Die Diagnose Krebs ist immer ein Schock, nicht nur für die Betroffenen. Wie man am Arbeitsplatz damit umgehen sollte und was Betroffene, Arbeitgeber und Kollegen wissen sollten.
Mehr als 500.000 Menschen in Deutschland erkranken jährlich an Krebs. Dabei ist über ein Drittel der Betroffenen im erwerbsfähigen Alter. So stellen sich neben zahlreichen Belastungen, die die Krankheit ohnehin mit sich bringt, auch viele Fragen: Kann ich mich krankschreiben oder muss ich trotz meiner Diagnose arbeiten? Soll ich mit meinen Kollegen darüber sprechen und muss ich meinem Chef erzählen, dass ich Krebs habe? Wir beantworten diese Fragen und erklären, was Betroffene, Arbeitgeber und Kollegen zum Thema Krebs am Arbeitsplatz auch noch wissen sollten.
Trotz Krebs arbeiten? Was dagegen und was dafür sprechen könnte
Für die Betroffenen selbst, aber auch für Familie und Freunde ist eine Krebsdiagnose immer ein Schock. Je nach Art und Stadium der Krebserkrankung werden Betroffene mit zahlreichen Fragen rund um Therapie und Alltagsbewältigung konfrontiert. Und da immer mehr junge, erwerbstätige Menschen von einer Krebsdiagnose betroffen sind, stellt sich auch die Frage, ob und wie sie mit dem Krebs arbeiten sollen und können.
Grundsätzlich erhalten Krebspatienten in den meisten Fällen eine Krankschreibung, auch für längere Zeiträume. Dennoch sollte man nach Möglichkeit trotzdem arbeiten gehen. Betroffene können dies aber immer von ihrer individuellen Verfassung abhängig machen: Eine Krebsdiagnose ist eine sehr große körperliche wie seelische Belastung. Je nachdem, in welchem Stadium sich die betroffenen Krebspatienten befinden, wie anstrengend zum Beispiel die Behandlung ist und wie stark die Nebenwirkungen sind, aber auch welche Herausforderungen die Arbeit mit sich bringt, muss man ganz individuell entscheiden, ob und wann man arbeitsfähig ist. In jedem Fall kann ein ehrlicher Austausch mit dem behandelnden Arzt sehr hilfreich sein.
Während viele Krebspatienten aufgrund individueller Faktoren nicht arbeiten gehen möchten und können, wollen andere wiederum trotz Einschränkungen nicht ihre Arbeitsroutine unterbrechen. Und tatsächlich kann der Arbeitsalltag eine willkommene Ablenkung von der belastenden Krebserkrankung bieten. Auch hier könnte der Arzt weiterhelfen, da er nicht nur einschätzen kann, ob und wie viel der Betroffene arbeiten kann. Er kann auch absehen, wie die Therapie weiter verlaufen und welche Einschränkungen oder Besonderheiten sie möglicherweise mit sich bringen wird. Hier findest du wichtige Informationen rund um das Thema Diagnose Krebs, zum Beispiel auch eine Checkliste für das Arztgespräch, und Tipps – sowohl für Betroffene als auch für Angehörige – für den Alltag mit Krebs.
Krebs am Arbeitsplatz: Wie kann man mit betroffenen Kollegen umgehen?
Eine Krebsdiagnose bringt für die Erkrankten oftmals auch Angst vor Ablehnung und Diskriminierung mit sich: Wie werden die anderen reagieren? Werden sie mich meiden oder unnötig schonen wollen? So berichten Krebspatienten immer wieder davon, mit Vorurteilen konfrontiert und vor allem auch von ihren Kollegen im Arbeitsalltag unfair behandelt zu werden.
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Auf der diesjährigen YES!CON, der größten Krebs Convention in Deutschland, sprachen Betroffene über ihre Erfahrungen mit Krebs am Arbeitsplatz. So wünschen sich die meisten keine Sonderbehandlung, sondern wollen weiterhin einfach nur ein Teil der Arbeitsgemeinschaft sein. Übertriebene Rücksichtnahme kann für die Betroffenen demnach genauso verletzend sein wie die Unterstellung, bevorzugt behandelt zu werden.