Ein Fantasy-Kartenspiel aus Franken, das für genau zwei Personen konzipiert ist und wie „Magic“ auf direkte Konfrontation setzt? Wie gut diese wilde Mischung funktionieren kann, zeigt unser Test von „Mindbug“.
- "Mindbug": Rezension des kämpferischen Zweierspiels
- So spielt sich das kompetitive Kreaturen-Kontrollieren
- Infos, Bewertung und Fazit
Das Zweier-Kartenspiel "Mindbug" ist bei Nerdlab Games erschienen und markierte 2021 das Debüt des jungen Spieledesigner-Startups aus Alzenau in Unterfranken. Für Aufsehen sorgte es vor allem, als es 2023 auf der Empfehlungsliste zum Kennerspiel des Jahres landete. Für ein reines Kartenspiel für zwei Personen ist das nicht selbstverständlich. Klar, dass diese Empfehlung unsere Neugier weckt. Also haben wir unsere hybriden Kreaturen beschworen, die Gegner angegriffen, deren Mindbugs verflucht und mit List und Tücke versucht, unsere Leben zu retten. Ob wir es geschafft haben, unsere guten Karten über die Zeit zu sichern, liest du hier.
Wie spielt sich "Mindbug"?
"Mindbug" ist erst einmal ein Kartenspiel – aber kein gewöhnliches, wie schon die Gestaltung zeigt. Die Optik ist ein Blickfang, die coolen Gestalten mit ihren seltsamen Fähigkeiten sind für sich allein schon die Anschaffung wert. Doch eines vorweg: Wer auf der Suche nach einem ruhigen, entspannenden Feierabendspielchen ist, der sollte die Finger von "Mindbug" lassen. Hier geht es um gnadenlose Angriffe und hinterlistige Taktiken.
Das Material setzt sich aus 52 Karten und zwei Lebensmarkern zusammen. Mehr braucht es nicht. Jeder erhält zehn Karten, zieht fünf davon auf die Hand und legt die anderen fünf als verdeckten eigenen Nachziehstapel bereit. Dann dreht er seinen Marker auf drei Leben. Dazu besitzt jeder zwei Mindbug-Karten (die dieses Spiel von anderen Kartenspielen abheben).
Die zwei Gegner sind abwechselnd am Zug. Der Startspieler kann entweder eine Kreaturenkarte ausspielen oder mit einer Kreatur angreifen.
Abwechselnd im Ausspiel- oder Battle-Modus
Beim Ausspielen legt er die Kreatur einfach vor sich ab und zieht sofort eine Karte nach. Hat die Kreatur besondere Fähigkeiten, werden diese ausgeführt. Es sei denn, dem Gegenspieler ist diese Kreatur wichtig oder gefährlich genug, dass er einen seiner beiden Mindbugs einsetzt, damit diese Karte und ihren Effekt stiehlt und sie in seiner eigenen Auslage platziert. Der eingesetzte Mindbug ist damit ausgereizt und wird umgedreht.
Neben dem Ausspielen gibt es noch den Angriff. Greife ich mit einer Kreaturenkarte an, geht es um den Stärkewert, der auf der Karte steht. Der Gegner kann "blocken", das heißt, er reagiert mit einer Karte seiner Auslage, und wenn diese stärker ist, ist meine Karte weg. Sind beide gleich stark, kommen beide auf die Ablage. Ist meine Karte stärker, ist die Kreatur des Gegners weg. Aber er hat eines seiner drei Leben gerettet. Verzichtet er auf das Blocken, verliert er ein Leben.
Die Kreaturen haben jedoch nicht nur Stärkepunkte, sondern auch unterschiedliche Fähigkeiten, sie sind unter anderem raffiniert, giftig oder robust. Beispielsweise kann durch eine Spezialfähigkeit wie Vergiften auch eine kleine Spinne, die nur zwei Stärkepunkte besitzt, einen starken Löwen töten. Der Grabräuber erlaubt, eine Karte vom Ablagestapel des Gegners auszuspielen. Besonders gerne gesehen ist die Axolotl-Heilerin, sie bringt dem Spieler zwei Lebenspunkte. Das kann den Ausgang der Partie enorm beeinflussen, denn sobald einer keinen Lebenspunkt mehr besitzt, hat er verloren und das Spiel ist zu Ende.