Eine Frau liegt in Nürnberg blutend am Boden und niemand hilft - bis auf einen Autofahrer, der sofort anhält. Obwohl viele Leute vorbeikommen, sei er der einzige Helfer gewesen, berichtet Denis Trost.
Nürnberg: Frau mit Kopfverletzung liegt blutend auf Fahrradstreifen
Nur ein Autofahrer hält an und hilft
Ersthelfer hat wichtigen Appell an alle
Es ist etwa 16 Uhr, als Denis Trost am Montag (29. November 2021) in Nürnberg auf dem Heimweg ist. Dann der Schock: Schon von weitem habe er gesehen, dass auf dem Fahrradstreifen in der Ziegelsteinstraße eine Frau liegt. "Vor mir waren auch einige Autos", erinnert er sich im Gespräch mit inFranken.de. "Aber die sind alle weitergefahren."
Nürnberg: Vorbeikommende Menschen ignorieren blutende Frau
Trost dagegen habe den Warnblinker eingeschalten und am Straßenrand gehalten. "Da waren überall Blutflecken, auch auf der Jacke. Sie hat aus dem Kopf geblutet. Sie hatte ein richtiges Loch am Kopf", beschreibt der 28-Jährige. Sofort habe er die 112 gewählt und die Situation geschildert.
"Zuerst hatte ich selbst einen Schock, ich wusste ja nicht, was passiert war und ob die Frau überhaupt ansprechbar war. Aber Gott sei Dank war sie das. Es hat sich dann herausgestellt, dass sie an einer Ataxie leidet." Ataxie ist ein Überbegriff für verschiedene Störungen der Bewegungskoordination. Das kann sich unter anderem durch Gleichgewichtsstörungen bemerkbar machen, die wahrscheinlich auch die etwa 60-jährige Dame trotz Rollator zu Fall brachten, erklärt Trost.
"Ich habe dann mit der offenen Beifahrertür den Fahrradweg blockiert, damit da niemand vorbeifahren kann", sagt er. "Zu meinem Erschrecken kam dann ein Fahrradfahrer vorbei und hat mir den Vogel gezeigt." Auch von Fußgängern, die die Stelle passierten, habe Trost sich andere Reaktionen gewünscht. "Niemand hat auch nur gefragt, ob er helfen kann. Sie sind einfach weiter gegangen und haben nur geguckt", sagt er verständnislos.
Ersthelfer in Nürnberg: 28-Jähriger erhält viel Zuspruch
Für ihn dagegen sei es selbstverständlich gewesen zu helfen. "Ich würde auch wollen, dass mir jemand hilft und ich nicht einfach liegen gelassen werde. Selbst wenn man nicht weiß, was man tun soll, die 112 rufen geht immer", appelliert er. "Ich war auch erst unsicher, wo und wie ich die Dame jetzt anfassen soll, um ihr hochzuhelfen."
Aus diesem Grund verfasst er später einen Facebook-Post, in dem er die Situation beschreibt. "Ich bin überrascht, wie viele darauf reagieren. Aber ich finde es gut, dass doch so viele derselben Meinung sind. Ich hoffe auch, dass andere genauso reagieren würden."
Auch eine junge Mutter bekam kürzlich Hilfe, als sie in Not war. Beim Hauptbahnhof Nürnberg war sie alleine mit ihrem kleinen Sohn unterwegs, als sie ein Albtraum-Erlebnis hatte. Vier Freundinnen waren sofort zur Stelle und halfen ihr.
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