Archäologen finden Kindergrab in Franken - zweiter Schädel sorgt für Rätsel

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Tauberrettersheim: Archäologen finden Jahrtausende altes Kindergrab - mysteriöser Schädel sorgt für Rätsel
Etwa 7000 Quadratmeter wurden im Zuge der Grabung in Tauberrettersheim von April bis Juli untersucht. Zum Vorschein kamen unter anderem ein vorchristliches Kindergrab und sogenannte Trensenknebel.
Tauberrettersheim: Archäologen finden Jahrtausende altes Kindergrab - mysteriöser Schädel sorgt für Rätsel
ADW Archäologische Dienstleistungen Wolff
Tauberrettersheim: Archäologen finden Jahrtausende altes Kindergrab - mysteriöser Schädel sorgt für Rätsel
Etwa 7000 Quadratmeter wurden im Zuge der Grabung in Tauberrettersheim von April bis Juli untersucht. Zum Vorschein kamen unter anderem ein vorchristliches Kindergrab und sogenannte Trensenknebel.
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ADW Archäologische Dienstleistungen Wolff
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Etwa 7000 Quadratmeter wurden im Zuge der Grabung in Tauberrettersheim von April bis Juli untersucht. Zum Vorschein kamen unter anderem ein vorchristliches Kindergrab und sogenannte Trensenknebel.
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ADW Archäologische Dienstleistungen Wolff
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Etwa 7000 Quadratmeter wurden im Zuge der Grabung in Tauberrettersheim von April bis Juli untersucht. Zum Vorschein kamen unter anderem ein vorchristliches Kindergrab und sogenannte Trensenknebel.
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ADW Archäologische Dienstleistungen Wolff
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Etwa 7000 Quadratmeter wurden im Zuge der Grabung in Tauberrettersheim von April bis Juli untersucht. Zum Vorschein kamen unter anderem ein vorchristliches Kindergrab und sogenannte Trensenknebel.
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Etwa 7000 Quadratmeter wurden im Zuge der Grabung in Tauberrettersheim von April bis Juli untersucht. Zum Vorschein kamen unter anderem ein vorchristliches Kindergrab und sogenannte Trensenknebel.
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Etwa 7000 Quadratmeter wurden im Zuge der Grabung in Tauberrettersheim von April bis Juli untersucht. Zum Vorschein kamen unter anderem ein vorchristliches Kindergrab und sogenannte Trensenknebel.
Tauberrettersheim: Archäologen finden Jahrtausende altes Kindergrab - mysteriöser Schädel sorgt für Rätsel
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Tauberrettersheim: Archäologen finden Jahrtausende altes Kindergrab - mysteriöser Schädel sorgt für Rätsel
Etwa 7000 Quadratmeter wurden im Zuge der Grabung in Tauberrettersheim von April bis Juli untersucht. Zum Vorschein kamen unter anderem ein vorchristliches Kindergrab und sogenannte Trensenknebel.
Tauberrettersheim: Archäologen finden Jahrtausende altes Kindergrab - mysteriöser Schädel sorgt für Rätsel
ADW Archäologische Dienstleistungen Wolff

Vor dem Bau eines neuen Wohngebiets in Tauberrettersheim fand eine archäologische Grabung statt, die faszinierende Jahrtausende alte Funde zutage gebracht hat. Ein Kindergrab mit einem zweiten mysteriösen Schädel ist darunter.

  • Tauberrettersheim: Experten finden "liebevolles", wohl jungsteinzeitliches Kindergrab
  • Wie kam ein weiterer Schädel in die Grube? Grabungsleiter gibt Einschätzung
  • "Noch spektakulärer": Seltene Trensenknebel ebenfalls aufgetaucht

In Tauberrettersheim (Landkreis Würzburg) ist ein neues Wohngebiet mit dem Namen "40 Gärten" in Planung. Da sich das Areal in unmittelbarer Nähe zu eingetragenen Bodendenkmälern befindet (aus der Vor- und Frühgeschichte sowie der Bronzezeit), fand dort eine archäologische Voruntersuchung mit Beteiligung des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege (BLfD) statt, wie das BLfD gegenüber inFranken.de einordnet. Tatsächlich traten etliche Befunde aus der Urnenfelderzeit (1300 bis etwa 800 v. Chr.) zutage. Darunter ist ein Kindergrab.

Archäologen finden Skelett von fünfjährigem Kind in Tauberrettersheim - unter Vorratsgrube

Etwa 7000 Quadratmeter habe das Grabungsbüro ADW von Ende April bis Ende Juli untersucht, berichtet Grabungsleiter Michael Franz im Gespräch mit inFranken.de. "Die oberen etwa 50 Zentimeter trug ein Bagger ab. Hier befanden sich zwar kleine Objekte, die aber durch die Landwirtschaft verlagert wurden und nicht mehr interpretierbar sind." Darunter lagen die interessanten Bereiche. Die letztlich 244 Befunde seien der Urnenfelderzeit zuzuordnen, die nach der Art der damaligen Bestattungen benannt sei.

Laut dem Landesamt für Denkmalpflege war es in der Urnenfeldkultur Sitte, die Toten zu verbrennen und ihre Asche in Tongefäße zu füllen. Beigesetzt wurden sie demnach auf teilweise großflächigen Urnenfriedhöfen. Gleichzeitig wurde aber auch noch in Hügelgräbern bestattet. Die Kultstätten, sprich die Brandopferplätze, befanden sich auf markanten Bergen. Franz zufolge hätten die Menschen die Verstorbenen hauptsächlich eingeäschert und in Urnen bestattet.

Zumeist auf Anhöhen seien die Begräbnisse eingerichtet, wohingegen die Siedlungen in Senken zu finden seien. Die Fläche in Tauberrettersheim zeige Überreste einer solchen Siedlung durch Verfärbungen und Abdrücke der ehemaligen Holzhäuser oder Vorratsgruben. Nachdem die Menschen die Vorratsgruben nicht mehr nutzten, füllten sie sie laut Franz oft anderweitig. "In einer haben wir Skelettreste eines etwa fünfeinhalb Jahre alten Kindes gefunden.

Wie kam ein weiterer Schädel in die Grube? Grabungsleiter gibt Einschätzung

Das Kind wurde offensichtlich bestattet und liebevoll auf die Seite, mit angezogenen Knien in sogenannter Hockerlage gelegt." Die Knochen seien in sehr schlechtem Zustand, weshalb das Team nicht bestätigen könne, dass das Grab zu der Siedlung gehört.

So könne es sich auch um "ein viel älteres" Skelett handeln, denn Hockerbestattungen seien eigentlich typisch für die Jungsteinzeit. Solche Hockergräber seien häufige Funde bei Siedlungsgrabungen, macht Franz deutlich.

"Viel spannender finde ich eigentlich den einzelnen Schädel einer wohl jungen Erwachsenen in dieser Verfüllung." Franz geht davon aus, dass Menschen aus dem Urnenfeldzeitalter das jungsteinzeitliche Grab mit dem Kind gefunden und den Schädel dort hineingelegt haben. Eine Verbindung dieser Verstorbenen könne er nicht ausmachen. 

"Fast noch ein bisschen spektakulärer": Experte weist auf besonderen Fund hin

"Ein menschliches Skelett auszugraben ist für uns Archäologen immer etwas sehr, sehr Spannendes. Aber wir haben auch sogenannte Trensenknebel gefunden. Das sind aus Knochen hergestellte Teile von Pferdegeschirr. Es ist ein verziertes Paar in relativ gutem Zustand. Das ist fast noch ein bisschen spektakulärer, denn sie werden nicht oft gefunden."

Das Team habe inzwischen alle archäologischen Befunde ausgegraben, dokumentiert und bereite sie auf. "Sie werden schließlich dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege übergeben", informiert der Grabungsleiter über das Verfahren zum Schluss. 

Andernorts in Unterfranken ist Archäologen unlängst eine weitere fulminante Entdeckung geglückt. Bei einer Grabung stießen sie unter anderem auf Gussformen und abgesägte Geweihe. Die Fundstücke weisen auf einen ganz besonderen Ort hin. Weitere Nachrichten aus dem Würzburg und Umgebung gibt es in unserem Lokalressort.