Bischofsheim: Wie man mit Lebensmitteln verantwortungsvoll umgeht?

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Foto: Marion Eckert
Foto: Marion Eckert

1,31 Millionen Tonnen Lebensmittel werden pro Jahr in Bayern weggeworfen, das entspricht 73.000 voll geladenen Lkw. Mit diesen erschreckenden Zahlen wurde die Besucher des Projekttag in der Bischofsheimer Landwirtschaftsschule, Abteilung Hauswirtschaft konfrontiert.

"Köstlich und kostbar - Lebensmittel verantwortungsvoll genießen", lautete das Thema der Veranstaltung, die von der Bevölkerung sehr gut angenommen wurde. In Aktionen, Ausstellungen und Vorführungen wurde umfassend über die verschiedenen Aspekte des Themas informiert und Möglichkeiten aufgezeigt, wie jeder Verbraucher seinen Beitrag leisten kann, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.

Auf die Frage, warum so viel weg geworfen wird, gibt es viele Antworten: Die Ware ist verdorben, schmeckt nicht mehr, man hat den Überblick über die Vorräte verloren, falsch gelagert, ein bereits schlechtes Produkt gekauft, zu viel gekauft, Reste nicht verwendet, keine Lust mehr auf das Produkt, das Haltbarkeitsdatum ist abgelaufen, man hat zu viel gekocht, die Packung ist zu groß, die Lebensmittel nicht mehr frisch oder es wurde zu viel im Garten geerntet.

Eine richtige Planung ist wichtig, erfuhren die Interessierten, das
dient der Zeitersparnis und dem Vermeiden von Fehlkäufen. Wichtig ist, den Grundvorrat zu überprüfen und einen Speiseplan für die Woche zu erstellen, dann wird der Einkaufszettel geschrieben und dementsprechend eingekauft. Damit Lebensmittel nicht zu schnell verderben, ist die richtige Lagerung entscheidend. Vorgestellt wurden verschiedene Lagermöglichkeiten und welche Voraussetzungen in Keller, Speisekammer oder Erdmiete vorhanden sein müssen. Gezeigt wurde auch, wie ein Kühlschrank und eine Gefriertruhe richtig eingeräumt werden. Welche Verpackungsmaterialien sollen verwendet werden? Glas oder Kunststoff?

Es wurden die Vor- und Nachteile dargestellt, außerdem wurde aufgezeigt, wann Alufolie, wann Frischhaltefolie und wann Gefrierbeutel die richtige Wahl sind. Um die Gesundheit nicht zu gefährden, müsse rechtzeitig erkannt werden, welche Lebensmittel nun wirklich in die Tonne gehören. Wann sind Hackfleisch, Fisch und Geflügel verdorben?

Vorsicht sei geboten bei Lebensmittel mit abweichendem Geruch, Aussehen und Konsistenz. Dazu gehören von Schimmel befallene Lebensmittel, Fäulnis bei Obst oder auch Lebensmittel, in denen sich Mehlmotten und andere Schädlinge tummeln. In diesem Zusammenhang wurde auch das Thema Schädlingsbekämpfung und -vermeidung aufgegriffen. In der Schulküche gab es viele Information und Anregungen zum Thema Resteverwertung. Übrig gebliebene Nudeln, Gemüsereste oder alte Brot können zu neuen leckeren Kreationen verarbeitet werden. Einfache Rezepte wurden vorgeführt, und natürlich gab es Rezeptblätter mit über 20 Rezeptideen auch zum Mitnehmen. In einer Aktion wurde der Apfelkönig gesucht. Dazu musste ein Apfel geschält werden und wer die längste Schale produzieren konnte, der bekam eine kleine Anerkennung. Eingebunden war der Projekttag in den Cittaslow-Tag von Bischofsheimer Gastronomen, die zu Genuss- und Erlebnis einluden und ihre Gäste mit besonderen Köstlichkeiten verwöhnten. Gleichzeitig bestand die Möglichkeit, die Staatliche Berufsfachschule für Holzbildhauer zu besichtigen.