Die Vorsitzenden von fünf kommunalen Zusammenschlüssen aus Unterfranken haben eine gemeinsame Resolution zur Stärkung der Personalstruktur bei den Ämtern für Ländliche Entwicklung Bayerns an Ministerpräsident Horst Seehofer auf den Weg gebracht.
Neben Udo Baumann, dem Vorsitzenden der Kreuzbergallianz sind mit dabei Wolfgang Borst Vorsitzender Allianz Hofheimer Land und Bürgermeister von Hofheim, Martin Finzel Vorsitzender der Initiative Rodachtal und Bürgermeister von Ahorn, Jürgen Heusinger Vorsitzender Allianz Fränkischer Grabfeldgau und Bürgermeister von Sulzfeld und Arthur Arnold Vorsitzender Allianz Oberes Werntal und Bürgermeister von Euerbach.
Die ländlichen Räume Bayerns stehen in naher Zukunft vor teilweise dramatischen Bevölkerungsverlusten. Diese Entwicklung sei insbesondere in den Regionen, der an der Resolution beteiligten Allianzen nicht aufzuhalten und vielerorts bereits heute deutlich zu spüren.
"Vor dem Hintergrund der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in allen Teilregionen Bayerns ist es wichtig Anpassungsstrategien zu entwickeln, um die Lebensqualität und die Attraktivität unserer ländlichen Räume aufrechtzuerhalten", heißt es in der Resolution.
Die Bayerische Staatsregierung habe die Problematiken der ländlichen Räume in Bayern erkannt und biete mit den Ämtern für Ländliche Entwicklung die geeigneten Werkzeuge, um dem demographischen Wandel zu begegnen.
Die Dorferneuerung, die Flurbereinigung, die Integrierten Ländlichen Entwicklungen, aber auch die Vielzahl von Einzelprojekten haben sich als Erfolgsmodelle für die ländliche Entwicklung bewährt.
Die vorhandenen finanziellen Mittel und das vorhandene Fachwissen können aber auf Dauer nur bei einer ausreichenden Personalausstattung zielführend eingesetzt werden.
Die ländlichen Räume Bayerns seien dringend auf die Leistungen der Ämter für Ländliche Entwicklung angewiesen, da die Kommunen diese aus finanzieller und personeller Hinsicht nicht selbst erbringen können. Eine zeitnahe und qualifizierte Begleitung der Kommunen bei den genannten Maßnahmen sei aber auch zwingend notwendig, um das so wichtige Bürgerengagement bei den Entwicklungsprozessen nicht zu verlieren.
Die Vertreter der Allianzen fordern daher, die Ämter für Ländliche Entwicklung als erfahrene Partner der Kommunen personell so auszustatten, dass eine zeitnahe Bearbeitung der Maßnahmen gesichert sei. Die 40 Kommunen, die durch sie repräsentiert werden, haben ausnahmslos positive Erfahrungen mit den Ämtern gemacht, sehen aber die Qualität der ländlichen Entwicklung durch die angespannte Personalsituation in Gefahr.
"Durch die aktuelle Beschäftigungsstruktur in den Ämtern
können die Aufgaben der vertieften Beratung, der Bürgeraktivierung und der Moderation von Entwicklungsprozessen durch Mitarbeiter des ALE immer weniger wahrgenommen werden", heißt es weiter in dem Schreiben. "Es wird erwartet, dass diese Entwicklung in Zukunft durch die Altersstruktur der Beschäftigten und durch wichtige, aber personalintensive Zukunftsthemen wie dem Waldumbau, der Energiewende oder der Neuordnung von Flächen weiter verstärkt wird." Die Unterzeichner der Resolution erwarten daher ein starkes Zeichen der Staatsregierung für die ländlichen Räume Bayerns durch eine entsprechende Personalpolitik. "Da wir Sie, Herr Ministerpräsident, als engagierten Partner der Kommunen kennen, hoffen wir in Ihnen einen Fürsprecher für unser Anliegen zu haben und sind gerne zu einem persönlichen Gedankenaustausch bereit", zeigen sie sich bereit für Gespräche und hoffen auf offene Ohren in München.