- „Party & Co Family“: Rezension des Familien-Partyspiels
- So spielt sich der „Activity-Klon“
- Infos, Bewertung und Fazit
Bei „Party & Co“ handelt es sich um eine ganze Reihe von Partyspielen*, mit der der Spielwaren-Hersteller Jumbo gegen ähnliche Brettspiele (vor allem das bekannte Activity*) antritt. Wir haben uns „Party & Co Family“ vorgenommen, da es – neben der Junior-Variante – das einzige ist, dass nicht erst mit Personen ab 14 Jahren zu spielen ist.
Wie spielt sich „Party & Co Family“
Der Vergleich mit Activity drängt sich deshalb auf, weil Party & Co auf den ersten Blick so viele Parallelen aufweist, dass man durchaus von einem Klon sprechen kann. Im Detail gibt es aber einige Unterschiede – die mal mehr und mal weniger gelungen sind.
„Party & Co Family“ – Das Spiel bei Amazon ansehen„Party & Co Family“ kann mit bis zu drei Teams gespielt werden, die über ein Spielfeld ziehen und Aufgaben wie Pantomime, Zeichen oder Erklären lösen müssen. Es gibt aber auch eine Variante für drei Einzelspielern: Sie verläuft im Prinzip genauso wie die Partie im Team, nur dass der Spielende, der gerade am Zug ist, für die Ausführung die Hilfe seiner/s rechten Nachbar*in benötigt. Wird die Aufgabe erfolgreich gemeistert, dürfen beide Beteiligte weiterziehen.
Egal ob „solo“ oder im Team: Immer, wenn man die auf Karten gestellten Aufgaben richtig gelöst hat, ist man weiter am Zug. Allerdings kommen dann „Handicap-Karten“ ins Spiel, die die nächste Aufgabe etwas erschweren. Beispielsweise muss man während der Pantomime andauernd zwinkern, beim Erklären aus allen Vokalen ein A machen oder darf beim Malen nicht den Tisch berühren.
Die vier Kategorien im Überblick:
Bei „Party & Co Family“ gibt es (neben einem Nochmal-würfeln-Feld) vier Kategorien, von denen drei aus anderen Partyspielen bekannt sind:
- Fragezeichen (blau): Quiz-, Wissens- oder Schätzfragen, für die sich das Team auf eine einzige Antwort einigen muss, mit der alle Spielenden einverstanden sind
- Stern (gelb): Pantomime, bei der Objekte, Personen oder Tätigkeiten ohne Worte dargestellt werden müssen. Geräusche und Lautmalerei sind explizit erlaubt.
- Stift (grün): Zeichnen von Begriffen, die das Team erraten muss.
- Partywürfel (rot): Zwei Spieler aus dem Team stehen auf, werfen die drei Partywürfel auf dem Boden, müssen sie mit den darauf gezeigten Körperteilen einklemmen und hochheben.
In der Regel gibt es immer ein Zeitlimit, das aber interessanterweise nicht immer gleich lang ist. Es liegen zwei Sanduhren bei – eine für 30 Sekunden und eine für 60 Sekunden.
Partywürfel nur mit Hausregel
Grundsätzlich haben wir zwei Probleme mit dem Spiel. Das eine betrifft die Karten: Zwar wurde versucht, die Aufgaben zeitgemäß zu gestalten (für Kinder sind viele Harry-Potter-Themen, aber auch Paw Patrol und Disney dabei). Dennoch stuften unsere Runden die Aufgaben auffällig oft als „viel zu schwer“ (Beispiele für Kinder: Don Quichotte malen, Nemo pantomimisch darstellen, den Fachbegriff für die unterste Schicht der Erdatmosphäre kennen; Beispiele für Erwachsene: Hulk als Pantomime, Daenerys Targaryen zeichnen) oder – selten - als „viel zu leicht“ (Zeichne eine Kerze) ein. Fairerweise muss man zugeben, dass dies rein subjektiv ist. Aber beim Konkurrenzprodukt „Acitvity“ empfanden wir die Anforderungen ein Stück ausgewogener.
Wesentlich schwerer ins Gewicht fällt die (eigentlich innovative) vierte Aufgabenkategorie – die „Partywürfel“. Beim Auspacken hatten wir uns über die Würfel aus Hartschaumstoff gefreut („Toll, endlich einmal eine neue Idee!“), in der Praxis ist die Kategorie aber ein echter Reinfall. Für die Erwachsenen war es unangenehm, sich auf dem Boden zu verrenken, um die Würfel aufzuheben. Denn ganz ehrlich: Mit wem – außerdem vielleicht dem eigenen Partner – möchte man einen kleinen Würfel „Nase an Nase“ oder „Nase an Kopf“ einklemmen? Und für Kinder war das Würfelheben mit Bedingungen wie „Knie an Wade“ oder „Knie und Knie“ zu schwer.
Wir spielen das Familien-„Party & Co“ inzwischen mit Hausregeln für die Partywürfel-Kategorie: Entweder funktionieren wir das Feld zum Joker um (beliebige andere Kategorie aussuchen) oder wir spiele das Würfelheben mit der Bedingung „Fuß an Fuß“, die es verblüffenderweise laut Anleitung nicht gibt. Für uns ist es herausfordernd und witzig genug, wenn zwei Spielende gemeinsam die drei Würfel in der vorgegebenen Zeit mit ihren Füßen auf den Tisch (oder bei Kindern: auf den Stuhl) heben.
Info & Fazit
Es gibt aber auch mehrere Aspekte, die uns ans an dem Partyspiel gefallen haben. Dass es spezielle Karten für Kinder und Erwachsene gibt, zum Beispiel. Dies ermöglicht es, ein Kinder-Team gegen ein Erwachsenenteam antreten zu lassen, ohne dass die jüngeren Teilnehmenden im Nachteil sind. Material und Aufmachung sind ebenfalls gut, besonders schön finden wir die abwischbare Zeichentafel. Auch die Variante für drei Einzelspieler ist gelungen. Weiterer Pluspunkt: Der Spielplan ist beidseitig bedruckt und bietet den normalen auch eine „Schnellspiel“-Variante an. Die kurze Partie dauert erfahrungsgemäß etwa 25 Minuten, die längere etwa 50 Minuten.
Unter dem Strich bleibt ein Partyspiel, das vor allem durch seine Familienkompatibilität punkten kann und in den meisten Konstellationen durchaus Spaß macht, aber auch nicht frei von Schwächen ist. Wären die Aufgaben noch etwas ausbalancierter und die neue Kategorie wirklich praxistauglich, hätte Jumbo mit „Party & Co Family“ in unseren Spielerunden „Activity“ vom Partyspiel-Thron verdrängt. So aber ist es lediglich eine brauchbare Alternative, aber nicht mehr.
- Infos zu „Party & Co Family“ im Überblick:
- Spieleranzahl: 3 bis 15
- Altersempfehlung: ab 8
- Dauer: 25 bis 50 Minuten
- Verlag: Jumbo
- Autor*innen: unbekannt
- Pro:
- Prima für große Gruppen
- Getrennte Karten für Kinder und Erwachsene
- Zweiseitiger Spielplan für kürzere und längere Spieldauer
- Neben bewährten Aufgaben auch eine neuartige Kategorie…
- Contra:
- …die aber leider nicht funktioniert (Partywürfel)
- Schwierigkeitsgrad der Aufgaben nicht ausgewogen
- Redaktionswertung: 6 von 10 Punkten
Fazit: Fans von Partyspielen wie Activity, die auch einmal gemeinsam mit Kindern spielen wollen, dürften mit „Party & Co Family“ richtig liegen – müssen aber mit einem meist knackigen Schwierigkeitsgrad und einer wenig gelungenen Partywürfel-Kategorie leben können.
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Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.