Spiele-Test "Kunterpunkt": Würfel-Wolf im Käfer-Pelz

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Spiele-Test Kunterpunkt - Anspruchsvolles Würfelspiel in Garten-Optik
„Kunterpunkt“ ist ein anspruchsvolles Würfelspiel mit einem originellen Mechanismus.
Spiele-Test Kunterpunkt -  Anspruchsvolles Würfelspiel  in Garten-Optik
Stefan Lutter/inFranken.de
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Das Wertungsblatt enthält viele unterschiedliche Möglichkeiten, die der Spieler gegeneinander abwägen muss.
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Etwas klein geraten: die Wiese auf dem Wertungsblatt.
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Unten auf dem Wertungsblatt werden die Kleeblätter angekreuzt, die die Würfel anzeigen. Sie bringen lukrative Verbesserungen.
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Bunte Käfer erhalten abhängig vom Würfelergebnis ihre Punkte.
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Kunterpunkt, das wuselige Würfelspiel aus dem Frechverlag: Der niedliche Anschein trügt, das Spiel ist richtig herausfordernd.
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Jede Würfelfarbe entspricht einer Käferreihe. Das Ergebnis kann mit einer originellen Mechanik auf mehrere Käfer aufgeteilt werden.
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Bunte Würfel müssen bei Kunterpunkt gerollt werden.
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Auf der Kleewiese schalten die Spieler die Werte ihrer Käfer frei.
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Eine Partie geht über fünf Runden, die oben auf dem Blatt markiert werden.
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Die Kleewiese ist gegen Ende des Spiels ziemlich abgegrast.
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"Kunterpunkt" ist ein pfiffiges Würfelspiel, dessen liebliche Käferoptik täuscht: Es bietet zahlreiche Facetten und ist damit ein eher anspruchsvolles Roll & Write. Wir haben den Wolf im Schafspelz getestet.

  • "Kunterpunkt": Rezension des gehobenen Familien-Würfelsspiels
  • So spielt sich das Punkte und Muster verteilen
  • Infos, Bewertung und Fazit

Der rote Marienkäfer ist der bekannte Glücksbringer, und wer hat nicht als Kind die Punkte auf seinen Flügeln gezählt? Punkte auf Käferflügeln, darum dreht sich das Würfelspiel „Kunterpunkt“ aus dem Frechverlag. Da es für ein Roll & Write sehr viele Möglichkeiten bietet, hat es unser Interesse geweckt. Wir packten unsere Lupen, streiften über die Wiese und versuchten zwischen den Kleeblättern, die Käfer passend für unsere Sammlung auszustatten. Hier liest du unseren Erfahrungsbericht.

Wie spielt sich Kunterpunkt?

Wer die kompakte Schachtel von „Kunterpunkt“  mit dem Untertitel „Das wuselige Würfelspiel“ zum ersten Mal in die Hand nimmt, sieht eine Blätterkulisse mit putzigen bunten Käfern und ebenso bunten Würfeln. Das weckt die trügerische Vorstellung von leichter Unterhaltung für die ganze Familie.  Doch Vorsicht: Für dieses „Roll & Dot“ ist Spielerfahrung notwendig, dann macht es richtig Spaß.

Der größte Unterschied zu anderen Würfelspielen liegt darin, dass nicht die Zahlen der Würfel in (Käfer)-felder eingetragen werden, sondern die Punkte auf den Käfern. Und entsprechend dem Muster auf der Würfelseite können sie sogar aufgeteilt werden. Diese Aufteilung muss aber wieder aussehen wie eine richtige Würfelseite. Also kann aus einer Fünf ein Dreier- und ein Zweier-Käfer werden.  Oder ein Vierer- und ein Einser-Käfer. Aber immer in der Würfelfarbe. 

Und was dem ganzen die Krone aufsetzt: Schon "angepunktete" Käfer können noch erweitert werden. Aus einem Einer- kann also mit einem Zweier- ein Dreierkäfer werden. Aus einem Dreier aber höchstens ein Fünferkäfer, denn er hat ja schon den Mittelpunkt. Kompliziert? Vielleicht, aber auf jeden Fall originell - und nach ein- bis zwei Einstiegsrunden auch verinnerlicht.

Käferkästchen und Würfelwiese

Jetzt zurück zum Spielablauf. In der stabilen, hübschen Box befinden sich sechs Würfel in sechs Farben. Jede Farbe entspricht einer Käferreihe auf dem Wertungsblock. Anstatt der sechs zeigt jeder Würfel ein Kleeblatt. Die Wertungsblätter sehen auf den ersten Blick aus wie bei vielen anderen Roll&Write-Spielen: Es gibt sechs verschiedenfarbige Reihen mit jeweils fünf Kästchen. Doch hier sind wir schon bei den Unterschieden: Die Kästchen haben die Form von Käfern. Und auf den Flügeln werden die Würfelpunkte des Würfels der entsprechenden Farbe eingetragen, und zwar immer links in der Reihe beginnend.

Wieviele Punkte - das ist erst einmal egal. Doch jetzt kommt’s: Vor der Reihe steht eine Lupe, in die der Spieler selbst eintragen muss, welche Punkte hier gewertet werden. Also beispielsweise in der rosa Reihe nur Dreierkäfer, oder nur eine ungerade Anzahl an Punkten oder nur diagonale Punktreihen wie bei der 2 oder der 3 auf einer Würfelseite. Die Lupen muss man sich vorher freischalten auf der Käferwiese, die über den Punktereihen abgebildet ist. Diese Käferwiese ist auch dann wichtig, wenn ein Wurf nur Ergebnisse bringt, die auf den Flügeln nichts nützen. Dann kann man auf der Wiese die Punkte abkreuzen und die Bestimmungslupen ansteuern.

Diese zwölf Lupen sind unterschiedlich, neben den einzelnen Zahlen gibt es sieben weitere Vorgaben, allerdings jede nur einmal pro Spiel.
Ohne Bestimmungslupe bringen die Ergebnisse einer Käferreihe gar nichts. Wer genau hinschaut, sieht, dass ein Käfer in jeder Reihe schon Punkte vorgegeben hat. Daran muss man sich zwar nicht orientieren. Kann man den Käfer allerdings in Laufe der Partie genau diese Punktezahl aufmalen, kreist man ihn ein und hat zwei Bonuspunkte sicher, auch wenn man den Käfer später erweitert.

Begehrte Kleeblätter

Bevor es losgeht, kreuzt der Startspieler zuerst oben rechts auf seinem Blatt den Einserwürfel an. Das ist die wichtige Markierung der Rundenzahlen, die gerne übersehen werden. Dann darf jeder als Rundenbonus einen Punkt nach Belieben eintragen. Erst dann würfelt der Startspieler, nimmt sich die zwei Würfel mit den niedrigsten Augenzahlen, und gibt die Würfel dann an den nächsten Spieler weiter, welcher sich einen der übrigen heraussuchen darf. Die je nach Spieleranzahl unterschiedliche Würfelverteilung ist schön außen auf der Schachtel abgebildet, sodass am Spieltisch immer nachgeschaut werden kann.

Die begehrten Kleeblätter auf den Würfeln bringen Boni und sind auf dem Wertungsblatt unten in einer Leiste einzutragen. Sie verdoppeln beispielsweise das Ergebnis einer Käferreihe.

Insgesamt werden fünf Runden (zu fünft und zu sechst vier Runden) gespielt, wobei pro Runde jeder Spieler einmal würfelt. Am Ende geben nur die Käfer Punkte, die die Voraussetzungen der jeweiligen Lupe erfüllen, welche der Spieler eingetragen hat. Wer zum Schluss die höchste Punktzahl erreicht hat, gewinnt.

Bewertung: Anspruchsvolles Käfer-Würfeln mit origineller Zählweise

Für ein reines Würfelspiel ist „Kunterpunkt“ sehr komplex und auf jeden Fall als gehobenes Familienspiel anzusiedeln. Wenn das anfangs verwirrende Prinzip verstanden ist, können bei diesem Roll & Dot unterschiedlichste Strategien zum Erfolg führen. Leider ist die Anleitung nicht sehr übersichtlich und auch nach dem genauen Studieren bleiben oft noch Fragen offen. 

Kunterpunkt - Das Spiel direkt beim Frechverlag auf topp-kreativ.de ansehen

In unserer ersten Runde haben wir den Anspruch des Würfel-Ankreuz-Spiels tatsächlich unterschätzt, mit hoher Wahrscheinlichkeit hat uns die putzige Illustration aufs Glatteis geführt. Unter unseren Testern haben einige der Strategen eingeräumt, dass das Spiel deshalb bei ihnen nicht auf Anhieb gezündet hat. Hätten sie Monstern Pickel einzeichnen dürfen, hätten sie sich besser darauf einlassen können, war als Begründung zu hören.

Nachdem wir uns „eingespielt“ hatten, haben die Käfer dennoch die meisten von uns in den Bann gezogen und wir haben immer gleich die nächste Partie in Angriff genommen. Würfelglück allein ist hier nicht ausschlaggebend für ein gutes Ergebnis, da jede einzelne Punktezahl aufgeteilt werden kann. Immer steht man vor der Entscheidung, ob der Wurf bei den Käfern oder auf der Wiese bei der Jagd nach einer Bestimmungslupe eingesetzt wird. Kleines Manko: Zur Wiese ist noch zu sagen, dass es schön wäre, wenn diese Zeichnung etwas größer und übersichtlicher wäre. Doch das ist wohl der Größe der Wertungsblätter geschuldet.

Weiter sind die auf manchen Käfern vorgegebenen Augenzahlen auf allen Wertungsblättern unterschiedlich angeordnet, was weitere Abwechslung ins Spiel bringt. 

Da alle Spieler gleichzeitig über ihren Wertungsblättern brüten, um das Beste aus ihren Würfelpunkten herauszuholen, gibt es keine Wartezeiten und das Spiel läuft für jeden zügig ab. Die Verlagsangabe von 40 Minuten pro Partie haben wir nie benötigt, nach 30 Minuten konnten wir im Schnitt mit der Wertung beginnen.

Die Altersangabe von neun Jahren ist sehr wohlwollend, in unseren Testrunden war es selbst für unsere spieleerfahrenen Zehnjährigen eine ziemlich große Herausforderung, die unterschiedlichen Möglichkeiten strategisch geschickt einzusetzen.  Für Spielefreunde, die gerne tüfteln, ist „Kunterpunkt“ auf jeden Fall ein sehr empfehlenswertes Würfelspiel, das in allen Rundengrößen, auch als Solospiel, super funktioniert. 

Infos zu Kunterpunkt im Überblick:

  • Infos zu „Kunterpunkt“ im Überblick:
    • Spieleranzahl: 1 - 6 
    • Altersempfehlung: ab 10 (Verlag 9)
    • Dauer: 30 Minuten (Verlag 40)
    • Verlag: Frechverlag/Topp*
    • Autoren: Julia Thiemann, Christoph Waage
  • Pro: 
    • Origineller Mechanismus des Punkte-Aufteilens
    • Ehrgeiziges Tüfteln möglich
    • Kompaktes Mitnehmspiel
    • Keine Downtime
  • Contra:
    • Aufmachung etwas irreführend
    • Anleitung anfangs schwer verständlich
  • Redaktionswertung: 8 von 10 Punkten

Fazit: „Kunterpunkt*“ ist ein anspruchsvolles Würfelspiel mit einem originellen Mechanismus. Wer es aufgrund der lieblichen Garten-Optik nicht unterschätzt und gerne Strategien austüftelt, der wird mit wenig Material sehr gut unterhalten. 

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Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.

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