Plättchen. Die Story, die mit ihrer Hilfe zum Leben erweckt werden soll: Jeder der beiden Spieler baut an einer Hälfte von „Pacifica“, einer versunkenen Stadt am Meeresgrund.

Wie spielt sich „Pacifica“?

So funktioniert das Spiel zu zweit: Die Karten werden nach den Rückseiten sortiert, jede Kategorie für sich gemischt und in der Tischmitte als sieben Nachziehstapel nebeneinander gelegt. Die Kategorien sind Schätze, Bevölkerung, Ressourcen, Architektur, Wissen, Maschinen und Stadtfest. Die acht Drehscheiben, aus geheimnisvollen Gründen „Idole“ genannt, liegen griffbereit wie auch die Marker.

Der zweite Spieler zieht zwei Karten von Stapeln seiner Wahl. Dann beginnt der erste Spieler und führt seine drei Aktionen aus. Dabei kann er entscheiden, welche der drei Möglichkeiten er wie oft ausführt: Karten von beliebigen Stapeln ziehen, Karten ausspielen, zwei Karten aktivieren. Immer ist das Handkartenlimit von drei zu beachten. 
Einige Karten sind bereits „aktiviert“, zählen also sofort. Die meisten müssen aber nach dem Auslegen erst aktiviert werden, oft ist das an Bedingungen und Symbole geknüpft. Starke Karten, wie Maschinen oder Stadtfest, sind teurer, bringen dafür einmalige oder dauerhafte Sonderfunktionen ins Spiel. Ist eine Karte aktiviert, wird einer der Marker auf sie gelegt. 

Idole durch Symbole

Das Ziel des Ganzen ist, Idole zu erhalten. Sobald man drei Symbole einer Kategorie gesammelt hat, darf man das dazu passende Idol aus der Auslege nehmen. Dabei handelt es um Drehscheiben, die jeweils mit den Zahlen 3, 5 und 7 bedruckt sind, aber immer nur einen Wert zeigen. Nach Erhalt stellt man die nächsthöhere Zahl ein. 

Schafft der Gegenspieler es, genau diesen Wert in dieser Kategorie im weiteren Verlauf zu erreichen (hier also die 5), hat er das Idol vom Gegenüber erobert, und er dreht die Scheibe auf fünf. Wer als erster sieben Symbole einer Sorte besitzt, dem kann das Idol nicht mehr weggenommen werden. 

Sobald einer drei Idole mit der Zahl sieben besitzt oder insgesamt fünf Idole vor sich liegen hat, hat er „Pacifica“ gewonnen.

Bewertung: Flottes Duell mit spielmechanischer Schwäche

„Pacifica“ ist ein flottes Strategie-Zweierspiel, das - nach der einen oder anderen Übungsrunde - mit einer Dauer von 20 Minuten angenehm kurz ausfällt. Auch die Abläufe sind simpel, schnell verinnerlicht und erfordern keine langen Überlegungen - Karte ziehen, ablegen, Karten aktivieren, wenn möglich an der Scheibe drehen. Das hängt natürlich damit zusammen, dass nur drei Handkarten erlaubt und die Möglichkeiten entsprechend überschaubar sind. Zusammen mit der hübschen Spielidee vom gemeinsamen und dennoch konkurrierenden Städtebau sind das aber auch schon die positiven Aspekte der 2023-er Neuheit. 

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Die Illustration der Box verspricht mehr, als „Pacifica“ hinsichtlich Thema „Unterwasserstadt“ schließlich hält. Das Thema ist nur vorgeschoben und kommt im Spiel nicht zum Tragen. Selbst die Illustrationen der Karten können keine Meeresgrund-Atmosphäre erwecken. Einzig auf den Bevölkerungskarten sind einige Taucher zu entdecken. Und worauf der Begriff „Idole“ gründet, wurde ebenfalls nicht klar.

Das größte Problem, das wir mit diesem Strategiespiel haben, ist spielmechanischer Natur – und uns nach dem Ausprobieren mehrerer unterschiedlicher Taktiken (sprich: Fokus auf bestimmte Bau-Kategorien) aufgefallen. Konzentriert sich ein Spieler auf die beiden linken Kategorien, in denen am einfachsten und schnellsten an Idole zu kommen ist, ist er – außer durch mächtig viel Kartenziehpech – so gut wie nicht aufzuhalten. Die eigentlich viel mächtigeren Gebäude in der Mitte und rechten Seite der Auslage können nicht entgegensetzen, weil sie schwerer zu aktivieren sind. Starke Karteneffekte wie Mehrfachzüge oder eine Erhöhung des Handkartenlimits kommen oft erst dann zum Tragen, wenn es zu spät ist. Zusammengefasst heißt das: Wer etwas Kartenglück hat, sich auf die günstigen Kategorien konzentriert und schnell diese Drehscheiben sichert, wird eine Partie ziemlich sicher gewinnen, bevor die Effekte von Stadtfest oder Maschine zum Tragen kommen. 

Wir sind selbstredend demütig genug, um nicht auszuschließen, das Unterwasserspiel nicht in Gänze verstanden haben. Trotzdem müssen wir festhalten, dass unsere Runden überwiegend enttäuscht von dem eigentlich verheißungsvollen Kosmos-Zweier waren – und deshalb lieber das nach unserer einhelligen Meinung beste Spiel der Kosmos-Reihe „Spiele für zwei“ zu empfehlen: das schon über zehn Jahre alte, aber nach wie vor fesselnde Wüstenhandelsspiel „Targi*“.

  • Infos zu Pacifica im Überblick: 
  • Spieleranzahl: 2 
  • Altersempfehlung: ab 8 (Verlag ab 10)
  • Dauer: 20 Minuten (Verlag 30)
  • Verlag: Kosmos 
  • Autoren: Matthias Prinz und Martin Kaltenborn
  • Pro: 
    • Einfache Regeln 
    • Kurze Spieldauer
    • Bauduell in der gleichen Stadt eine nette Spielidee
  • Contra:
    • Thema aufgesetzt
    • Taktische Möglichkeiten schlecht ausbalanciert
  • Redaktionswertung: 6 von 10 Punkten

Fazit: „Pacifica*“ ist ein Spiel für zwei, das in der Praxis nicht so gut funktioniert wie auf dem Papier. Die simpelste und einfachste Strategie ist auch die erfolgversprechendste – wodurch das Spiel seine durchaus vorhandenen taktischen Möglichkeiten in Leere laufen lässt. 

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Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.

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