Die Schweinfurter treten bei der Reserve von Greuther Fürth zu wenig dominant auf und lassen früh zwei Punkte im Kampf um die Tabellenspitze liegen.
SpVgg Greuther Fürth II - FC 05 Schweinfurt 0:0. Türkgücü München ist nach zwei Spieltagen Erster. Der Aufsteiger steht da, wo er am Saisonende stehen will. Der FC 05 ist zunächst nur Vierter, weil er in Fürth nicht gut und nur 0:0 gespielt hat. Es ist nur die zweite Partie, es sind nur zwei Punkte, aber es ist der erste Rückstand - der erste Dämpfer. Ein nicht lässig beiseite zu schubsender: Über 90 Minuten fanden die Schweinfurter kein Konzept, die aggressive Fürther U23 entscheidend auszuspielen.
Das ärgerte Trainer Timo Wenzel noch mehr als das Remis selbst: "Wir haben uns einerseits zu wenig bewegt, waren andererseits zu hektisch."
Was klingt, als schließe es sich aus, liegt im Verhalten bei Ballbesitz begründet. Die von ihren Fans großartig angefeuerten Schweinfurter forderten zu wenig den Ball, brachten sich zu selten in anspielbare Position. Was zur Folge hatte, dass erkämpfte Bälle zu hastig nach vorn befördert wurden. "Natürlich muss der erste Blick tief sein, aber wenn's nicht geht, dann geht's nicht. Ich weiß auch nicht, was die Jungs da für einen Floh im Ohr haben. Wir müssen einfach dominanter auftreten."
Stattdessen taten das zu Beginn beider Hälften jeweils die mit einigen Profis angetretenen Fürther. Im zweiten Anlauf, die Schweinfurter zu überrumpeln, erarbeiteten sie sich ihre größte Chance - wenngleich mit Unterstützung von Schiedsrichter Elias Tiedeken. Der zeigte mit dem Arm Freistoß für Fürth an, soll aber verbal Schweinfurt begünstigt haben. So postierten sich gerade die Nullfünfer zum Ausführen, als die Gastgeber schneller schalteten - Can Caskun vergab freistehend überhastet (50.).
Einmal war der FC 05 in ähnlicher Position. Nach langem Ball war Mohamad Awata allein vor SpVgg-Keeper Leon Schaffran, schloss aber so lax ab, das dieser parieren konnte (15.). "Wenn wir da das Tor machen, schaukeln wir das Spiel nach Hause", war sich Wenzel sicher.
Ansonsten neutralisierten sich beide Teams mit intensiver Zweikampfführung. Lösungen fanden sie keine. Einer, der sich das von hinten anschauen durfte, war Linksverteidiger Christian Köppel. "Wir haben zu wenig in die Offensive investiert", kritisierte der Ex-Löwe, der den Wert des Zu-Null schätzte, aber auch in seiner Abwehrreihe Mängel ausmachte: "Da hat hie und da die Abstimmung gefehlt." So kamen die Fürther zu ein paar Distanzschüssen. Außer vielleicht dem von Luis Zwick souverän parierten Versuch von Daniel Steininger (24.) kam aber nichts Gefährliches zustande.
Auch, weil die Innenverteidigung mit Lukas Billick und Kapitän Stefan Kleineheismann, der nach einer Ecke Schaffran prüfte (41.), felsenfest stand. Was am Dienstagabend (19 Uhr) zu wenig sein dürfte, um den mit zwei Niederlagen fehlgestarteten Mitfavoriten Wacker Burghausen zu bezwingen.