Siemens verlegt seinen langjährigen Standort Nürnberg-Moorenbrunn nach Erlangen. Ein Unternehmenssprecher erklärt gegenüber inFranken.de, was hinter dem Firmenumzug steckt - und was aus den rund 2200 Beschäftigten wird.
- Siemens verlagert Nürnberger Standort nach Erlangen
- Unternehmensbereich in Moorenbrunn bekommt neue Heimat
- Rund 2200 Beschäftigte von Umzug betroffen - so geht es für sie weiter
- Siemens-Sprecher äußert sich zu Hintergründen und Zeitplan
Der Technologie-Riese Siemens verlegt seinen jahrzehntealten Standort Nürnberg-Moorenbrunn nach Erlangen. "Der Standort ist ein bisschen in die Jahre gekommen", äußert sich Siemens-Pressesprecher Bernhard Lott am Donnerstag (1. Dezember 2022) gegenüber inFranken.de zu den Beweggründen für den Firmenumzug. Das 37 Jahre alte Areal entspricht demnach nicht mehr den Standards einer modernen und leistungsfähigen Arbeitsumgebung. Die meisten der aktuell rund 2200 Beschäftigten sollen bis 2026 im Erlanger "Siemens Campus" eine neue berufliche Heimat finden. Für einige Angestellte soll es derweil in Fürth weitergehen.
Nürnberger Siemens-Standort zieht nach Erlangen - Mietvertrag für Moorenbrunn nicht verlängert
Am Siemens-Standort Moorenbrunn werden laut Firmenangaben unter anderem Produkte für die industrielle Automatisierung entwickelt und weltweit vertrieben. Weil sich eine Sanierung vor Ort augenscheinlich nicht rentiert, soll der Bereich komplett verlagert werden. "Eine adäquate Modernisierung - insbesondere unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten - ist mit unverhältnismäßig hohen Kosten verbunden", erklärt Siemens-Sprecher Lott. Auch in Bezug auf Anbindung und Verkehrsinfrastruktur weist die Örtlichkeit offenbar Defizite auf. "Vor diesem Hintergrund haben wir uns entschieden, den Mietvertrag für den Standort Nürnberg Moorenbrunn nicht mehr zu verlängern."
Wie der Technologie-Gigant inFranken.de mitteilt, enden die externen Mietverträge für den Standort Moorenbrunn größtenteils im September 2026 - einige auch früher. Als neue Heimat fungiert demnach der "Siemens Campus" in Erlangen. Der Erlanger 'Siemens Campus' ist Drehscheibe und Business-Marktplatz zugleich", hält Lott fest. "Durch den Umzug auf den Campus versprechen wir uns Vorteile für das Geschäft von Digital Industries und für das Arbeits- und Lebensgefühl der Mitarbeitenden."
"Im Campus entstehen aktuell ganz neue Räumlichkeiten", sagt der Pressesprecher. Die Gebäude seien sowohl CO₂-neutral errichtet als auch barrierefrei zugänglich. "Eingebettet in die städtische Umgebung, ist der Standort sehr gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen", nennt der Sprecher einen weiteren Aspekt, der für Erlangen spricht. "Es stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung für diejenigen, die mit dem Auto anfahren."
Siemens-Sprecher will nicht von Schließung sprechen - "Handelt sich um einen Umzug innerhalb der Region"
Für den beschlossenen Standortwechsel spricht nach Angaben des Konzerns außerdem die geringe Entfernung zu anderen Einrichtungen. "Wir wollen künftig näher am Geschäft, an unserem Forschungszentrum sowie der Friedrich-Alexander-Universität sein", so Lott. Die offene Bürolandschaft biete darüber hinaus "beste Voraussetzungen für eine noch engere Zusammenarbeit und Vernetzung" zwischen den einzelnen Einheiten.
Am jahrzehntealten Standort in Nürnberg-Moorenbrunn arbeiten gegenwärtig rund 2200 Menschen. Arbeitsplätze sollen laut dem Siemens-Sprecher infolge der Firmenverlegung nicht gestrichen werden. "Die Mitarbeiter müssen umziehen - sonst gar nichts", betont Lott. "Es gibt keinen Stellenabbau." Der Großteil der Beschäftigten soll im Sommer 2026 auf den "Siemens Campus" ziehen. Ein kleinerer Teil soll nach Fürth in die Breslauer Straße und an den Standort F80 in Erlangen umziehen. Der Siemens-Sprecher mag daher auch nicht von einer Schließung sprechen. "Es handelt sich um einen Umzug innerhalb der Region", konstatiert er.