Das schwere Unwetter am Donnerstag (8. Juni 2023) in einigen Teilen Frankens sorgte in der Integrierten Leitstelle der Feuerwehr Würzburg für zahlreiche Einsätze. Ein Video zeigt apokalyptische Szenen in einer Ortschaft.
- Würzburg: Feuerwehrleitstelle erreichen zahlreiche Notrufe
- Marktheidenfeld von Unwetter betroffen
- Birkenfeld: Video zeigt apokalyptische Zustände
- Tiefenthal: Zahlreiche Keller geflutet, Feuerwehr am Freitag noch im Einsatz
"Binnen weniger Minuten herrschte wortwörtlich Land unter in Teilen des Leitstellengebietes", berichtet das Amt für Zivil- und Brandschutz/Berufsfeuerwehr der Stadt Würzburg in einer Pressemitteilung. Das schwere Unwetter, welches am 8. Juni 2023 über das Leitstellengebiet Würzburg zog, verursachte laut Alfred Schubert, Brandamtmann, rund 150 Einsätze. "Man kann aber davon ausgehen, dass das weit mehr als nur 150 Einsätze waren, da sich die Anwohner auch an die Feuerwehren vor Ort gewendet haben", so Schubert gegenüber inFranken.de. Dem Kreisfeuerwehrverband Main-Spessart wurde ein Video zugespielt, das die Ausmaße des Unwetters zeigt. Auf seiner Facebookseite hat ein lokaler Radiosender, Charivari Würzburg, den Clip veröffentlicht.
Kreis Main-Spessart am schwersten betroffen: Video zeigt Ausnahmezustand in Birkenfeld
Aufgrund der vielen Anrufe musste das Personal in der Leitstelle verstärkt werden, um die zahlreichen Notrufe anzunehmen und die Einsätze zu koordinieren. Vor allem der Kreis Main-Spessart, für den die Leitstelle Würzburg zuständig ist, war stark vom Unwetter betroffen: "Allein 100 der 150 Einsätze waren in dem Bereich Marktheidenfeld", erklärt Schubert.
Am stärksten sind, neben Marktheidenfeld, Birkenfeld und Tiefenthal betroffen gewesen, so Benedict Rottmann, Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbandes Main-Spessart. "Insgesamt hatten wir in diesen Orten 200 bis 250 Einsätze, wenn nicht sogar mehr. Außerdem waren über 300 Einsatzkräfte beteiligt, manche davon sind noch immer in Tiefenthal mit Aufräumarbeiten beschäftigt", erklärt der Pressesprecher einen Tag nach dem Unwetter (9. Juni 2023).
Besonders schlimm sei es in Birkenfeld gewesen: In einem beängstigenden Video ist zu sehen, wie sich Wassermassen den Weg durch die Straßen bahnen, die teilweise mit einer Hagelschicht bedeckt sind. Im Hintergrund sind das Gewitter und Sirenengeheul zu hören. "Die massiven Hagelmassen mussten mit Radladern abtransportiert werden, mindestens 50 Keller sind voller Wasser gelaufen", so Benedict Rottmann. Zudem waren die Straßen voller Geröll und Schlamm - diese Schlammmassen mussten schnell beseitigt werden, da er sonst hart wird und schwerer wegzuschaffen ist.
Marktheidenfeld: Zwei Industriebetriebe betroffen - Dach stürzt ein und Wasser fließt in Hochregallager
Die Lage in Tiefenthal war ähnlich wie in Birkenfeld: Auch hier gab es extreme Hagelschauer und zahlreiche Keller standen unter Wasser, sogar ganze Gärten wurden laut Rottmann weggespült. Es "kam wie eine Flutwelle, und die war so hoch, dass sie unser Auto hochgetragen hat und 5,6 Meter zurückgeschoben hat", berichtet ein Anwohner gegenüber News5. So etwas habe er in den 40 Jahren, die er dort lebt, noch nie erlebt.
In Marktheidenfeld waren die Ausmaße nicht ganz so schlimm, wie in Tiefenthal oder Birkenfeld, jedoch standen auch hier Keller unter Wasser und Äste lagen auf der Straße. Außerdem waren zwei Industriebetriebe betroffen: "Bei dem einen Betrieb sind zehnmal 100 Meter Dach eingestürzt. Das Dach diente nur als Unterstand für Fahrzeuge, weshalb es nicht so robust war und der Last von den Hagelkörnern nicht standhalten konnte, glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt", so der Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbandes Main-Spessart. In dem anderen Betrieb seien ein Technikraum und ein Hochregallager mit Wasser vollgelaufen, was dazu führte, dass Schichten ausfallen mussten.