Karl Lauterbach mit Bild beleidigt: Würzburger muss saftige Strafe zahlen

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Karl Lauterbach mit Bild beleidigt: Würzburger muss saftige Strafe zahlen
In einem Bild-Post auf Facebook beleidigt ein Würzburger neun Politiker. Nach einem Strafantrag von Karl Lauterbach muss er nun eine saftige Strafe zahlen.
Karl Lauterbach mit Bild beleidigt: Würzburger muss saftige Strafe zahlen
Collage inFranken.de / Kay Nietfeld (dpa); Prodeep Ahmeed, Pixabay

In einem Bild-Post auf Facebook beleidigt ein Würzburger neun Politiker. Nach einem Strafantrag von Karl Lauterbach muss er nun eine saftige Strafe zahlen.

Immer wieder enden Beleidigungen von Politikern im Netz vor Gericht - auch viele Franken befanden sich in der Vergangenheit bereits unter den Angeklagten. So gab es für eine Frau aus dem Landkreis Forchheim eine Bewährungsstrafe, weil sie die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann online als "geldgierige Hexe" bezeichnete. Ein Mann aus dem Kreis Kitzingen hingegen nannte Anton Hofreiter (Grüne) ein "bärtiges Mädchen" - und musste deshalb 1500 Euro zahlen.

Die ehemalige Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) als "dümmste Außenministerin der Welt" zu bezeichnen, kostete einen Mann aus dem Kreis Kronach sogar 9600 Euro. Bei einem Rentner aus dem Kreis Haßberge, der Robert Habeck im Netz beleidigt hatte, stand wegen seiner Aktivitäten im Netz plötzlich die Polizei vor der Tür. Ähnlich ging es einem 64-jährigen Würzburger, der nun vom Amtsgericht Würzburg wegen Politiker-Beleidigung verurteilt wurde - allerdings gleich in neun Fällen.

Würzburger (64) beleidigt im Netz neun Politiker - Amtsgericht fällt Urteil

Wie das Amtsgericht Würzburg auf Nachfrage von inFranken.de mitteilt, seien in einem Facebook-Post des Würzburgers Anfang März 2024 konkret Olaf Scholz (SPD), Karl Lauterbach (SPD), Christian Lindner (FDP), Annalena Baerbock (Grüne), Frank-Walter Steinmeier (SPD), Nancy Faeser (SPD), Robert Habeck (Grüne), Cem Özdemir (Grüne) sowie Ursula von der Leyen (CDU) beleidigt worden. Insgesamt wurde der Würzburger am Dienstag (19. August 2025) daher zu einer Geldstrafe von 50 Tagessätzen à 60 Euro verurteilt. Insgesamt muss er also 3000 Euro zahlen.

Das geteilte Bild, um das es vor Gericht ging, soll laut Richter Philipp Schneider an das Filmplakat des Mafia-Films "Der Pate" angelehnt sein. Darauf zu lesen: "Die Lügner 2.0. Ihr Plan: Ein Land zu destabilisieren, das Volk zu spalten und in den Untergang zu zerren." Die Gesichter der genannten Politiker seien unter dem Schriftzug zu sehen gewesen.

Doch damit nicht genug: "Diesen Personen sind hierbei in Bezug auf die von ihnen ausgeübten Ämter die Attribute 'verachtend', 'respektlos', 'habgierig', 'ehrenlos', 'verlogen', 'korrupt', 'anstandslos', 'senil' etc. zugeschrieben worden", berichtet Schneider. Der schriftliche Strafantrag sei schließlich von Ex-Gesundheitsminister Karl Lauterbach gestellt worden.

Entschuldigungsbrief an Lauterbach und Rückzug aus den sozialen Medien: Würzburger zieht Konsequenzen

"Mit richterlichem Durchsuchungsbeschluss" habe die Polizei anschließend die Wohnung des 64-jährigen Würzburgers aufgesucht. Dieser habe sich gegenüber der Polizei kooperativ gezeigt und in der Folge sein Handy sowie die dazugehörige PIN herausgegeben. Das Smartphone bekam der Würzburger bis heute nicht wieder - dieses bleibt weiterhin eingezogen.

Karl Lauterbach widmete der 64-Jährige laut Gericht später einen Entschuldigungsbrief. Seiner Strafe konnte er damit jedoch nicht entgehen. Seine Nutzung der sozialen Medien scheint der Mann seitdem jedoch überdacht zu haben: Vor Gericht gab er demnach an, seinen Facebook-Account mittlerweile gelöscht zu haben und Social Media momentan nicht mehr zu nutzen. Vor Gericht zeigte er sich laut Schneider geständig.