Weil der Tiergarten Nürnberg Paviane töten will, war Direktor Dag Encke jetzt bei "stern TV" geladen. Parallel dazu redet sich ein bekannter YouTuber und Tierschützer in Rage.
Von Nürnberg aus beschäftigt ein hitziges Thema Deutschland seit längerer Zeit: Weil im Tiergarten Nürnberg die Gruppe der Guinea-Paviane zu groß geworden ist, sollen bis zu 20 Tiere erschossen werden. Tierschützer reagierten mit einem riesigen Aufschrei und Demonstrationen. Zur Weißglut bringt die Entscheidung auch Tierschützer und Influencer Robert Marc Lehmann.
"HÖRT AUF ZU LÜGEN! Paviane sollen trotz Alternativen sterben", lautet der Titel seines YouTube-Videos vom Donnerstag (10. Juli 2025). Hierin geht er auf die für ihn "perfide" Erklärung des Zoos ein, man habe weltweit keinen Ort gefunden, der die überschüssigen Tiere aufnehme.
"Ihr lügt, ihr lasst Dinge weg": Tierschützer wettert gegen Tiergarten Nürnberg
Die Nürnberger Paviangruppe ist Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms, was laut Lehmann eine entscheidende Rolle bei der Tötungsbegründung spielt. In einer Stellungnahme vom 2. Juli 2025 wies der Tiergarten Behauptungen zurück, "dass dem Tiergarten ein konkretes Angebot des Great Ape Projects (GAP) beziehungsweise des Wales Ape and Monkey Sanctuary (WAMS) in Großbritannien vorläge", die Tiere aufzunehmen. Der Kontakt habe nicht die Informationen erzielt, "die der Tiergarten zwingend benötigt, um über die Abgabe der Tiere zu entscheiden".
Wie Lehmann betont, könne das Sanctuary keine Angaben zur Zucht machen, weil es nicht züchte. Für den Zoo sei aber die Voraussetzung, dass mit den Pavianen weiter gezüchtet werde, da sie Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms seien. Wenn die Tiere sterben, könne man mit ihnen aber auch nicht mehr züchten, lautet seine Argumentation. Lehmann zufolge liege ihm und auch dem Tiergarten sehr wohl ein Angebot der Auffangstation vor, die Tiere zu nehmen. In seinem Video bezeichnet sich der Tierschützer als "engagierten Influencer", der die Tiere auf eigene Kosten in die Einrichtung fahren würde.
Das GAP brauche nur die Zusage des Zoos. "Ihr lügt, ihr lasst Dinge weg", so der harte Vorwurf Lehmanns. "Wenn ihr die jetzt tötet, ohne dass ihr ans Telefon geht, das Angebot annehmt, dann Gnade euch Gott, was dann mit euch in der Öffentlichkeit passiert".
Auch, wenn Influencer Transport übernehmen will: Tiergarten sieht keine Alternative zur Tötung
In einem langen Statement vom 8. Februar 2024 listete der Tiergarten die Gründe auf, weshalb eine Auswilderung und weitere Alternativen nicht infrage kämen. Weiter hieß es, dass eine Tierschutzkommission "mit großer Sorgfalt, Sachverstand und Respekt gegenüber den Tieren sowie Kolleginnen und Kollegen sämtliche Optionen geprüft" habe.
"Nach zahlreichen Beratungen auch mit externen Experten ist die Tierschutzkommission zu dem Schluss gekommen, dass auch bei Guinea-Pavianen die Tötung eine vernünftige Lösung sein kann." In seinem Statement vom 2. Juli 2025 betonte der fränkische Zoo: "Aktuell besteht keine Übernahmemöglichkeit für Guinea-Paviane aus dem Tiergarten - selbst wenn engagierte Influencer anbieten, den Transport zu übernehmen."
Influenzer kommt von Influenza. Das ist eine Infektionskrankheit, die durch Grippeviren verursacht wird und zu hohem Fieber, schweren Kopf- und Gliederschmerzen und einem trockenen Reizhusten führen kann. Bei vielen Influenzern bewirkt die Influenza auch eine Zerstörung der meisten Hirnareale. Nur noch die Bereiche "Dumm labern", "Sabblen" und "Keine Ahnung haben" werden besonders angeregt.
Vielleicht sollte der Influenzer die Tiere in seiner Wohnung aufnehmen.
Das Affenproblem sollte für alle Seiten zufriedenstellend gelöst werden.