Spiele-Test "Mindbug": Fantastische Kartenduelle aus Franken

4 Min
Mindbug - Der erste Kontakt im Test - kämpferische Zweier-Kartenspiel aus Franken
Das kämpferische Kartenspiel Mindbug ist die erste Veröffentlichung von Nerdlab Games aus Alzenau.
Mindbug - Der erste Kontakt im Test - kämpferische Zweier-Kartenspiel aus Franken
Stefan Lutter/inFranken.de
Mindbug - Der erste Kontakt im Test - kämpferische Zweier-Kartenspiel aus Franken
Zwei Spieler können sich hitzige Gefechte liefern.
Mindbug - Der erste Kontakt im Test - kämpferische Zweier-Kartenspiel aus Franken
Stefan Lutter/inFranken.de
Mindbug - Der erste Kontakt im Test - kämpferische Zweier-Kartenspiel aus Franken
Das Mindbug-Artwork ist außergewöhnlich fantasievoll.
Mindbug - Der erste Kontakt im Test - kämpferische Zweier-Kartenspiel aus Franken
Stefan Lutter/inFranken.de
Mindbug - Der erste Kontakt im Test - kämpferische Zweier-Kartenspiel aus Franken
Jede Kreatur bringt andere Eigenschaften mit ins Feld.
Mindbug - Der erste Kontakt im Test - kämpferische Zweier-Kartenspiel aus Franken
Stefan Lutter/inFranken.de
Mindbug - Der erste Kontakt im Test - kämpferische Zweier-Kartenspiel aus Franken
Schon die Gestaltung der Box ist ein Blickfang.
Mindbug - Der erste Kontakt im Test - kämpferische Zweier-Kartenspiel aus Franken
Stefan Lutter/inFranken.de
Mindbug - Der erste Kontakt im Test - kämpferische Zweier-Kartenspiel aus Franken
Die Mindbugs geben dem Spiel den Namen.
Mindbug - Der erste Kontakt im Test - kämpferische Zweier-Kartenspiel aus Franken
Stefan Lutter/inFranken.de
Mindbug - Der erste Kontakt im Test - kämpferische Zweier-Kartenspiel aus Franken
Ein Stapel Kreaturenkarten, vier Mindbugs und zwei Lebensmarker - mehr braucht es nicht für das fabelhafte Mindbug-Kartenspiel für Monsterkämpfer.
Mindbug - Der erste Kontakt im Test - kämpferische Zweier-Kartenspiel aus Franken
Stefan Lutter/inFranken.de
Mindbug - Der erste Kontakt im Test - kämpferische Zweier-Kartenspiel aus Franken
Die Lebensmarker helfen, den Überblick zu behalten.
Mindbug - Der erste Kontakt im Test - kämpferische Zweier-Kartenspiel aus Franken
Stefan Lutter/inFranken.de

Ein Fantasy-Kartenspiel aus Franken, das für genau zwei Personen konzipiert ist und wie „Magic“ auf direkte Konfrontation setzt? Wie gut diese wilde Mischung funktionieren kann, zeigt unser Test von „Mindbug“.

  • "Mindbug": Rezension des kämpferischen Zweierspiels
  • So spielt sich das kompetitive Kreaturen-Kontrollieren
  • Infos, Bewertung und Fazit

Das Zweier-Kartenspiel "Mindbug" ist bei Nerdlab Games erschienen und markierte 2021 das Debüt des jungen Spieledesigner-Startups aus Alzenau in Unterfranken. Für Aufsehen sorgte es vor allem, als es 2023 auf der Empfehlungsliste zum Kennerspiel des Jahres landete. Für ein reines Kartenspiel für zwei Personen ist das nicht selbstverständlich. Klar, dass diese Empfehlung unsere Neugier weckt. Also haben wir unsere hybriden Kreaturen beschworen, die Gegner angegriffen, deren Mindbugs verflucht und mit List und Tücke versucht, unsere Leben zu retten. Ob wir es geschafft haben, unsere guten Karten über die Zeit zu sichern, liest du hier.

Wie spielt sich "Mindbug"?

"Mindbug" ist erst einmal ein Kartenspiel – aber kein gewöhnliches, wie schon die Gestaltung zeigt. Die Optik ist ein Blickfang, die coolen Gestalten mit ihren seltsamen Fähigkeiten sind für sich allein schon die Anschaffung wert. Doch eines vorweg: Wer auf der Suche nach einem ruhigen, entspannenden Feierabendspielchen ist, der sollte die Finger von "Mindbug" lassen. Hier geht es um gnadenlose Angriffe und hinterlistige Taktiken.  

Das Material setzt sich aus 52 Karten und zwei Lebensmarkern zusammen. Mehr braucht es nicht. Jeder erhält zehn Karten, zieht fünf davon auf die Hand und legt die anderen fünf als verdeckten eigenen Nachziehstapel bereit. Dann dreht er seinen Marker auf drei Leben. Dazu besitzt jeder zwei Mindbug-Karten (die dieses Spiel von anderen Kartenspielen abheben). 

Die zwei Gegner sind abwechselnd am Zug. Der Startspieler kann entweder eine Kreaturenkarte ausspielen oder mit einer Kreatur angreifen. 

Abwechselnd im Ausspiel- oder Battle-Modus

Beim Ausspielen legt er die Kreatur einfach vor sich ab und zieht sofort eine Karte nach. Hat die Kreatur besondere Fähigkeiten, werden diese ausgeführt. Es sei denn, dem Gegenspieler ist diese Kreatur wichtig oder gefährlich genug, dass er einen seiner beiden Mindbugs einsetzt, damit diese Karte und ihren Effekt stiehlt und sie in seiner eigenen Auslage platziert. Der eingesetzte Mindbug ist damit ausgereizt und wird umgedreht. 

Neben dem Ausspielen gibt es noch den Angriff. Greife ich mit einer Kreaturenkarte an, geht es um den Stärkewert, der auf der Karte steht. Der Gegner kann "blocken", das heißt, er reagiert mit einer Karte seiner Auslage, und wenn diese stärker ist, ist meine Karte weg. Sind beide gleich stark, kommen beide auf die Ablage. Ist meine Karte stärker, ist die Kreatur des Gegners weg. Aber er hat eines seiner drei Leben gerettet. Verzichtet er auf das Blocken, verliert er ein Leben.

Die Kreaturen haben jedoch nicht nur Stärkepunkte, sondern auch unterschiedliche Fähigkeiten, sie sind unter anderem raffiniert, giftig oder robust. Beispielsweise kann durch eine Spezialfähigkeit wie Vergiften auch eine kleine Spinne, die nur zwei Stärkepunkte besitzt, einen starken Löwen töten. Der Grabräuber erlaubt, eine Karte vom Ablagestapel des Gegners auszuspielen. Besonders gerne gesehen ist die Axolotl-Heilerin, sie bringt dem Spieler zwei Lebenspunkte. Das kann den Ausgang der Partie enorm beeinflussen, denn sobald einer keinen Lebenspunkt mehr besitzt, hat er verloren und das Spiel ist zu Ende. 

"Das ist ja wie Magic, nur ohne Karten-Nachkaufen"

Auch wenn wir diese Besprechung allgemeinverständlich halten wollen, kommt sie nicht völlig ohne "Magic" aus. Dafür wurde in unseren Testrunden zu oft der Kommentar "Das ist ja wie Magic, nur ohne Karten-Nachkaufen" geäußert. "Magic - The Gathering*" ist ein in den 1990er Jahren erstveröffentlichtes Sammelkartenspiel, das sich auch heute noch großer Beliebtheit erfreut. Die spielmechanischen und thematischen Parallelen zu "Mindbug" sind unübersehbar, sodass "Magic"-Erfinder Richard Garfield auch bei der fränkischen Variante als Co-Autor an Bord ist. 

Der große Unterschied liegt – wie von unseren Testern treffend bemerkt – am geschlossenen System von "Mindbug", während "Magic" darauf ausgelegt ist, immer neue Karten zu kaufen, zu sammeln und tauschen. Interessanterweise empfanden es auch die "Magic"-Kenner in unseren Runden eher als Vorteil, dass "Mindbug" nur aus einem einzigen Kartendeck besteht. Schließlich entfällt damit die Tatsache, dass – vereinfacht gesagt – finanzkräftige Spieler sich auf lange Sicht immer gegen weniger investitionsfreudige Gegner durchsetzen.   

Eigentlich fast noch interessanter: Auch die "Mindbug"-Tester, die bei der Nennung von "Magic" nur mit den Achseln zuckten – und diese waren in der Mehrheit -, bescheinigten dem kleinen Kartenspiel einen großen Spielreiz. Besonders gelobt wurden der schnelle Spielstart (sobald man einen gewissen Überblick über Karten und Funktionen hat) und der hohe Abwechslungsreichtum, der dank des "10 aus 52"-Prinzips bei der Kartenverteilung entsteht.

Bewertung: Spannender Kartenkampf für Nerds

Einschränkend muss man natürlich festhalten, dass das Entwicklerstudio seinen Namen nicht umsonst hat. "Mindbug" ist ein Spiel für Nerds, die Spaß daran haben, einander mit ausgedachten Fabelgeschöpfen zu bekämpfen. So etwas muss man mögen, vor allem die extrem aggressive Komponente. Wer es lieber realistisch mag, friedfertig ist und Fantasy für Kinderkram hält, kann mit dem Spiel dagegen ziemlich sicher nichts anfangen.

Mindbug bei Amazon ansehen

Unter dem Strich ist "Mindbug - Der erste Kontakt" (so der vollständige Titel) ein spannendes und flottes Kartenspiel, das deutlich mehr Plus- als Minuspunkte mitbringt. Jeder hat nur zehn Kreaturenkarten zur Verfügung, die er möglichst geschickt gegen seinen Gegner ausspielt, um dessen Lebenspunkte zu eliminieren. Das alles entscheidende Kunststück ist es, die zwei "Mindbugs" zum genau richtigen Zeitpunkt einzusetzen und dem Gegner seine aktuell ausgespielte Karte zu entwenden und selbst zu nutzen. Dieser Dreh bringt eine unerwartete Tiefe in das auf den ersten Blick simple Spiel. 

Schwierig ist es für Neueinsteiger, gegen "Mindbug"-Kenner anzutreten, da diese die Karten und deren Fähigkeiten bereits einschätzen können und wissen, was das Spiel so alles bereithält. In unseren Runden hatten wir immer wieder das Gefühl, dass der Startspieler im Vorteil und sein Gewinn nicht aufzuhalten ist. Dies haben wir dadurch ausgeglichen, dass wir grundsätzlich einige Partien hintereinander gespielt und aus den Wertungen ein Endresultat gebildet haben. Durch die kurze Dauer einer Partie von zehn bis 15 Minuten war dies problemlos möglich.

  • Infos zu "Mindbug" im Überblick:
  • Spieleranzahl: 2 
  • Altersempfehlung: ab 8
  • Dauer: 10 bis 15 Minuten
  • Verlag: Nerdlab Games
  • Autoren:  Skaff Elias, Richard Garfield, Marvin Hegen, Christian Kudahl
  • Pro: 
    • Kompaktes Mitnehmspiel
    • Spannendes Zweier-Duell
    • Recht einfache Regeln
    • Hervorragendes Artwork
    • Flotter Absacker
    • Sehr nerdig
  • Contra:
    • Sehr nerdig ;)
    • aggressiver Charakter
    • Schwierig für Neueinsteiger gegen Kenner
    • möglicher Startspielervorteil 
  • Redaktionswertung: 9 von 10 Punkten

Fazit: "Mindbug*" ist ein ungewöhnliches kleines Kartenspiel für genau zwei Personen, die taktischen Erwägungen und gnadenlosen Angriffen etwas abgewinnen können. Ob als Zwischendurch-Partie oder Absacker, die kreativ gestalteten Kreaturen lassen sich leicht mitnehmen und schnell auf den Tisch bringen. Kam bei uns fast ausschließlich sehr gut an, absolute Empfehlung! 

Aktuelle Aktion auf Amazon: Bis zu 52 % Rabatt auf ausgewählte Spiele

Mehr zum Thema:

Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.

Artikel enthält Affiliate Links