Krebspatient und Nürnberger Patrick muss sich mit nur 38 Jahren mit dem Tod auseinandersetzen. Ein Ziel für seine letzten Monate war ein großes Fest mit etwa 200 Gästen. "Es war wirklich der Wahnsinn", sagt er im Nachhinein.
Patrick kann den Krebs nicht mehr besiegen. Diese bittere Erkenntnis hat er inzwischen akzeptiert, wie er inFranken.de im Juni sagte. Zwischen den noch laufenden Chemotherapien gestaltet er gemeinsam mit seiner Partnerin die verbleibenden Monate so schön wie möglich. Dazu gehörte auch eine Hochzeit, über die er im Gespräch bereits berichtete.
Ein großer Wunsch war auch ein großes Fest, das er mit etwa 200 Freunden, Bekannten und Wegbegleitern feiern wollte. Auf dem Gelände eines Hallerndorfer Fußballvereins konnte er dieses schließlich am ersten Augustsamstag in die Realität umsetzen. "Es war beeindruckend", sagt der ehemalige Polizist in Hinblick auf die vielen Menschen, die seiner Einladung gefolgt waren. Die Gefühle machten an diesem Tag wieder einen Spagat zwischen Trauer und Lebensfreude.
"Für viele war es ein krasses Gefühl": Nürnberger Krebspatient über Gefühlsachterbahn auf seiner Feier
Um 16 Uhr ging es los. "Es sollte eine Feier werden - und die ist es auch geworden", lacht er. An einem Nürnberger Foodtruck gab es Burger und ein Pool, Rutschmatten, eine Hüpfburg für Kinder sowie ein DJ sorgten für Unterhaltung. "Es wurde bis um 5 Uhr durchgetanzt", so sein Resümee. Mit der Musik seien schließlich auch die Emotionen ausgebrochen. "Für viele war es ein krasses Gefühl, zu sehen, dass ich feiere wie immer und mich nicht einschränken lasse. Jeder weiß gleichzeitig, es geht zu Ende."
Der 38-Jährige sei für jeden Gast zum Gespräch bereit gewesen. "Dafür sollte das Fest auch da sein: Angst nehmen, miteinander sprechen, gute Moment haben." Im Netz schreibt er in emotionalen Worten: "Wir haben den Moment kreiert, an welchen jeder gerne zurückdenken wird. Es war wirklich der Wahnsinn und es hat mich glücklich gemacht. Wir haben das Leben gefeiert und keine Rücksicht auf den [Krebs] genommen. Ich bin dankbar für mein Leben, dankbar für euch und dankbar für dieses Gefühl, das ich erleben darf."
Für die kommenden Tage stünden noch Untersuchungen an, um zu ermitteln, wie es aktuell um Patricks Gesundheitszustand steht. In diesem Artikel kannst du lesen, wie der Körper auf eine Chemotherapie reagiert. Der Nürnberger hat noch Wünsche offen. Die Reise mit der Familie in ein Chalet in den Bergen stehe noch an. Gerne würde er danach noch mit seiner Frau Nola an einen See in Österreich fahren. "Ich freue mich auch schon auf eine Heißluftballonfahrt. Die haben wir auf der Feier geschenkt bekommen." Weitere Nachrichten aus Nürnberg und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.
Mehr Artikel über die Krankheit Krebs: