Blut spenden und Leben retten

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Hubert Kießner, Geschäftsführer des BRK-Kreisverbandes Rhön-Grabfeld sowie Petra Fuchs, Leiterin Sozialarbeit beim BRK-Kreisverband mit Elmar Ledermann (rechts). Er hat bereits über 150 Mal Blut gespendet. Foto: Katrin Middelborg-Dobratz
Hubert Kießner, Geschäftsführer des BRK-Kreisverbandes Rhön-Grabfeld sowie Petra Fuchs, Leiterin Sozialarbeit beim BRK-Kreisverband mit Elmar Ledermann (rechts). Er hat bereits über 150 Mal Blut gespendet.  Foto: Katrin Middelborg-Dobratz

Zahl der Spender geht stetig zurück

"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es". Dieser Spruch des deutschen Lyrikers Erich Kästner ist selbst heute noch aktuell. In den Handlungen eines Menschen zeigt sich, ob wir gut sind oder nicht. Im Umkehrschluss lässt sich sagen, dass Nicht-Handeln gar nicht gut sein kann. Ein Plädoyer für Zivilcourage.

In vielen Bereichen des Lebens kann man sich engagieren. So auch in der Blutspende, die manchem Mitmenschen das Überleben sichert, wenn er einen Unfall oder eine schwere Erkrankung erleidet. Jeder kann in die Situation kommen, dass er von einem Augenblick zum anderen dringend auf eine Blutspende bzw. auf Blutkonserven angewiesen ist.
Die Gewissheit, dass er diese dann auch bekommt, ist beruhigend.
Doch was ist, wenn kein Blut vorhanden ist? Wenn keiner mehr Blut spendet? Wie sieht es aus im Landkreis Rhön-Grabfeld? Gibt es eine ausreichende Zahl an Spendern? Hubert Kießner, Geschäftsführer des BRK-Kreisverbandes Rhön-Grabfeld, sowie Petra Fuchs, Leiterin Sozialarbeit beim BRK-Kreisverband, wissen, wie sich die Bereitschaft der Rhön-Grabfelder darstellt.
"Die Spendenanzahl geht leider zurück, das ist wohl auch der Demografie im Landkreis geschuldet", sagt Kießner. Der langjährige Blutspender Elmar Ledermann aus Bad Neustadt, erklärt, warum er regelmäßig spendet. Seit 1981 geht er zu den Terminen, die vom BRK angeboten werden.
Inzwischen hat er über 150 Mal Blut gespendet. Ledermanns Motivation ist die Tatsache, dass er eine selten vorkommende Blutgruppe hat. Seine Schwiegermutter war Anfang der 1990er Jahre schwer erkrankt. Sie erhielt die Diagnose "Plasmozytom" - eine relativ seltene Krebserkrankung im Knochenmark. Sie benötigte daher regelmäßig Blutkonserven und es bekräftigte Elmar Ledermann in seiner Entscheidung, Blut zu spenden. Drei Jahre lebte seine Schwiegermutter mit dieser schweren Krankheit und den notwendigen Blutkonserven. Er unterstreicht die Dringlichkeit und appelliert an diejenigen, die gesund und im spendenfähigen Alter sind, es ihm gleich zu tun. "Auslösende Momente zur spontanen Bereitschaft des Blutspendens sind plötzliches Auftreten von Krankheiten im Verwandten- und Bekanntenkreis. Das erleben wir immer wieder", so Petra Fuchs. Bereits im Vorfeld dieses Engagement zu zeigen, wäre wünschenswert, richtig und wichtig.
"Unser Ziel ist es, mehr Spender zu gewinnen, zumindest jedoch, die Zahlen zu halten. Die Landbevölkerung hat eine Affinität zur Blutspende - darauf bauen wir", so Hubert Kießner. Etwa eine Stunde Zeit für seine Mitmenschen in überschaubaren Zeitabständen einzuplanen sollte machbar sein. "Man muss den Leuten verdeutlichen, dass neben den täglich benötigten 2000 Spenden in Bayern auch kurzfristig Spenden gebraucht werden und diese stets aufgefüllt werden müssen, gerade wenn sich Katastrophen mit vielen Verletzten ereignen", so Elmar Ledermann. "Bei Katastrophen ist die Bereitschaft zum Blutspenden spontan da, die Leute wollen ja, aber zu den regulären Terminen finden sich immer weniger Spender ein. Diesem Trend entgegenzuwirken, muss unser Ziel sein", so Petra Fuchs.
Großes Lob und Anerkennung zollen Kießner und Fuchs den vielen Ehrenamtlichen, die bei den Blutspendeterminen für einen reibungslosen Ablauf sorgen. "Ohne diese Helfer könnte das alles nicht bewerkstelligt werden, wir haben tolle Ehrenamtliche", so Petra Fuchs, die stolz ist auf "ihre" Crew. Klaus Drews betreut den Bereich Bad Neustadt, Tobias Zeidler den Bereich Mellrichstadt und Marion Kegel den Bereich Bad Königshofen - alle noch mit den verschiedenen Ortschaften. Diese drei und ihre Teams schaffen Großartiges an sozialem Engagement, sind sich Fuchs und Kießner einig und hoffen, dass sich auch bei den kommenden Terminen viele Blutspender einfinden. Denn gerade jetzt in der Urlaubszeit werden dringend Spender benötigt.
Die nächsten Termine im Landkreis: Donnerstag, 11. August, 14.30 bis 20.30 Uhr, Grundschule Brendlorenzen, Valentin-Rathgeber-Straße 1-3; Mittwoch, 17. August, 18 bis 20.30 Uhr, Strahlungen, Günter-Burger-Halle, Karlsbergstraße 2; Freitag, 26. August, 17.30 bis 20.30 Uhr, Oberelsbach, Am Marktplatz 3.
Katrin Middelborg-Dobrat