Spiele-Test "Das Beinhaus von Sedlec": Superschnelles Schädel-Stapeln für zwei - Micro-Kartenspiel-Rezension
Autor: Stefan Lutter
Deutschland, Mittwoch, 22. März 2023
Ein makabres Thema, schlanke 18 Spielkarten und einen raffinierten Mechanismus: Mehr braucht es nicht, um mit dem Kartenspiel „Das Beinhaus von Sedlec“ Spaß zu haben. Wir haben das Micro-Kartenspiel mit den Totenköpfen getestet.
- „Das Beinhaus von Sedlec“: Rezension des Kartenspiels
- So spielt sich der Totenkopf-Pyramidenbau mit Domino-Schädeln
- Infos, Bewertung und Fazit
„Das Beinhaus von Sedlec“ ist ein weiteres schnelles, aber ausgeklügeltes Spiel mit minimaler Ausstattung aus der bei Frosted Games erschienen Reihe der Micro-Kartenspiele*. Anders als bei den von uns getesteten Agropolis (hier im Kurzcheck) und Gegensatz (zum Test) stand für den Titel des Spiels ein realer Ort Pate: Das Beinhaus von Sedlec (tschechisch: Kostnice Sedlec) befindet sich etwa 70 Kilometer östlich von Prag und ist eine der morbidesten Touristenattraktionen Europas. Im Untergeschoss der Sedletzer Allerheiligenkirche auf dem dortigen Friedhof sind die Knochen von etwa 10.000 Menschen künstlerisch verarbeitet worden. Das Beinhaus-Kartenspiel kommt dagegen mit weit weniger Material aus, wie unser Test zeigt.
Wie spielt sich „Das Beinhaus von Sedlec“?
Denn wie es sich für ein Micro-Spiel gehört, ist der Inhalt der kleinen Schachtel sehr übersichtlich: Für das Grundspiel werden lediglich 18 Karten mit Schädeln gebraucht, die im „Domino“-Stil gehalten wurden und je zwei Totenköpfe mit unterschiedlichen Farben/Funktionen zeigen, zum Beispiel Bauern, Schurken, Verliebte und Priester. Die Spielenden legen zunächst den Friedhof an, indem sie aus den gemischten Karten sechs verdeckte Stapel mit jeweils drei Karten zu einem 2-mal-3-Karten-Raster anordnen. Von einem beliebigen Stapel wird die oberste Karte umgedreht.
Video:
Der aktive Spielende hat immer drei Aktionsmöglichkeiten:
- Graben: Die jeweils oberste Karte von zwei Stapeln aufdecken und eine davon auf die Hand nehmen. Das Handkartenlimit beträgt zwei.
- Aufsammeln: Eine auf dem Friedhof offen ausliegende Karten auf die Hand nehmen.
- Stapeln: Ein Karten von der Hand auf den Totenkopfstapel legen.
So wird die Totenkopf-Pyramide errichtet
Das Stapeln ist das Kernelement des Kartenspiels und erfolgt nach bestimmten Regeln, die letztlich dazu führen, dass die Schädel-Karten zu einer Pyramide aufeinander platziert werden müssen. Für zwei Spieler heißt das: Jede „Totenkopf-Pyramide“ besteht aus 3 Ebenen und 6 Reihen von Totenköpfen (da jede Karte zwei Reihen abbildet). Als angrenzend gilt, wenn mindestens eine halbe Kantenlänge der Karte direkt anliegt. Folglich beginnt die erste Karte die unterste Ebene deines Totenkopfstapels, die aus vier Karten bestehen muss. Die zweitunterste Reihe besteht dann aus drei Karten usw.
Die Totenschädel-Karten werden immer von unten nach oben gelegt, wobei die unteren Ebenen nicht erst vollständig gefüllt sein müssen, bevor die höhere Reihe genutzt werden können. Um eine Karte in eine höhere Ebene legen zu können, muss diese jedoch von genau 2 Karten darunter „gestützt“ werden. Weitere Bedingung: Eine Karte darf nur angrenzend zu mindestens 1 anderen Karte platziert werden. Das Spiel endet, sobald jeder Spieler seinen Totenkopfstapel fertiggestellt hat.