Pilzesammeln im Wald übt eine ganz eigene Faszination aus, die sich aus der Suche an der frischen Luft, der Freude angesichts eines tollen Funds und dem leckeren Gericht zum Abschluss zusammensetzt. Mit „Fungi“, dem Kartensammelspiel für zwei Personen, will der Pegasus-Verlag die Atmosphäre der Pilzesuche an den Spieltisch bringen. Wir haben ausprobiert, ob „Fungi“ den schlummernden Sammler und Genießer in uns wecken kann.
- „Fungi“: Rezension des Kartenspiels für zwei
- So spielt sich das Pilzesammeln am Spieltisch
- Infos, Bewertung und Fazit
Warum gibt es eigentlich so wenige Gesellschaftsspiele zum Thema Pilze? Pegasus-Spiele hat erkannt, dass Naturthemen am Spieletisch gerade Konjunktur haben und kredenzt uns mit „Fungi“ ein Kartensammelspiel für zwei Personen, das in unseren Testrunden in beiden Lagern gut ankam: Diejenigen, denen der Duft gebratener Pilze nicht unbedingt das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt, und die Waldfreunde, die den Beginn der nächsten Pilzsaison kaum erwarten können.
Wie spielt sich „Fungi“?
Das Material von „Fungi“ besteht ausschließlich aus Karten - mit zehn unterschiedlichen Pilzen, Pfannen- und Korbkarten, Cidre- und Butterkarten, Stöckekarten sowie einige besonders wertvolle Nachtkarten.
Die Auslage besteht immer aus acht Karten, die einen Wald ergeben. Den Waldeineingang markieren die Wanderschuhe, die eine Karte zeigt. Es gibt einen Nachziehstapel und einen Verwesungsstapel genannte Abwurfstapel. Wenn jede*r fünf Karten auf der Hand hat, geht die Pilzsuche los. Abwechselnd ziehen die zwei Gegner Karten von der Auslage und versuchen, möglichst viele Pilze einer Sorte zu sammeln.
Ab dreier identischer Pilzkarten kann die Pfanne eingesetzt werden, um die Pilze zu braten und damit die Mahlzeit für die Schlusswertung fertigzustellen. Manche Sorten bringen mehr Punkte, sind dafür seltener. Mit einer Cidre- oder Butterkarte steigt der Wert der Kombination.
Stöckekarten sind nötig, um nicht nur die ersten zwei Pilze am Wegesrand zu erlangen, sondern die gesamte Auslage nutzen zu können. Mit den Körben lässt sich das Handkartenlimit erhöhen, was den/die Spieler*in ansonsten deutlich einschränkt. Wählt man die Karte mit dem Mond, legt man sie sofort ab und zieht stattdessen die oberste Karte der Nachtkarten, die mit besonders wertvollen Pilzen locken. Der giftige Fliegenpilz, der anfangs skeptisch beäugt wird, weil er die Spielenden dazu zwingt, die Kartenhand zu reduzieren, kann im Spielverlauf ganz nützlich sein, um uninteressante Karten loszuwerden. Auch der Verwesungsstapel, der in einer Aktion aufgenommen werden kann, liefert oft gute Pilze. Das Spiel endet, wenn der Nachziehstapel aufgebraucht ist.
Infos und Fazit: Gelungenes Pilz-Duell mit guter Balance
Die Anleitung beschreibt „Fungi“ sehr ausführlich und präzise, sodass keine Fragen offen bleiben, auch wenn die vielen Seiten auf den ersten Blick abschreckend wirken können.Die Karten sind eine echte Augenweide, allerdings sind einige Pilzsorten nicht ganz einfach vonander zu unterscheiden, was sich bisweilen negativ auf den Spielfluss auswirkt.
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Und das Auffüllen der Auslage gestaltet sich mühsam, wenn die Karten nach der Anleitung in einer Reihe ausgelegt werden. Nach jedem einzelnen Zug muss immer die gesamte Reihe verschoben werden, damit am Anfang zwei neue Karten Platz finden und der Waldeingang sich nicht verändert. Eine Möglichkeit wäre, die Auslage kreisförmig zu platzieren und nur die Waldrandkarte zu verschieben. Wir haben es getestet und waren mit dieser Lösung sehr zufrieden. Was uns nicht groß gestört hat, aber dennoch nicht unerwähnt bleiben sollte: Für ein reines Kartenspiel benötigt „Fungi“ relativ viel Platz.