Rund 2000 Menschen protestieren teils aggressiv gegen Corona-Maßnahmen: Schläge und Tritte gegen Polizeibeamte

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Am Sonntagnachmittag kam es zu einer unangemeldeten Versammlung in Schweinfurt. Die Anwesenden protestierten gegen die Corona-Maßnahmen. Einige verhielten sich der Polizei gegenüber extrem aggressiv.
Am Montagabend versammelten sich in Hammelburg Demonstrant*innen zu einem "Spaziergang" gegen die Corona-Maßnahmen. Der Aufmarsch war nicht angemeldet.
bastihansen2403/pixabay (Symbolbild)

Am Sonntagnachmittag (12.12.2021) versammelten sich zwischen 1800 und 2000 Menschen in der Schweinfurter Innenstadt, um gegen geltende Corona-Maßnahmen zu protestieren. 10 Teilnehmer wurden vorläufig festgenommen.

Am Sonntagnachmittag (12.12.2021) waren Einsatzkräfte der Polizei damit beschäftigt, einen größtenteils störungsfreien Ablauf einer nicht angezeigten Versammlung im Stadtgebiet Schweinfurt zu gewährleisten. Die Beamten standen jedoch teils heftiger Aggressivität gegenüber, wie das Polizeipräsidium Unterfranken mitteilte. Gegen 21 Uhr war der Einsatz beendet.

Kurz vor 18 Uhr versammelten sich rund 1000 Personen im Bereich der Schweinfurter Innenstadt, um ihren Unmut über die geltenden Corona-Maßnahmen und möglichen Verschärfungen Ausdruck zu verleihen. Wenig später setzte sich ein Teil der versammelten Protestler vom Marktplatz in Richtung Rossmarkt in Bewegung, der von zahlreichen Polizeikräften im Rahmen des Versammlungsschutzes begleitet wurde. In der Spitze beteiligten sich zwischen 1800 und rund 2000 Personen an dem Protest.

Einige Teilnehmer verhielten sich extrem aggressiv

Einsatzkräfte der Polizei mussten mehrfach auf das Abstandsgebot hinweisen, da die Versammlungsteilnehmer*innen zum größten Teil ohne Maske auf zu engem Raum unterwegs waren. Gegen 19 Uhr löste sich die Versammlung im Stadtgebiet langsam wieder auf.

Unter die meist friedlichen und für polizeiliche Maßnahmen zugänglichen Protestler, mischten sich allerdings auch einige Dutzend aggressive Teilnehmer. Diese stachelten immer wieder weitere Gruppen zu Aktivitäten gegen Einsatzkräfte und Anordnungen auf. Die Polizei stellte im Laufe des Einsatzes die Personalien von rund 15 Personen fest, gegen die Anzeigen nach dem Ordnungswidrigkeitengesetz erstattet wurden. Auch wurden im Nachgang acht Personen vorläufig festgenommen, die unter anderem mit Schlägen und Tritten gegen Polizeibeamte, Widerstandshandlungen gegen die Identitätsfeststellungen geleistet hatten. Gegen diese Personen wurden Strafanzeigen wegen Beleidigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte sowie wegen Körperverletzung erstattet. Zudem wurden zwei Personen vorläufig festgenommen, die am Rande der Versammlung versuchten, ein Zivilfahrzeug der Schweinfurter Polizei in Brand zu stecken. Auch gegen diese Personen wurden Strafverfahren eingeleitet. Zwei der zehn Festgenommenen werden am Montag auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Schweinfurt dem Ermittlungsrichter vorgeführt.

Auch im Nachgang werden durch die Kriminalpolizei Schweinfurt Ermittlungen gegen die Initiatoren der nicht angezeigten Versammlung geführt. Trotz des Spannungsfeldes gelang es der Polizei Schweinfurt mit der Unterstützung von Kräften der Zentralen Einsatzdienste aus Aschaffenburg, Schweinfurt und Würzburg sowie Kräften der Bereitschaftspolizei den größtenteils störungsfreien Ablauf der Versammlung zu gewährleisten, obwohl den Einsatzkräften teils heftige Aggressivität entgegengebracht wurde.