Gutscheine für die Baufachberatung

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Foto: Marion Eckert
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Die Innenentwicklung ist eines der großen Themen der Kreuzbergallianz, das alle fünf Mitgliedsgemeinden gleichermaßen beschäftigt. Daher fand nun auch eine gemeinsame Sitzung der Stadt- und Gemeinderäte aus Bischofsheim, Oberelsbach, Sandberg, Schönau und Wildflecken statt.

Seit 1. Januar dieses Jahres sind Dr. Karl und seine Mitarbeiterin für die Kreuzbergallianz tätig. Bereits in 2012 wurde in einem ersten Schritt über die Verwaltungen der einzelnen Gemeinden eine Flächenmanagementdatenbank angelegt, die von der Innenentwicklungsberaterin in den vergangenen Monaten aktualisiert wurde. Die Daten auf den neuesten Stand zu bringen, habe viel Zeit in Anspruch genommen, erläuterte Dr. Karl. Zugleich seien auch formale und technische Fragen zu klären gewesen. Und hier setze nun die eigentliche Aufgabe der Innenentwicklungsberatung an, die als Anlaufstelle für die Bürger zu verstehen sei.

Zu den Aufgaben der Innenentwicklungsberatung gehöre die Kontaktaufnahme mit Bau- und Kaufwilligen ebenso wie potentiellen Verkäufern. Mit einer kostenlosen Erstberatung trete die Innenentwicklungsberaterin als eine Vermittlerin auf, die Kontakte zu Behörden, Ämtern, Gemeinden und Verwaltungen herstelle.
Die häufigsten Anliegen der Bürger ranken sich um Verkauf, Modernisierung, Sanierung, Instandsetzung. Desweiteren ging es um Fragen wie Abriss und Neubau sowie städtebauliche Fragen, informierte Margit Trabert.

Gutscheinsystem soll noch in diesem Jahr kommen

Fragen nach Sanierungskosten, Immobilienwert, Fördermöglichkeiten, Umbaupotential, Unterstützung beim Marketing seien Punkte, die in die aufbauende und weiterführende Beratung einfließen. Diese Fachberatung soll den Kauf-, Bau- und Verkaufswilligen in der Kreuzbergallianz ebenfalls kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Um dies zu ermöglichen, werde derzeit ein Gutscheinsystem erarbeitet, das noch in diesem Jahr aufgelegt werden soll. Ein entsprechender Förderantrag liege derzeit bei der Regierung von Unterfranken. Die Bereitschaft, die Fachberatung zu bezuschussen, sei bereits in Aussicht gestellt, ergänzte Bürgermeister Baumann. "Bislang gibt es in ganz Unterfranken und sogar Bayernweit kein vergleichbares Projekt. Die Kreuzbergallianz ist ein Vorreiter." 60 Prozent staatlicher Zuschuss werde erwartet, den Restanteil müsse jede Kommune selbst übernehmen.

Auch wenn der Bewilligungsbescheid noch nicht vorliege, sei es doch jetzt schon sinnvoll und wichtig auf die Möglichkeiten der Innenentwicklung aufmerksam zu machen, intensiv in der Bevölkerung ins Gespräch zu bringen und zu ermuntern Kontakt mit der Innenentwicklungsberaterin aufzunehmen, darüber waren sich Dr. Karl wie auch Bürgermeister Udo Baumann und Margit Trabert einig. Margit Trabert sprach von bisher 23 verschiedenen Anfragen und Kontakten, doch eine Weitervermittlung zur Fachberatung habe bislang nicht stattfinden können. Im Moment könne aber schon darauf hingewiesen werden, dass das Gutscheinsystem kommen wird. Nach der Sommerpause soll es soweit sein.

Ausschließlich für Privatpersonen

Um in den Genuss des Fachberatungsgutscheins zu kommen, müssen bestimmte Regularien erfüllt werden: Das Gebäude muss mindestens zwölf Monate leer stehen und vor 1960 erbaut worden sein. Oder es handelt sich um eine Baulücke im unbeplanten Innenbereich bzw. in einem vor 1995 erschlossenen Bereich. Je nach Lage und Situation, ob im Altort oder Baudenkmal, werden unterschiedliche Stunden für die Beratung zur Verfügung stehen. Die Beratung richtet sich ausschließlich an Privatpersonen und werde nicht auf Geschäftsbetriebe ausgedehnt. Aufgrund des zur Verfügung stehenden finanziellen Rahmens habe die Kreuzbergallianz entschieden, sich auf die großen Problemfälle, die langfristigen Leerstände, zu konzentrieren, erklärte Dr. Karl.

Jürgen Eisentraut sieht im Projekt Innenentwicklung ein großes Potential und verwies auf die gut 50 bis 60 Beratungen in den Walddörfern, die über die Dorferneuerung bereits getätigt wurden, ähnliches gelte für Oberweißenbrunn, wo auch die Dorferneuerung greife. Doch der Erfolg der Innenentwicklung lasse sich nicht an Zahlen und Beratungen festmachen, machte Eisentraut deutlich. Es sei ein zeitaufwändiges Projekt, das zum Großteil von der Bereitschaft der Bürger zur Mitarbeit abhänge.