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Fantasy-Spaß für die ganze Familie: Unser Test zu 'King of Tokyo


Autor: Stefan Lutter

Deutschland, Freitag, 19. Januar 2024

In dem Karten- und Würfelspiel-Mix „King of Tokyo“ sind die Spieler Fantasy-Gestalten, die einander bekämpfen. Wir haben das Monster-Kniffel getestet, hier liest du das Ergebnis.
Die Schachtel des Richard-Garfield-Spiels 'King of Tokyo' zeigt auf den ersten Blick: Hier geht es um Monster und Fantasiegestalten.


  • "King of Tokyo": Rezension des schnellen Familienspiels im Fantasy-Look
  • So spielt sich der spaßig-gruselige Würfelzoff 
  • Infos, Bewertung und Fazit

"King of Tokyo" weckte das Interesse durch seine fantastische Aufmachung einerseits, durch den Autorennamen andererseits. Es stammt aus der Feder von Richard Garfield, der für das legendäre Sammelkartenspiel „Magic - The Gathering*“ verantwortlich zeichnet. Bereits getestet haben wir seinen einsteigerkompatibles Fantasy-Spiel "Würfelhelden" (zu unserem Test) und die fränkische Kartenduell-Sensation "Mindbug" (zum Test), an der er ebenfalls beteiligt war.  Für "King of Tokyo" haben wir uns jetzt als mutierte Monster, randalierende Riesenroboter und abscheuliche Aliens in der Stadt „Tokyo“ gegenseitig bekämpft und dabei getestet, wie viel Spaß das schnelle Spiel mit Kniffel-Anleihen bringt.

Wie spielt sich "King of Tokyo"?

Mit "King of Tokyo" steht ein kurzes und kurzweiliges Familienspiel auf dem Tisch, das eingängige Regeln hat. Bereits nach 30 Minuten Kampf kann namensgebende Monster gekürt werden.

Video:




Jeder Spieler hat eine Tableau, welches das gleiche Monster zeigt wie seine Spielfigur.  Mittels zweier Räder kann der Sieg- und der Lebenspunktestand eingestellt werden. In der Tischmitte wird der Spielplan platziert, der die Stadt „Tokyo“ zeigt. Das wichtigste Zubehör sind die sechs Würfel, die auf ihren Seiten nicht nur die Ziffern 1, 2 und 3 zeigen - sondern auch eine Pfote, ein Herz und einen Blitz:

  • Die Pfote bedeutet Angriff; man verprügelt ein anderes Monster, welches dadurch einen Lebenspunkt verliert.
  • Das Herz bringt einen neuen Lebenspunkt.
  • Der Blitz gibt einen Energiebrocken (Steinchen), mit dem man Powerkarten kaufen kann.

Mit Monstern die Stadt besetzen

Der Startspieler würfelt mit allen sechs Würfeln. Aus dem Wurf darf er sich (wie bei Kniffel) beliebig viele Würfel aussuchen, die er behält. Die restlichen darf er erneut werfen. Insgesamt darf er dreimal würfeln. Neben der Effekte von Herzen, Blitzen und Pfoten sind drei gleiche Zahlen nützlich, denn sie bringen Siegpunkte.

Der Startspieler muss nach seinem ersten Zug seine Monster-Figur auf den Tokyo-Spielplan stellen und hat somit die Stadt erobert. Solange er dort steht, greift er mit jeder Pfote, die er in seinem Zug erwürfelt und behält, jeden anderen Spieler außerhalb der Stadt an, sodass jeder von diesen pro Pfote ein Herz verliert. Im Gegenzug hat man in der Stadt jedoch die Nachteile, dass man von allen Spielern, die sich außerhalb der Tokyos befinden, angegriffen werden kann und man sich nicht durch erwürfelte Herzen heilen kann. 

Ein Monster darf so lange die Stadt besetzen, wie es möchte. Verlassen kann es die Stadt jedes Mal, wenn es angegriffen wird. Dann muss der Spieler, der den Besetzer aktuell angegriffen hat, seine Figur in die Stadt stellen und diese besetzen.

Boni durch Powerkarten

Immer wenn ein Monster die Stadt für eine komplette Runde besetzt hat, darf es sich zwei Siegpunkte als Bonus nehmen. Sobald ein neuer Spieler mit seinem Monster die Stadt besetzen muss, bekommt dieser dafür beim Einzug in die Stadt einen Siegpunkt.

Beim Spiel mit fünf oder sechs Spielern besetzen zwei Monster die Stadt. Deshalb gibt es auf dem Tokyo-Spielplan zwei Felder: „Tokyo-City“ und „Tokyo-Bay“. Greifen die Monster von außen an, verlieren beide Monster in der Stadt die entsprechend gewürfelte Anzahl an Leben. Greift ein Monster an, das sich in der Stadt befindet, schadet es nur den Monstern außerhalb der Stadt - und nicht dem zweiten Monster in der Stadt.

Wer mit den erwürfelten Energiebrocken am Ende seines Zuges eine von drei ausliegenden Powerkarten kaufen will, bezahlt die oben links auf der Karte abgebildete Anzahl zwischen zwei und acht. Diese Karten bringen individuelle Vorteile, wie „wenn du am Ende des Zugs die wenigsten Siegpunkte hast, erhältst du einen Siegpunkt“, oder „der Kauf von Powerkarten kostet dich 1 Energiebrocken weniger“. Manche Karten geben auch einfach nur Sieg- oder Lebenspunkte, erhöhen die persönlichen maximalen Lebenspunkte von 10 auf 12 Leben, oder geben einen zusätzlichen Würfel. Das Spiel endet, sobald ein Spieler 20 Siegpunkte erreicht hat oder als letzter Lebenspunkte übrig hat. Dieser Spieler gewinnt dann das Spiel.

Bewertung: Lustige und schnelle Zerstörungsorgie für zwischendurch

Die Regeln von "King of Tokyo" sind so einfach, dass auch Wenigspieler sie schnell verstehen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass bis zu sechs Spieler gegeneinander antreten können und das Spiel trotzdem gut funktioniert. Als ideale Anzahl haben wir das Spiel zu viert oder fünft empfunden, hier ist die Zerstörung der Stadt am lustigsten und unterhaltsamsten.

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Das Spiel ist ansprechend illustriert, die Fantasy-Thematik gut umgesetzt, die Hommage an ikonische Kreaturen aus dem Filmbereich (Godzilla, Transformers, Kaijus aus Pacific Rim) gelungen. Individuelle Powerkarten mit knapp gehaltenem Erklärungstext bringen zusätzliche Boni, sie zu ergattern anstatt zu kämpfen stellt eine interessante Alternative dar. Dabei muss man sich sputen, sonst endet die Partie, bevor man sie nutzen kann. Was uns in unseren Runden mit weniger als fünf Spielern irritiert hat, waren die beiden Platzierungsfelder auf dem Tokyo-Stadtplan. Hier wäre unserer Einschätzung nach ein doppelseitig bedruckter Spielplan mit einer Seite für zwei bis vier Spieler und der anderen für fünf bis sechs Spieler die bessere Lösung. Bedauerlich empfanden wir weiterhin, dass der Spieler, der kein Leben mehr hat, raus ist und nur noch zusieht, während die anderen weiterkämpfen. 

Wie immer bei Würfelspielen ist ein großer Glücksfaktor vorhanden, sodass auch der beste Stratege nicht automatisch gewinnt. Trotzdem bietet das Spiel auch schöne taktische Elemente. Obwohl "King of Tokyo" vielseitig ist und zahlreiche taktische Möglichkeiten eröffnet, sind Spielprinzip und Spielablauf simpel und leicht verständlich. In unseren Testrunden haben sich spiel-erfahrene Kinder ab acht Jahren als mutierte Monster, riesige Roboter und verrückte Außerirdische mit Erwachsenen gezofft und sich dabei nicht unterkriegen lassen.

Aufgrund der relativ kurzen Spieldauer eignet sich "King of Tokyo" bestens eine schnelle "Zerstörungsorgie" für zwischendurch, da auch kein großer Spielaufbau nötig ist. Eine zweite Partie ist natürlich auch jederzeit möglich. 

Infos zu "King of Tokyo" im Überblick:

  • Spieleranzahl: 2 bis 6 
  • Altersempfehlung: ab 8
  • Dauer: 30 Minuten
  • Verlag: Iello (im Vertrieb von Hutter Trade)
  • Autor: Richard Garfield
  • Pro: 
    • Leicht verständliche Regeln
    • Kurz und kurzweilig
    • Familientauglich
    • Gelungene Illustration
  • Contra:
    • Wartezeit bei Lebensverlust
    • Doppelseitiger Spielplan wäre besser
  • Redaktionswertung:  9 von 10 Punkten

Fazit: „"King of Tokyo"*“ ist ein familientaugliches Fantasy-Spiel der unkomplizierten Art, das durch die toll gestalteten Figuren auf dem Tisch ordentlich was hermacht. Schnell erklärt, schnell gespielt ist es ideal für eine Zwischendurch-Partie, die auch Gelegenheitsspielern Spaß macht. Wobei auch nichts gegen eine Revanche spricht. Von uns gibt es eine absolute Empfehlung für Spieler, die sich an der Fantasy-Kulisse erfreuen.

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Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.

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