Die Nürnberger Verkehrspolizei stoppte am Montagabend eine Frau, die mit bis zu 156 Kilometer pro Stunde bei erlaubten 80 Stundenkilometern auf der Südwesttangente bei Nürnberg.
Polizisten der Nürnberger Verkehrspolizei stoppten gestern Abend (28.01.2019) auf der Südwesttangente ein Fahrzeug, das mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war. Die Spitzengeschwindigkeit lag bei 156 - erlaubt sind dort 80 Stundenkilometer.
Gegen 22.40 Uhr erfassten die Polizeibeamten mit ihrem zivilen Videomessfahrzeug die Fahrerin eines Volkswagens, welche auf der Südwesttangente von Nürnberg kommend in Richtung Fürth fuhr. Bei leichtem Schneefall und Temperaturen um den Gefrierpunkt erreichte sie eine Spitzengeschwindigkeit von 156 km/h bei erlaubten 80 km/h.
Bußgeld, Führerscheinentzug, Punkte
Nach Abzug der Messtoleranz lag die eilige Autofahrerin 48 km/h über dem erlaubten Limit. Sie muss nun mit 880,- Euro Bußgeld, einem zweimonatigen Fahrverbot und dem Eintrag von zwei Punkten im Verkehrszentralregister rechnen.
Ich halte es für unfair, wie mit derartigen Ausnahmesituationen Sensationen geheischt werden und am Ende beim Leser subjektiv der Eindruck hängen bleibt, alle Autofahrer würden rasen.
Die Folgen sind, dass in Bürgerversammlungen mehr Kontrollen in Tempo-30-Zonen gefordert werden, weil man ja subjektiv den Autofahrer für einen Raser hält. Die Folge ist auch, dass Verständnis für Innenminister Herrmanns Forderung nach noch mehr Polizeistaat aufgebracht wird, weil man diesen potenziellen Mördern ja das Handwerk legen möchte.
Das geht aber mit noch mehr Polizei auch nicht.
Insofern verlassen Medien ihren Auftrag zur Aufklärung der Bevölkerung und schlagen mit drauf.
Vielmehr sollten solche Rasereien in einen vernünftigen Kontext gestellt werden, nämlich dergestalt, dass auch erwähnt wird, wie lange die Zivilbeamten so übers Jahr gesehen unterwegs sind, bis sie einmal so einen "dicken Fisch " an Land ziehen. Oder bei Radarmessungen, wieviel Prozent sich an die angeordneten Geschwindigkeiten halten. Ich bin überzeugt, dass das 90 Prozent sind und weitere 9 Prozent nur knapp darüber liegen. Und der Rest hat keine so starke Aufmerksamkeit verdient, dem gehört eher stillschweigend der Führerschein abgenommen - und wenns nach mir geht durchaus länger als nur einen oder zwei Monate. Gerne so wie bei Alkohol!