"Holzschnitzschule" in Bischofsheim verabschiedet vier Absolventen

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Foto: Marion Eckert
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Vier Absolventen verlassen dieses Jahr die staatliche Berufsfachschule für Holzbildhauerei in Bischofsheim mit dem Abschluss als staatlich anerkannte Holzbildhauer. In feierlichem Rahmen erhielten Lena Emmerling, Andreas Heck, Alexander Leschinez und Katharina Schmitt ihre Abschlusszeugnisse.

Gleichzeitig wurde die herausragende Begabung von Alexander Leschinez mit dem Philipp-Mendler-Preis des Landkreis Rhön-Grabfeld und dem Förderpreis der Stadt Bischofsheim gewürdigt. "Es geht immer um den Einzelnen", betonte Schulleiter Rudolf Schwarzer zu Beginn seiner Ansprache. Jeder habe innerhalb einer Gruppe, eines Teams, einer Klasse, einer Branche seine Beachtung verdient. Nicht nur, dass er seine Chance erhalte, sondern wirklich auch eine Chance bekomme sei wichtig, um die unterschiedlichsten Begabungen, die Menschen mitgegeben werden, zur Entfaltung zu bringen.

Einer Neigung folgend haben die Absolventen vor drei Jahren die Schule in Bischofsheim aufgesucht, in der Hoffnung und dem Glauben an die eigenen Chance auf Entfaltung der Begabung im Bereich des bildhauerischen Gestaltens.
Als 1980 der Bayerische Landtag die Schule durch ihre Verstaatlichung befestigt habe, sie sicherlich auch auf die Besonderheit der Einrichtung für die Förderung von Talenten und Begabungen hingewiesen worden. Die Rhön, den Landkreis und die Stadt damit auszuzeichnen sei eine ehrenvolle Verpflichtung für alle die in der Holzbildhauerschule lernen und arbeiten, so Schwarzer weiter. "Die jungen Menschen, die die Schule verlassen, haben ebenso die Verpflichtung der Gesellschaft als Einzelner beizustehen und dem Bestreben zu folgen, erworbenes Handwerk mit Geist und Elan in eine sichtbare Welt überführen zu wollen."

Die Holzschnitzschule - wie es in Bischofsheim im Volksmund heiße - sei eine Aushängeschild der Stadt Bischofsheim und des gesamten Landkreis, betonte Bürgermeister Udo Baumann, der sich begeistert zeigte, welches Potential an Kreativität in den Schülern stecke und in der Ausbildung geweckt werde. Auch die Schule selbst befinde sich in einem steten Wandel und einer Weiterentwicklung. Nicht mehr nur Holz und sakrale Kunst stehe im Vordergrund, sondern Modernes werde geschaffen, auch in anderen Materialien. Bischofsheim und die Holzbildhauerschule seien eng mit einander verbunden.

Exponate in der gesamten Altstadt

Im gesamten Bereich der Altstadt sind Exponate zu sehen, die von Schülern der Schule angefertigt wurden. "Durch die Skulpturen wurde die Schule im Bewusstsein der Bevölkerung mehr in den Vordergrund gerückt", ist sich Baumann sicher.

Sorge um den Fortbestand der Schule müsse sich niemand machen. Elf neue Anmeldungen liegen bereits für das neue Schuljahr vor, ergänzte Schwarzer. Den mit 250 Euro dotierten Philipp-Mendler-Preis erhielt Alexander Leschinez, er ist 22 Jahre alt, wurde in der Urkaine geboren und lebt seit 2001 in Mühlbach. Überreicht wurde der Preis vom stellvertretenden Landrat Peter Suckfüll. Der Preisträger Alexander Leschinez habe durch innovatives Handeln und Kreativität bei der Suche nach guten Lösungen mit dem Material Holz seine außerordentliche Begabung ausgebildet. Zielstrebigkeit, vitales Interesse an moderner Kunst zeichnen den Preisträger aus. Viele Jahre gab es keine Möglichkeit einen Preisträger für besondere Leistungen und Begabungen auszuzeichnen, sagte Bürgermeister Baumann und freute sich daher um so mehr, dass in diesem Jahr der mit 200 Euro dotierte städtische Förderpreis ebenfalls an Alexander Leschinez übergeben werden konnte.

Die Schule möchte in der Stadt präsent sein mit ihren Werken, dass es nicht immer Holz sein muss, das zeige die, bereits im zweiten Ausbildungsjahr von Alexander Leschinez geschaffene sitzende weibliche Figur aus Stein. Nach einem Modell und eigenen Visionen und Vorstellungen habe er eine Skulptur geformt, die die Würde des weiblichen Körpers und das Verständnis von Bildhauerei wiedergebe.