Er wurde nur 59 Jahre alt: Stadt Nürnberg trauert um große Persönlichkeit

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Stadt Nürnberg trauert um Bürgermedaillenträger Michael Krennerich - Nach schwerer Krankheit verstorben
Die Stadt Nürnberg trauert um den renommierten Menschenrechtler Michael Krennerich. Er war bereits am 28. Dezember 2024 im Alter von 59 Jahren gestorben.
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Stadt Nürnberg trauert um große Persönlichkeit - er wurde nur 59 Jahre alt
Prof. Dr. Michael Krennerich ist gestorben.
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Harald Sippel

Große Trauer in Franken: Der Nürnberger Bürgermedaillenträger und Menschenrechtler Michael Krennerich ist im Alter von 59 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben.

Die Stadt Nürnberg trauert um ihren Bürgermedaillenträger Michael Krennerich. Wie die Stadt mitteilt, ist Krennerich am Samstag, 28. Dezember 2024, im Alter von 59 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. "Nürnberg verliert mit Prof. Dr. Michael Krennerich einen Mann, der sich seit vielen Jahren - fußend auf wissenschaftlicher Expertise - leidenschaftlich für die Menschenrechtsarbeit eingesetzt hat. Kaum ein anderer Name ist in unserer Stadt so untrennbar mit dem Handlungsfeld der Menschenrechte verbunden, wie der seine", wird Oberbürgermeister Marcus König (CSU) zitiert.

Neben seiner Arbeit an der Friedrich-Alexander­-Universität Erlangen­-Nürnberg (FAU) engagierte Krennerich sich seit mehr als zwei Jahrzehnten für das Nürnberger Menschenrechtszentrum (NMRZ). 

Stadt Nürnberg erinnert an Michael Krennerich: Stationen seines Lebens

Krennerich wurde am 6. Februar 1965 in Kassel geboren. Er studierte und promovierte 1996 (summa cum laude) in den Fächern Politische Wissenschaft, Philosophie und Öffentliches Recht an der Universität Heidelberg. Nach Arbeitsstationen an der Universität Heidelberg, am Inter-­Amerikanischen Institut für Menschenrechte in San José/Costa Rica und am Iberoamerika­-Institut (heute: GIGA-­Institut) in Hamburg arbeitete er mehrere Jahre als freiberuflicher Wahlrechts-­ und Menschenrechtsexperte in Deutschland, Europa und im außereuropäischen Ausland, unter anderem für die Venedig­-Kommission des Europarats.

Seit dem Wintersemester 2006/2007 war Prof. Dr. Michael Krennerich am Institut für Politische Wissenschaft der FAU tätig, wo er 2013 habilitierte. Er war dort einer der Programmdirektoren des "Master of Human Rights". Ferner war er wissenschaftlicher Leiter des interdisziplinären Zentrums Center for Human Rights Erlangen­-Nürnberg (CHREN) sowie Mitglied der Emerging Fields Initiative "Human Rights and Health Care", wie die Stadt in ihrem Nachruf zusammenfasst.

Neben seinen universitären Tätigkeiten war er seit 2003 Mitglied im Nürnberger Menschenrechtszentrum, dessen 1. Vorsitz er seit dem Jahr 2007 innehatte. Dabei war er einer der Koordinatoren des bundesweiten Netzwerks deutscher Menschenrechtsorganisationen "Forum Menschenrechte" und Mitglied sowohl des Kuratoriums des Deutschen Instituts für Menschenrechte als auch des Beratenden Kuratoriums für Integration und Menschenrechte der Stadt Nürnberg.

Menschenrechtler engagierte sich weltweit - Stadt Nürnberg ehrte ihn mit Bürgermedaille

Krennerich war zudem Mitbegründer und Mitherausgeber der "Zeitschrift für Menschenrechte", deren Redaktion beim Center for Human Rights Erlangen-­Nürnberg angesiedelt ist. Auch gab er das "Handbuch der Menschenrechtsarbeit" mit heraus. Seine jüngste Monografie behandelt "Soziale Menschenrechte – zwischen Recht und Politik". Darüber hinaus publizierte Krennerich zahlreiche Bücher, Studien, Stellungnahmen und Gutachten sowie Beiträge in Büchern und Fachzeitschriften.

Die Menschenrechte waren das zentrale politische wie politikwissenschaftliche Betätigungsfeld von Michael Krennerich, erklärt die Stadt. Seit vielen Jahren setzte er sich haupt-­ und ehrenamtlich mit großem Engagement für Menschenrechte in Nürnberg, Deutschland und weltweit ein.

In "besonderer Weise" habe sich Krennerich um die Stadt Nürnberg verdient gemacht, wofür ihm im Juli 2016 die Bürgermedaille verliehen worden sei. Die Bürgermedaille ist die zweithöchste Auszeichnung der Stadt und wird seit 1960 vergeben. Auch in Bamberg herrscht Trauer: Ein Altbürgermeister starb am 5. Januar 2025.