Oberste Priorität hätten die aktuellen Bestellungen der Kunden, hält Pluta fest. Auf der Facebook-Seite von Küchenquelle berichten derweil mehrere Betroffene von offenbar nicht fertig gestellten Küchen. Der vorläufige Insolvenzverwalter und sein Team wollen laut eigenen Angaben in den nächsten Tagen nun prüfen, unter welchen Voraussetzungen es möglich ist, dass die Kunden ihre Küchen auftragsgemäß erhalten.
Nürnberger Küchenstudio deutschlandweit im Einsatz
Küchenquelle ist ein deutschlandweit tätiges Küchenstudio, das statt Filialen ein Netz von Küchenberatern im Außendienst beschäftigt. Diese führen die Küchenplanung direkt bei den Kunden vor Ort durch. Verkauft werden laut Pluta-Angaben vorwiegend Küchen der renommierten Hersteller Nobilia und Häcker.
Erstmeldung vom 24.11.2022: Nürnberger Küchenquelle meldet Insolvenz an - so soll es weitergehen
Der Nürnberger Traditionsbetrieb Küchenquelle ist wohl in eine akute wirtschaftliche Schieflage geraten. Das 1978 gegründete Unternehmen hat am Mittwoch (23. November 2022) beim Amtsgericht Nürnberg einen Insolvenzantrag gestellt. Eine Gerichtssprecherin bestätigte dies gegenüber inFranken.de.
Der fränkische Küchenspezialist hat sich inzwischen öffentlich zu dem Schritt zu Wort gemeldet. "Ja, es stimmt", hält eine Mitarbeiterin auf der Facebook-Seite des Unternehmens fest. Der Insolvenzantrag werde nun im nächsten Schritt von einem Insolvenzverwalter beziehungsweise vom Insolvenzgericht geprüft. "Nach dieser Prüfung erfolgt eine Entscheidung über die nächsten Schritte", heißt es in dem Beitrag weiter.
Nürnberger Küchenquelle meldet Insolvenz an - angeschlagenes Unternehmen bittet Kundschaft um Geduld
Auf Facebook äußern manche Kunden ihrerseits Bedenken in Bezug auf die Insolvenz. So schildert ein Nutzer etwa, dass ihm von Küchenquelle mitgeteilt worden sei, dass seine in Auftrag gegebene Küche nicht fertiggestellt werden könne. "Wir versprechen Ihnen, dass wir Sie umgehend darüber informieren und Ihnen Auskunft erteilen, wie wir mit Ihrem Auftrag bzw. Ihrer Anzahlung verfahren können", antwortet die Küchenquelle-Mitarbeiterin dem User in ihrer öffentlich einsehbaren Antwort. "Bis dahin müssen wir Sie um Geduld bitten und danken für Ihr Verständnis."
Der Umsatz von Küchenquelle wurde laut der Webseite Möbelkultur.de für das Jahr 2021 mit 120 Millionen Euro angegeben. Mit der Insolvenzanmeldung verfolge Küchenquelle laut einem am Donnerstagnachmittag veröffentlichten Statement das Ziel, das Unternehmen zu sanieren. Die Geschäftsführung, die den Antrag gestellt habe, erwarte nun die Entscheidung des Gerichts. "Sowie diese vorliegt, wird das Unternehmen seine Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner sowie die Öffentlichkeit transparent informieren", heißt es vonseiten des mehr als 40 Jahre alten Nürnberger Traditionsbetriebs.
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Meine Küche ist bereits Mitte September fertiggestellt worden und dafür habe ich auch, ebenfalls im September bezahlt im Vertrauen auf eine baldige Lieferung.
Erhalten habe ich sie nicht. Probleme bei der Material- oder Technikbereitstellung können dafür nicht die Ursache sein. Die Küche ist seit Monaten fertig und ohne Technik von mir bestellt worden.
Da die Insolvenz für die Firmenverantwortlichen sicher nicht ganz überraschend kam, drängt sich der Verdacht auf, das die Kunden monatelang mit dem Vorsatz abkassiert worden sind, die Insolvenzmasse zu erhöhen
Meine Küche ist seit Mitte September fertiggestellt. Für den Bau der Maßküche ist Küchenquelle bereits im September von mir bezahlt worden in der Gewissheit auf baldige Lieferung. Lieferung und Aufbau habe ich noch nicht bezahlt.
Also Materialmängel oder Probleme mit meiner Technik können nicht das Ausbleiben der Lieferung verursacht haben. Die Küche ist fertig und ohne Technik bestellt worden.
Für die Verantwortlichen bei Quelle kam die Insolvenz vermutlich nicht ganz überraschend.
Wurde noch Geld von den Kunden eingesammelt, mit dem Vorsatz, die Insolvenzmasse zu erhöhen?
Die sind doch nicht Insolvent, die machen doch nur eine Pause.
Das sollte schon richtig gestellt werden.
Ok, schade - wirklich schade für die Region, die Mitarbeiter, Zulieferer etc.
Aber bitte!!! Warum ist jedes Unternehmen, das es länger als 4 Wochen gegeben hat, ein TRADITIONS-Unternehmen? Jede Bäckerei, jeder Metzger, jede Kneipe, Club oder Cafe? Das sind alles auf Gewinn und Erfolg angewiesene Unternehmungen - das hat nix mit Tradition zu tun. Tradition ist für mich die Wies'n, die Bergkirchweih und ähnliche Institution, die in der Kultur verankert sind. Tradition ist Lederhosen, Dirndl, Hirschfänger und Gamsbart. Aber es liest sich halt besser, macht eine auffälligere Schlagzeile. Darum gehts wohl dem Traditions-Journalisten.