Mit dem "Uhrentick" auf Erfolgswelle

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Daumen hoch! hieß es bei der Abschlussveranstaltung des Juniorunternehmens "Sound around the Clock" am Gymnasium Bad Königshofen. Foto: Friedrich
Daumen hoch! hieß es bei der Abschlussveranstaltung des Juniorunternehmens "Sound around the Clock" am Gymnasium Bad Königshofen.  Foto: Friedrich

Juniorunternehmen am Gymnasium Bad Königshofen präsentiert die "Bad Königshöfer Schallplattenuhr"

Wird die "Bad Königshöfer Schallplattenuhr" der neue Verkaufsschlager und hängt diese Uhr bald in zahlreichen Wohnzimmern? Diese Frage stellten sich Schüler des P-Seminars Ende November vergangenen Jahres am Gymnasium in Bad Königshofen. Bei der Abschlussversammlung, zu der die Anteilseigner eingeladen waren, konnten sie vermelden, dass deren Einlage von 10 auf 18,65 Euro gestiegen ist. Immerhin hatte man damit einen 80-prozentigen Gewinn erzielt.

Kein Wunder, dass auch Michael Wehner, Wirtschaftslehrer am Gymnasium Bad Königshofen, stolz auf seine Schüler ist und lobend meinte: "Eine tolle Idee wurde umgesetzt, bei der ich zunächst skeptisch war, aber die Schülerinnen und Schüler haben die verschiedenen Schwierigkeiten, die auftraten, hervorragend gemeistert."
Seit mehr als zehn Jahren begleitet Michael Wehner derartige Projekte und ist begeistert. "Die Schüler lernen für das Leben und verstehen bei diesem Projekt zum Beispiel wirtschaftliche Zusammenhänge besser." Sie erleben die Aufgaben eines selbstständigen Unternehmers hautnah. Schlüsselqualifikationen wie Selbstständigkeit, Teamarbeit und Eigeninitiative werden eingeübt und entwickelt. Sie setzen sich nachhaltig mit den ökonomischen, sozialen und ökologischen Folgen ihres Handelns auseinander.
Die gesamte Führungsspitze des Junior Unternehmens war zur Jahresschlussversammlung gekommen. Dazu gehörte der Vorstandsvorsitzende Noah Uebelacker, der Finanzabteilungsleiter Simon Müller sowie die Technikabteilungsleiter Nicolas Weißenbach, Pascal Rützel, Lukas Schwarz und Niklas Scherl. Ein Unternehmen braucht eine Verwaltung und hier findet man Hannes Metz, David Benkert und Julia Endres. Die Marketingabteilungsleitung lag in den Händen von Ronja Büttner. Mit dabei waren außerdem Christian Angermüller, Johanna Hanika, Leonie Umhöfer und Julian Benkert.
Man habe einiges gelernt und sogar Urkunden bekommen und sei bei dem Messeauftritt, so in Regensburg und Nürnberg, gelobt worden, sagte Vorstandsvorsitzender Noah Uebelacker. Er erinnerte noch einmal an die Anfänge des Schulunternehmens. Marketingstrategien, Verkaufsüberlegungen standen an und vor allem die Produktion der drei Varianten der exklusiven Schallplattenuhr "Made in Bad Königshofen". Aus alten Schallplatten entsteht etwas Neues: Die Schallplattenuhr. Das war die Idee, die die Jungs und Mädels verwirklichten. 102 Uhren wurden verkauft, so dass derzeit noch 23 im Bestand sind.
Im Oktober 2016 reifte die Idee für das Unternehmen, die Ende des Jahres umgesetzt wurde. Drei Uhrenmodelle wurden kreiert: Die Domino Uhr, die Uhr aus Holz und eine Basic-Uhr in Goldfarben. Unterschiedlich waren die Ziffern. Die gab es als normales weiße Ziffern, aber auch in Kombination mit Holzzahlen oder Dominosteinen. "Das Aufkleben und das Nicht-Verrutschen war eines unserer Probleme, die wir aber in den Griff bekamen", sagten die Jugendlichen.
Zwei Stunden pro Woche standen für das P-Seminar und damit für die Uhrenherstellung zur Verfügung. "Da musste man sich ganz schön ranhalten." Bei der Uhrenproduktion hatte jeder seine Aufgabe, so dass die Arbeit wie an einem Fließband vonstatten ging.
Flyer wurden gedruckt und verteilt, ein Werbespot entwickelt, Werbepartner gesucht. Es gab Informationen in der Schülerzeitung, man entwickelte eine Homepage, berichtete im Jahresbericht der Schule und in den örtlichen Medien. Präsent war man beim Weihnachtsmarkt in Mellrichstadt, beim Winterzauber an den Donnerstagen in Bad Königshofen sowie beim Christkindlmarkt. Hinzu kam der Bauernmarkt, aber auch bei Elternabenden war der Verkaufsstand mit den Uhren präsent. "Wir haben gelernt Aufgaben zu verteilen, Termine einzuhalten und letztendlich auch Verantwortung zu tragen. Wir bereuen keinesfalls dieses P-Seminar besucht zu haben."
Die Firmeninhaber berichteten von Erfahrungen zum Beispiel bei der Suche nach Ansprechpartnern, um einen Standplatz zu bekommen, aber auch vom Auf- und Abbau, der organisiert werden musste. Davon, dass immer jemand am Stand präsent sein musste. Etwas Besonderes sei auf der Juniormesse in Regensburg der Werbespot gewesen, den man auf der Bühne vorstellte. Dabei ging es um einen Opa, der seine alten Schallplatten nicht mehr benötigte, den Enkel, der die Idee zur Schallplattenuhr hatte und diese mit Freunden dann produzierte. Auf der Messe sei der Austausch mit anderen Jungunternehmen sehr wichtig und aufschlussreich gewesen. Insgesamt habe man viel gelernt.
Die Finanzabteilung berichtete dann von Einnahmen in Höhe von 3.300 Euro, denen Aufwendungen mit 2.362 Euro gegenüber standen. Löhne und Steuerabgaben sowie Versicherungen mussten berechnet und abgeführt werden. Das Grundkapital von 900 Euro war vorhanden. So kam man im Abschlussbericht auf einen Betrag von 18,65 Euro, die man an die Anteilseigner auszahlen konnte.
Die Rechnungsprüfung ergab keine Beanstandungen, so dass einstimmig dem Vorstand Entlastung erteilt und das Unternehmen aufgelöst werden konnte. Hanns Friedrich