Stau-Überraschung: Polizei lobt Protest-Bauern für "sehr vorbildliches" Verhalten

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In Nürnberg hatten zum Mega-Bauernprotest-Tag am Freitag (12. Januar 2024) viele ein Verkehrschaos erwartet. Doch die Szenen im Stadtbild und auch die Bilanz der Polizei überraschten.

Der Mega-Tag der Bauernproteste am Freitag (12. Januar 2024) in Nürnberg ist vorbei. Wie die Polizei in einer Bilanz schreibt, machten sich insgesamt 2200 Traktoren aus dem Großraum auf insgesamt sieben Routen auf den Weg zum Volksfestplatz, wo von 11 Uhr bis 13.30 Uhr eine große Kundgebung des Bauernverbands stattfand. Hintergrund war der anhaltende Unmut der Landwirte zur geplanten stufenweisen Streichung der Agrardiesel-Steuererleichterungen durch die Ampel-Koalition in Berlin. 

Im Vorfeld waren wegen der großen Masse an Traktoren massive Verkehrsprobleme erwartet worden - auch, weil die Landwirte im Berufsverkehr auf den wichtigsten Pendlerrouten der Stadt fuhren. Doch nach dem Abschluss des Protests kann ein ganz anderes Resümee gezogen werden. 

Landwirte machen Spur frei und lassen Autos an Kreuzungen passieren 

Wie unser Reporter vor Ort bereits in den Morgenstunden feststellen konnte, war von großen Staus entlang der Routen innerhalb des Stadtgebiets - und auch in den Straßen im näheren Umfeld nichts zu bemerken. Im Süden Nürnbergs, wo die Traktoren von Heilsbronn kommend über die Schweinauer Straße und die Nopitschstraße einfuhren, hielten die Schlepper bei roten Ampeln und machten an Kreuzungen den Weg für wartende Autos frei. So blieb ein - freilich langsamerer Verkehrsfluss - gewahrt - länger stehende Fahrzeuge waren kaum zu sehen. 

Auch im Bereich Bayernstraße/Frankenstraße kurz vor dem Volksfestplatz zeigte sich ein ähnliches Bild. Hier herrschte das größte Potenzial für eine starke Überlastung des Verkehrs, da hier gleich zwei Gruppen an protestierenden Landwirten eintrafen, während die übrigen Routen über die Südzufahrt eintrafen. Trotz eines extrem langen Konvois an Traktoren, der auch lange nach Beginn der Kundgebung noch in Richtung Kongresshalle rollte, wurde quasi dauerhaft eine Spur für Autofahrer freigehalten. Ein Nürnberger, der in einen von der Demonstration unabhängigen Unfall verwickelt wurde, bestätigte den Eindruck am Mittag. 

Auch bei der Rückfahrt konnte unser Reporter kein Verkehrschaos ausmachen - wegen der Mittagszeit waren die Straßen deutlich leerer als am Morgen. Auch die Polizei zeigt sich äußerst zufrieden: "Das Ganze lief sehr vorbildlich ab", erklärt ein Sprecher des Präsidiums Mittelfranken gegenüber inFranken.de. "Nach den Erfahrungen des Montags, an dem es sehr kooperativ verlief, hatten wir auch heute die entsprechenden Erwartungen gehabt", so der Polizeisprecher weiter. "In den meisten Fällen" sei es lediglich zu zähfließendem Verkehr gekommen. "Die Behinderungen ergeben sich natürlich schon aus der Anzahl der Fahrzeuge, die unterwegs waren", sagt der Sprecher. In den "meisten Fällen" sei es dabei nicht zu Störungen gekommen. Weitere Nachrichten aus Nürnberg findet ihr hier.

Vorschaubild: © Florian Hauner/inFranken.de