Pizza oder Eisdiele statt Opernplatz oder Schlossstraße: Die aktuellste Version von "Monopoly Junior" setzt nicht nur auf kindgerechte Objekte und Orte, sondern auch auf zwei Schwierigkeitsgrade. Wie gut das in der Praxis funktioniert, zeigt unser Erfahrungsbericht.
- Monopoly Junior (2023): Rezension des Kinderspiels
- So spielt sich der Immobilienspiel-Klassiker als reduzierte Version für die Kleinsten
- Infos, Bewertung und Fazit
Monopoly Junior als Neuheit von Hasbro zu verkaufen, klingt eigentlich wie ein Witz. Schließlich findet man beim Versandhändler Amazon unzählige Junior-Versionen* des beliebten Brettspiels. Und auch wenn man die vielen Themen-Editionen (unter anderem Super Mario, Benjamin Blümchen, Spirit) weglässt, bleiben immer noch einige Produkte übrig, die schlicht "Monopoly Junior" heißen. Das von uns getestete Kinderspiel ist aber tatsächlich die neueste Ausgabe, die wir deshalb Monopoly Junior 2023 nennen – und die mit einer bedeutenden Neuerung daherkommt. Sie bietet zwei unterschiedlichen Spielplanseiten für zwei unterschiedliche Altersgruppe: ab vier Jahren und ab sechs Jahren.
Wie spielt sich Monopoly Junior (2023)?
Bei Monopoly Junior 2023 handelt es sich also um die vereinfachte Version des Spieleklassikers "Monopoly". Auch als Kinderspiel dreht sich alles um die Finanzen, da es darum geht, im Laufe des Spiels möglichst viele Felder (hier: "Besitztümer") zu erwerben, um mit diesen Geld zu erwirtschaften. Die Besitztümer sind hier nicht - wie im Originalspiel – Straßen, sondern in Niveau 1 (für jüngere Finanzgenies) Objekte wie Pizza, Eis, Karussell, Zug und dergleichen oder in Niveau 2 (für etwas ältere angehende Immobilienhändler) bekannte Orte wie Pizzeria, Eisdiele, Vergnügungspark und Bahnhof.
Wer an der Reihe ist, würfelt und zieht die entsprechende Anzahl an Felder vor. Was dann passiert, ist abhängig von der Art des Feldes:
- Besitztümer-Felder: Kommt man auf eines von insgesamt 16 Besitztümer-Feldern und es gehört noch niemandem, muss man es für den Betrag kaufen, der auf dem Feld steht. Besitzt das Feld bereits ein Mitspieler, muss ihm Miete gezahlt werden (ebenfalls den Betrag, der auf dem Feld steht). Gehören einer Person beide Besitztümer einer Farbgruppe, muss doppelt so viel Miete gezahlt werden. Das alles gilt für Niveau 1. Bei Niveau 2 sind lediglich die zu zahlenden Summen etwas höher, zudem bekommt man hier eine zugehörige Gebäudekarte für den Grundstückskauf. Sobald ein Spieler ein Feld erworben hat, legt er darauf seine Besitzmarke (eine Plättchen mit dem Kopf der Spielfigur). Hierdurch ist immer ersichtlich, ob das Feld schon jemanden gehört und wem es gehört.
- Ereignisfelder: Zieht man auf eines der vier Ereignisfelder, wird eine Ereigniskarte gezogen und deren Anweisung befolgt. Für jüngere Spieler (Niveau 1) kann das bedeuten, zu einem bestimmten Objekt oder eine bestimmte Zahl von Feldern zu ziehen. Auf Niveau 2 wird es eine Idee konkreter, beispielsweise "Ziehe zu einem grünen Feld. Wenn es niemandem gehört, erhältst du es kostenlos! Gehört es jemandem, musst du Miete zahlen!" oder "Du hast nach dem Essen den Tisch abgeräumt! Du erhältst 2 Geld von der Bank."
- Auszeitfelder: Das aus dem klassischen "Monopoly" bekannte Gefängnis gibt es auch hier, heißt aber putzigerweise "Auszeit". Landet man auf dem Auszeitfeld, verweilt man nur als Besucher. Wird man durch das "Du brauchst eine Auszeit"-Feld dorthin geschickt, muss man in der nächsten Runde 1 Geld bezahlen, um weiterziehen zu dürfen.
- Los: Sobald ein Spieler auf dieses Feld kommt, oder dieses passiert, darf er sich 2 Geld von der Bank nehmen.
Kaufpflicht killt taktische Möglichkeiten
Das Spiel endet, sobald ein Spieler kein Geld mehr hat. Dann werden die Besitztümer jedes Spielers gezählt. Wer die meisten davon hat, gewinnt. Bei Gleichstand gewinnt, wer mehr Geld besitzt.
Da die Regeln immer genau vorgeben, was gemacht werden muss und man eigentlich nie eine Wahl hat (wie erwähnt: Ein leeres Feld muss gekauft werden), gibt es bei diesem Spiel keinen Taktikfaktor, sondern lediglich eine Glückskomponente. Andererseits machen genau diese simplen Regeln das Spiel für kleine Kinder leichter. Unsere Testspiele haben aber auch gezeigt, dass es wegen der fehlenden Option für größere Kinder ab etwa neun Jahren schnell langweilig wird.