Nürnberger Ehepaar speckt vor TV-Kameras ab

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Falko Bräutigam und seine Ehefrau Rada wollen bei "The Biggest Loser" gemeinsam abspecken. Foto: Sat.1/Morris MacMatzen
Falko Bräutigam und seine Ehefrau Rada wollen bei "The Biggest Loser" gemeinsam abspecken. Foto: Sat.1/Morris MacMatzen
In der nächsten Folge werden die Kandidaten sternförmig zusammengespannt. Foto: Sat.1
In der nächsten Folge werden die Kandidaten sternförmig zusammengespannt. Foto: Sat.1
 
Jedes Team muss gegen den Zug der anderen vorwärts kommen, um je zwei Flaggen in seiner Teamfarbe zu erreichen. Foto: Sat.1
Jedes Team muss gegen den Zug der anderen vorwärts kommen, um je zwei Flaggen in seiner Teamfarbe zu erreichen. Foto: Sat.1
 
Dabei kommen die Kandidaten ordentlich ins Schwitzen. Foto: Sat.1
Dabei kommen die Kandidaten ordentlich ins Schwitzen. Foto: Sat.1
 
Anschließend gibt's wie immer eine Belohnung für das beste oder eine Strafe für das schlechteste Team. Foto: Sat.1
Anschließend gibt's wie immer eine Belohnung für das beste oder eine Strafe für das schlechteste Team. Foto: Sat.1
 
So sah Rada zu Beginn der Staffel aus: Sie wog 154,9 Kilo. Foto: SAT.1/Morris MacMatzen
So sah Rada zu Beginn der Staffel aus: Sie wog 154,9 Kilo. Foto: SAT.1/Morris MacMatzen
 
Falko zog mit einem Startgewicht von 123,9 Kilo ins Abnehm-Camp. Foto: Sat.1/Morris MacMatzen
Falko zog mit einem Startgewicht von 123,9 Kilo ins Abnehm-Camp. Foto: Sat.1/Morris MacMatzen
 

Das Ehepaar Rada und Falko Bräutigam aus Nürnberg will abnehmen - und zwar mit Hilfe der Sat.1-Show "The Biggest Loser". Wir haben mit den beiden über ihre Zeit im Abspeck-Camp und das Durchhalten zu Hause gesprochen.

Die Kilos kamen schleichend - und wurden immer mehr. Bis es Rada (33) und Falko (31) Bräutigam aus Nürnberg selbst zu viel wurde, sie ihr eigenes Gewicht nicht mehr hinnehmen wollten. Sie gingen ins Fitnessstudio und fingen an, Zumba zu tanzen. Doch letztendlich haben die beiden das Abnehmprogramm nie so konsequent durchgehalten, wie es nötig gewesen wäre.

Und dann kam "The Biggest Loser". "Wir sind selbst große Fans der Sendung und haben das immer im Fernsehen angeschaut", erzählt Falko. "Als wir dann den Aufruf gesehen haben, man könne sich für die neue Staffel bewerben, dachten wir uns, wieso denn nicht und haben es probiert." In dem Auswahlverfahren wurde über fünf Runden alles abgefragt: Wie sind die beiden dick geworden? Sind sie motiviert, wirklich etwas zu ändern? Und sind sie psychisch und physisch in der Lage, bis zu zehn anstrengende Wochen im Abnehmcamp zu überstehen, ohne Kontakt nach Hause?

Das war vielleicht mit die größte Umstellung für die Kandidaten: völlig von der Außenwelt abgeschnitten zu sein. Ohne Handy und Internet. "Am Anfang war das schon komisch, keinen Kontakt nach Hause zu haben, aber nachdem wir uns daran gewöhnt hatten, war es eigentlich sehr erholsam", erinnert sich der 31-Jährige. Und seine Frau ergänzt: "Da war es schon ein klarer Vorteil für uns, dass wir zusammen mitgemacht haben. So waren wir nie ganz alleine."


Unterstützung aus dem Freundeskreis

Unterstützung bei ihrem Vorhaben bekam das Ehepaar von Freunden und Kollegen. "Die meisten haben sich gefreut und fanden es gut, dass wir bei ,The Biggest Loser' mitmachen", sagt Rada. "Ein paar Skeptiker gab es natürlich auch. Aber nachdem wir die nach unserer Rückkehr aus Andalusien wieder getroffen haben, waren die auch begeistert von unserer Veränderung." Auch beruflich hatten die Franken keine Probleme mit der längeren Auszeit. Falko stieß als selbstständiger Unternehmensberater bei seinen Kunden auf Verständnis, und auch Rada hatte Glück: Die Chefs der Sachbearbeiterin fanden die Idee gut, die 33-Jährige bekam unbezahlten Urlaub.

Von Erholung war im Biggest Loser-Camp in Andalusien dann aber nichts zu spüren. Unter Ex-Kickbox-Weltmeisterin und Teamchefin Christine Theiss mussten die beiden vom ersten Tag an zeigen, dass es ihnen ernst war mit dem Wunsch, abzunehmen. Ein paar Hemmungen hatten Rada und Falko dann schon, etwa als sie gleich zu Beginn auf die Waage steigen und dann ihren Namen und ihr Gewicht in die Fernsehkamera sagen sollten. "Das war schon unangenehm, das wollten wir auch erst nicht machen. Aber letztlich haben wir uns dann gesagt, man muss uns ja nur anschauen, um zu sehen, was Sache ist", so Falko.

Und das kann nun ganz Deutschland im Fernsehen sehen. Ein komisches Gefühl sei es schon, sagen die Bräutigams, sich selbst in XXL über die Mattscheibe flimmern zu sehen. "Natürlich schämt man sich da ein bisschen, wenn man sieht, wie man ausgesehen hat", erklärt Falko. "Aber gleichzeitig macht es einen auch unheimlich stolz, weil man sieht, was sich geändert hat. Dann nimmt man es auch in Kauf, wenn man so im Fernsehen zu sehen ist."


Teilnahme nie bereut

Dass ihre Teilnahme die richtige Entscheidung war, davon sind Rada und Falko überzeugt. "Im Camp hatten wir wirklich 24 Stunden am Tag nichts anderes zu tun, als uns mit unserem Gewicht zu beschäftigen, zu Hause lenkt man sich da mit Arbeit und anderen Dingen ab", erklärt Rada. "Da fällt es natürlich leichter, zum Sport zu gehen." Trotzdem treiben beide nun auch zu Hause viel Sport: sie gehen ins Fitnessstudio, joggen im Stadtpark, machen gemeinsam Bauch-Beine-Po-Übungen und halten sich mit Boxen und Ausdauerübungen fit. "Wir versuchen, alles das weiter zu machen, was uns im Camp Spaß gemacht hat", fasst die 33-Jährige ihr Sportprogramm zusammen. Und dabei gehen beide sehr ambitioniert vor: Rada bringt es auf fünf bis sechs Stunden Sport pro Woche, Falko sogar auf rund zwei Stunden pro Tag.

Dabei haben beide klare Ziele vor Augen: Falko möchte von anfangs 123,9 Kilo auf rund 72 Kilo abspecken, Rada will (bei einem Startgewicht von 154,9 Kilo) zunächst unter 100 Kilo kommen, um dann weiter abzunehmen und ohne gesundheitliche Schwierigkeiten schwanger werden zu können. Bisher hatten Ärzte der 33-Jährigen nämlich wegen ihres Übergewichts von einer Schwangerschaft abgeraten.

Auch in Sachen Ernährung hat sich nach dem Camp einiges verändert im Hause Bräutigam: "Wir müssen auf nichts wirklich verzichten, aber wir essen eben anders", erklärt Falko. "Wenn wir Lust auf Burger haben, machen wir uns die jetzt eben selbst - mit Tatar und Eiweißbrot." "Und wir müssen uns besser organisieren", ergänzt Rada, "etwa Zeit zum Kochen einplanen - vorher haben wir kaum selbst gekocht, sondern sind lieber noch mal schnell losgefahren und haben uns Fast Food gekauft."


Vor Stolz fast geheult

Doch die Umstellung hat sich gelohnt. Wie viel die beiden bisher abgenommen haben, dürfen sie zwar nicht verraten. Jedoch: "Meine Schwester war schon total stolz, als sie uns nach der Rückkehr zum ersten Mal gesehen hat", erzählt Rada. "Aber als dann die erste Sendung ausgestrahlt wurde und sie nochmal den direkten Vorher-Nachher-Vergleich hatte, hat sie wirklich fast geheult."

Mit den anderen Kandidaten halten Rada und Falko weiterhin Kontakt, in sozialen Netzwerken tauschen sie sich über Fitness- und Ernährungstipps aus. Einen richtigen Konkurrenzkampf habe es unter den Kandidaten nie gegeben, betont Falko: "Wir haben uns mit allen prima verstanden, besonders mit Ralf, der für uns alle wie eine Vaterfigur war, seinem Sohn Marc und Käthe aus Team Türkis."

Und auch das Geld - 50.000 Euro gibt's für den, der am Ende am meisten abgespeckt hat - war nie die größte Motivation. Freuen würden sich die Nürnberger aber natürlich trotzdem, sollten sie gewinnen. Das Wichtigste ist jedoch, dass sich bei Rada und Falko einiges verändert hat: Das Leben ist leichter geworden.

"The Biggest Loser" sehen Sie immer mittwochs um 20.15 Uhr auf Sat.1.