Was kann schiefgehen, wenn man einen der größten Trends im Gesellschaftsspiele-Bereich der vergangenen Jahre mit einem der beliebtesten Buch-/Film-Franchises kombiniert? Unser Test des Escape-Spiels „Exit – Schatten über Mittelerde“ gibt die Antwort.
- „Exit - Das Spiel: Schatten über Mittelerde“: Rezension des Escape-Spiels
- So spielt sich Exit im Herr-der-Ringe-Universum
- Infos, Bewertung und Fazit
Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass „Exit – das Spiel“* mit seinem Erscheinen im Jahr 2016 eine kleine Revolution im Gesellschaftsspiele-Sektor ausgelöst hat. Seitdem veröffentlicht gefühlt jeder Verlag solche Escape-Room-Spiele*, in denen eine Gruppe gemeinsam aus einer ausweglosen Situation entkommen muss, indem sie Rätsel löst. Trotz dieser Story-Spiel-Flut scheint sich der Kosmos-Verlag, der Spiele der Exit-Marke herausbringt, am Markt behaupten zu können. Sonst würde es nicht bereits über 30 Versionen von „Exit – Das Spiel“* geben. Doch um den Hunger der Escape-Jünger zu stillen, müssen natürlich immer wieder neue Ideen her. Mit „Exit – Das Spiel: Schatten über Mittelerde“ verfrachten die Erfolgs-Autor*innen Inka und Markus Brand ihre Idee ins Auenland, um auch die Herr-der-Ringe-Fans für das Prinzip zu begeistern.
Wie spielt sich „Exit: Schatten über Mittelerde“?
Von Ansatz her gelingt Letzteres vorzüglich. Das Spiel schafft Mittelerde-Atmosphäre und als Fan fühlt man sich sofort abgeholt. Wichtig zu wissen: Herr-der-Ringe-Vorkenntnisse sind dennoch nicht notwendig, alle Rätsel sind so ausgelegt, dass sie auch ohne Wissen über Figuren und Orte gelöst werden können.
Kosmos nutzt nicht die offizielle Lizenz der beiden Filmtrilogien von Peter Jackson („Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“). Dennoch sind Figuren wie Aragorn, Gandalf und Gollum, die im Spiel auftauchen, hübsch illustriert und als diese erkennbar. Denn die Spielenden schlüpfen in die Rolle von Hobbits, die kooperativ Aufträge für Gandalf erfüllen. Diese wiederum unterstützen Ringträger Frodo bei seinem Ziel, den „einen Ring“ im Schicksalsberg zu vernichten.
Und so treffen Herr-der-Ringe-Fans im Spielverlauf auf viele bekannte Orte und entdecken Berührungspunkte mit der legendären Handlung. Das Exit-Prinzip kommt dabei zum Tragen, indem Aufgaben gelöst und dreistellige Codes gefunden werden müssen. Diese werden mittels einer Dekodierscheibe überprüft. Liegen die Spielenden richtig, dürfen Karten aufgedeckt werden, die bei weiteren Rätseln hilfreich sind.
Rätselhafte Rätsel im Auenland
Womit wir beim Kern des Spiels sind - den Aufgaben. Vorausschicken möchte ich, dass die Zusammensetzung unserer Testrunden schier perfekt für dieses Spiel war: ein bunter Mix aus Herr-der-Ringe-Enthusiast*innen und Menschen, die die Geschichten nur vom Hörensagen kennen, sowie Exit-Vielspieler*innen und -Neulingen. Und begeistert vom Herr-der-Ringe-Exit war – niemand!
Und das lag fast ausschließlich eben an den integrierten Rätseln, auf die an dieser Stelle nicht ausführlich eingegangen werden kann, ohne zu spoilern. Die eine oder andere Aufgabe wurde zwar als passend empfunden, aber deutlich mehr als die Hälfte bewerteten unsere Testrunden als unlogisch, die Lösungen als nicht nachvollziehbar.