Wiederholt hatten Tierschützer gegen die geplante Tötung protestiert. Aus ihrer Sicht hat sich der Tiergarten damit strafbar gemacht. Nun ist die Staatsanwaltschaft am Zug.
Update vom 31.07.2025: Mehr als 100 Strafanzeigen nach Pavian-Tötung in Nürnberg
Nach der Tötung von zwölf Pavianen im Nürnberger Tiergarten sind über 100 Strafanzeigen bei der Wiederholt hatten Tierschützer gegen die geplante Tötung protestiert. Aus ihrer Sicht hat sich der Tiergarten damit strafbar gemacht. Nun ist die Staatsanwaltschaft am Zug.. Diese seien sowohl von Organisationen als auch von Einzelpersonen eingereicht worden, erklärte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Heike Klotzbücher. Zunächst hatten die NürnbergerNachrichten berichtet.
Der Nürnberger Tiergarten hatte die Affen am Dienstag (29. Juni 2025) aufgrund von Platzmangel getötet. Laut Angaben war das Gehege seit langer Zeit überfüllt und eine artgerechte Haltung nicht mehr möglich. Eine Abgabe der überzähligen Tiere sei nicht möglich gewesen, auch Verhütungsmaßnahmen bei den Weibchen hätten in der Vergangenheit nicht den erhofften Erfolg gebracht.
Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen beschuldigen den Tiergarten eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Demnach dürfen Tiere nicht ohne triftigen Grund getötet werden. "Ob hier ein triftiger Grund vorlag, wird zu prüfen sein", erläuterte Klotzbücher. "Welche Ermittlungen erforderlich sind, kann erst nach gründlicher Prüfung der Anzeigen beurteilt werden."
Pavian-Tötung in Nürnberg für andere Zoo-Direktoren nachvollziehbar
Arne Lawrenz, Direktor des Wuppertaler Zoos, verteidigte das Vorgehen in Nürnberg: "Was die Kollegen in Nürnberg machen, ist absolut richtig. Wir werden da hinkommen müssen, dass wir auch Menschenaffen töten müssen, wenn wir diese Tiere nachhaltig schützen und zugleich artgerecht halten wollen". Eigenen Angaben zufolge sei dies im Wuppertaler Zoo sei dies jedoch bisher nicht vorgekommen. Auch in anderen Zoos funktionierten Alternativen. In Krefeld wurden Mantelpaviane sterilisiert, in Köln wird die Population durch Vermittlung an andere Zoos oder durch Verhütungsmethoden kontrolliert. Eine Sprecherin des Krefelder Zoos erklärte jedoch, dass dies nicht zwangsläufig auf andere Pavianarten und Zoos übertragbar sei.
Nicht sterilisierte Primaten bekämen laut Lawrenz im Wuppertaler Tiergarten Verhütungsmittel. In Krefeld seien den Angaben einer Sprecherin zufolge zwei Mantelpaviane bereits vor Jahren sterilisiert worden. Dies sei aber nicht zwangsläufig auf andere Pavianarten und Zoos übertragbar. In köln würden die Tiere zur Begrenzung der Population an andere Zoos vermittelt, zum Teil würden auch Verhütungsmethoden angewandt. Die Tötung komme laut des Direktors nur als letzte Mittel in Frage.
Michael Rolfs, stellvertretender Direktor des Naturzoos Rheine, hatte dem WDR gesagt, dass die Tötung überzähliger Tiere bei Huftieren akzeptiert sei. Dies müsse auch bei Primaten und anderen Arten möglich sein, um eine gesunde Zoo-Population zu sichern.
Update vom 30.07.2025, 06.35 Uhr: Paviane im Nürnberger Zoo getötet - "keine einmalige Aktion"
Am Dienstag mussten 12 Affen sterben, nun stellt der Nürnberger Zoo klar: Die Tötung von Pavianen wird keine einmalige Aktion bleiben. Auch in den nächsten Jahren werde der Tiergarten Paviane für den Erhalt der Population töten müssen - allerdings nicht in der Größenordnung wie jetzt, sagte Direktor Dag Encke. Der städtische Zoo hatte am Dienstag zwölf Guinea-Paviane erschossen, weil die Gruppe zu groß für die Anlage geworden ist.
Die Paviane wurden dem Tiergarten zufolge einzeln mit einem Kugelschuss in einer Transportkiste erschossen. Weibchen seien zunächst unter Narkose untersucht worden, ob diese trächtig seien. Dabei seien zwei Weibchen gestorben, die sonst erschossen worden wären, sagte Encke. Es soll nun untersucht werden, was die Ursache dafür war. Nach den Tötungen habe der Tiergarten wissenschaftliche Proben für die Forschung von den Pavianen entnommen. Die Tierkörper sollen anschließend an die Raubtiere verfüttert werden.
Dadurch befinden sich laut Encke nun 26 erwachsene Paviane in der Gruppe und damit drei zu viele. Doch das habe man in Kauf genommen - wohl wissend, dass das Gehege dadurch schneller wieder an seine Grenzen stoße, sagte Encke. Sonst hätte der Tiergarten mehr junge Tiere töten müssen.
Tötung der Paviane sorgfältig abgewogen
Die Tötung der Paviane sei das Ergebnis jahrelanger Abwägungen gewesen, betonte Encke. Eine Abgabe oder Auswilderung von Tieren sei nicht möglich gewesen, auch Verhütung habe nicht den gewünschten Erfolg gehabt. Schließlich sei die Gruppe so groß geworden, dass die Haltung in dem Gehege nicht mehr tierschutzkonform gewesen sei. Deshalb habe der Zoo zwischen dem Lebensschutz einzelner Tiere und dem Wohlergehen der Population abwägen müssen.
Der Tiergarten hatte am Dienstagmorgen kurzfristig mitgeteilt, dass er an dem Tag aus betrieblichen Gründen geschlossen bleibe. "Es gab extreme Sicherheitsbedenken für die Durchführung der Tötung", begründete Encke. Deshalb sei der Termin nicht bekanntgeben worden. "Wir werden morgen wieder ganz normal öffnen."
Zuletzt hatte Aktivistinnen und Aktivisten vor dem Tiergarten wiederholt protestiert, so auch am Dienstag. Sieben kletterten am Nachmittag über eine Mauer auf das Gelände. Die Polizei nahm diese vorläufig fest.
Update vom 29.07.2025, 16.12 Uhr: Zwölf Paviane im Nürnberger Tiergarten getötet - Aktivisten dringen auf Gelände ein
Bereits im Februar 2024 hatte der Tiergarten bekanntgegeben, dass er überzählige Paviane töten wolle. Von Tierrechts- und Tierschutzorganisationen kam heftige Kritik. Zuletzt waren die Proteste immer lauter geworden.
Der Tiergarten hatte am Dienstag überraschend angekündigt, an diesem Tag "aus betrieblichen Gründen" geschlossen zu bleiben. Die Organisation Animal Rebellion rief daraufhin zu einer Protestaktion gegen die Tötung der Paviane vor dem Eingang auf.
Abgabe und Verhütung waren nicht möglich
Zudem drangen nach Angaben der Polizei am Nachmittag sieben Aktivisten gegen 15.10 Uhr über ein Tor in den Tiergarten ein. Eine Frau klebte sich hinter dem Haupteingang mit den Händen am Boden fest. Die Polizei nahm die sieben Personen vorläufig fest und leitete ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Hausfriedensbruchs ein. Fünf der Betroffenen hatten den Angaben zufolge bereits aufgrund zurückliegender Aktionen Hausverbot. Ein Aktivist erlitt gegen 16.45 Uhr einen Krampfanfall und musste vom Rettungsdienst versorgt werden.
Das Pavian-Gehege war seit langer Zeit überbelegt. In dem Gehege lebten dem Tiergarten zufolge zuletzt mehr als 40 Tiere, ausgelegt war es jedoch für 25 erwachsene Affen plus Jungtiere. Dadurch kam es demnach vermehrt zu Konflikten, bei denen sich die Tiere verletzten.
Der Tiergarten sah schließlich nach eigenen Angaben keine andere Möglichkeit, als einige der Tiere zu töten. Dies sei durch einen Kugelschuss in einer Transportkiste geschehen, hieß es. Zwei Paviane seien bei der Narkose gestorben. Zuvor hätten Mitarbeiter des Tiergartens und externe Wissenschaftler Entscheidungsbäume entwickelt, mit denen die Affen ausgewählt wurden. Anhaltspunkte für die Entscheidung sei unter anderem Altersstruktur der Gruppe, das Geschlechterverhältnis, der Trainingszustand sowie Trächtigkeit oder das Säugen eines Jungtiers gewesen.
Tötung laut Direktor letzte Option
Überzählige Tiere an andere Einrichtungen abzugeben, sei nicht möglich gewesen, erklärte Direktor Dag Encke. Ein implantiertes Verhütungsmittel bei den Weibchen habe nicht die gewünschte Wirkung erzielt. Eine Auswilderung oder ein weiterer Ausbau des Geheges komme ebenfalls nicht infrage.
Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen halten die Probleme hingegen für hausgemacht. "Was wir befürchtet hatten, ist eingetreten: Gesunde Tiere mussten sterben, weil ein Zoo über Jahrzehnte verantwortungslos gezüchtet und keine nachhaltigen Lösungen entwickelt hat", teilte Pro Wildlife mit. "Diese Tötung war vermeidbar und ist aus unserer Sicht rechtswidrig."
Der Deutsche Tierschutzbund sprach von einem Tabubruch. "Die Verantwortung für Tiere, die man als Zoo hält und züchtet, endet nicht dort, wo es räumlich, finanziell oder organisatorisch unbequem wird", teilte dieser mit.
Wird ein Exempel statuiert?
Die Organisationen befürchten außerdem, dass die Tötung der Paviane erst der Anfang sein könnte. "Mit den Pavianen wird ein gefährliches Exempel statuiert - es wird nicht bei dieser einen Tierart bleiben, wenn diese Praxis des Tötens ungewollter Zootiere erst etabliert ist", sagte etwa Laura Zodrow von Pro Wildlife. Sie fordert deshalb, dass die Politik die rechtlichen Rahmenbedingungen für Zoos und deren Zuchtprogramme verschärft.
Dass Tiere in Zoos getötet werden, ist laut dem Deutschen Tierschutzbund "gängige Praxis". In vielen Zoos werden extra Futtertiere gezüchtet, die als Mahlzeit für Löwen, Tiger und andere Fleischfresser vorgesehen sind. Aber auch überzählige Zootiere werden getötet und verfüttert. Trotzdem sorgen solche Fälle immer wieder für Schlagzeilen, etwa 2014 die Tötung von Giraffe Marius im Kopenhagener Zoo oder die eines Zebras 2023 in Leipzig.
Auch der Nürnberger Tiergarten verfüttert regelmäßig extra gezüchtete Futtertiere, aus Platzgründen aber auch vom Aussterben bedrohte Somali-Wildesel und Prinz-Alfred-Hirsche - und informiert die Öffentlichkeit darüber auf Schautafeln. Dass es nun so einen Aufschrei bei den Pavianen gibt, erklärt Direktor Dag Encke damit, dass es sich um Affen handelt, nahe Verwandten des Menschen.
Ursprungsmeldung vom 29.07.2025, 08.21 Uhr: Tiergarten Nürnberg heute geschlossen - werden Paviane getötet?
Der Nürnberger Tiergarten bereitet sich darauf vor, einige Guinea-Paviane aufgrund von Platzmangel zu töten. "Jetzt ist klar, dass wir in die genauen Vorbereitungen der Tötung gehen müssen", sagte Direktor Dag Encke der Deutschen Presse-Agentur.
Der Tiergarten bleibt am Dienstag (29. Juli 2025) aus betrieblichen Gründen geschlossen. Das teilte die Stadt Nürnberg als Träger mit. Weitere Auskünfte gab eine Sprecherin des Tiergartens zunächst nicht. Die Organisation Animal Rebellion geht davon aus, dass der Zoo heute höchstwahrscheinlich einige seiner Paviane töten wird, wie sie am Morgen mitteilte.
Über diese Pläne wird seit Monaten kontrovers diskutiert. Auf sozialen Medien rief Animal Rebellion zu Protesten im Laufe des Tages auf. Mehrere Kräfte der Polizei standen am Dienstagmorgen im Eingangsbereich des geschlossenen Tiergartens. Eine genaue Zahl wollte eine Polizeisprecherin auf Nachfrage nicht nennen. "Aus der Erfahrung der vergangenen Tage" sei damit zu rechnen, dass dort Versammlungen abgehalten werden könnten, sagte sie zu den Gründen des Einsatzes. Am Vormittag hätten dort zunächst etwa zehn Menschen mit Plakaten protestiert. Es sei "alles sehr, sehr friedlich".
Pavian-Gruppe im Tiergarten Nürnberg zu groß für Gehege: Müssen Tiere getötet werden?
Hintergrund: Die Pavian-Gruppe in Nürnberg ist zu groß für das Gehege geworden. Versuche, die Gruppe zu verkleinern oder Tiere abzugeben, hatten nach Angaben des Tiergartens nicht zum Erfolg geführt. Deshalb sieht dieser demnach keine andere Möglichkeit mehr, als einige Tiere zu töten.
Eine Auffangstation in Wales hatte sich dem Tiergarten zufolge nicht dazu geäußert, wie viele Paviane diese aufnehmen könnte und wie die Tiere dort gehalten würden. Diese teilte nun auf Nachfrage der dpa mit, dass sie keinen Platz mehr für die Nürnberger Paviane habe.
Der Tiergarten hatte bereits im Februar 2024 angekündigt, einige seiner Guinea-Paviane töten zu wollen, weil die Gruppe zu groß für die Anlage geworden sei. Der städtische Zoo versucht nach eigenen Angaben seit Jahren ohne Erfolg, die Größe der Gruppe zu verringern und Tiere abzugeben.
Tierschützer gehen gegen geplante Pavian-Tötung auf die Barrikaden
Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen kritisieren die Pläne und haben bereits angekündigt, Strafanzeige erstatten zu wollen. Die Tötung der Paviane verstößt ihrer Meinung nach gegen das Tierschutzgesetz.
Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.
"akademie.vet" schreibt: "Für den gebürtigen Krefelder (Dr. Dag Encke, Zoodirektor von Nürnberg) ist ein gut geführter Zoo eine der letzten Methoden, um bedrohte Tierarten vor dem Aussterben zu retten." Leider spricht sein Plan, Paviane zu töten, dagegen. Gründe ihn zu entlassen gibt es also genug: 1. Unfähigkeit zur Leitung (fehlende Fachkompetenz beim Zuchtprogramm) 2. Vertrauensverlust (mangelnde Transparenz bei der Suche nach Alternativen der Unterbringung) 3. Pflichtverletzung (Töten der Tiere) .... oder müssen erst noch mehr Tiere sterben?
Joe-Bamberg
man sollte das Konzept "Tiergarten" in unserer Zeit auch mal kritisch auf nötige Existenz betrachten !
"akademie.vet" schreibt: "Für den gebürtigen Krefelder (Dr. Dag Encke, Zoodirektor von Nürnberg) ist ein gut geführter Zoo eine der letzten Methoden, um bedrohte Tierarten vor dem Aussterben zu retten."
Leider spricht sein Plan, Paviane zu töten, dagegen.
Gründe ihn zu entlassen gibt es also genug:
1. Unfähigkeit zur Leitung (fehlende Fachkompetenz beim Zuchtprogramm)
2. Vertrauensverlust (mangelnde Transparenz bei der Suche nach Alternativen der Unterbringung)
3. Pflichtverletzung (Töten der Tiere)
.... oder müssen erst noch mehr Tiere sterben?
man sollte das Konzept "Tiergarten" in unserer Zeit auch mal kritisch auf nötige Existenz betrachten !