Der Autozulieferer Vitesco wird am Standort Nürnberg mehr als 800 Stellen streichen. Dies sei "leider nicht zu vermeiden", heißt es nach einer Entscheidung im Aufsichtsrat des Konzerns.
- Nürnberg: Autozulieferer Vitesco streicht mehr als 800 Stellen
- "Leider nicht vermeiden": Unternehmen gibt Aufsichtsrats-Entscheidung bekannt
- "Zukunftstechnologien": E-Mobilität soll "Mindestniveau" an Beschäftigten sichern
- Konzern will mehr als 10 Millionen Euro in Standort investieren
Der bayerische Autozulieferer Vitesco hat einen drastischen Stellenabbau beschlossen: Am Standort Nürnberg sollen in den kommenden Jahren insgesamt mehr als 800 Arbeitsplätze wegfallen. Durch die unternehmerische Maßnahme erhofft sich der börsennotierte Zulieferer mit Sitz in Regensburg eine langfristige Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig soll die Produktion vor Ort erhalten werden können, wie Vitesco inFranken.de bereits Ende Juni mitteilte.
Update vom 07.09.2022: Entscheidung gefallen - Autozulieferer Vitesco streicht über 800 Stellen
In einer Sondersitzung am Dienstag (6. September 2022) hat der Aufsichtsrat des Autozulieferers Vitesco dem "Zukunftskonzept" für das Werk in Nürnberg zugestimmt. Diesem Beschluss seien "intensive und konstruktive Gespräche vorausgegangen", heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Wie das Unternehmen Ende Juni bekannt gegeben hatte, ist geplant, am Standort in Nürnberg einen drastischen Stellenabbau vorzunehmen, um selbigen als "Kompetenzzentrum für Elektromobilität in Deutschland international wettbewerbsfähig aufzustellen", wie es heißt.
Konkret sollen rund 810 Stellen gestrichen werden, von derzeit 1160 Beschäftigten wolle man die Zahl der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen "durch die Ansiedlung von Zukunftstechnologien wie etwa Silizium-Carbid basierten Produkten im Werk auf einem Mindestniveau von 350 oder mehr" halten, so der Autozulieferer. "Wir haben das Zukunftskonzept mit Blick auf Perspektiven für den Produktionsstandort Deutschland weiter ausgebaut und konkretisiert. Trotz aller Bemühungen lassen sich sehr schmerzhafte Einschnitte leider nicht vermeiden. Ohne das nun gebilligte Konzept wären die Konsequenzen aber mittel- und langfristig noch viel drastischer gewesen. Das muss allen Beteiligten bewusst sein", wird der Aufsichtsratsvorsitzende Siegfried Wolf zitiert.
Der Stellenabbau soll bis 2026 "so sozialverträglich wie möglich umgesetzt werden", heißt es. Das Unternehmen wolle außerdem seine "Entwicklungsaktivitäten am Standort Nürnberg künftig noch enger mit der Industrialisierung von Technologien, dem Musterbau und der Fertigung in Großserie verknüpfen". Bei Vitesco sei auch die Möglichkeit einer Auftragsfertigung am Standort sowie der Bau eines "vollautomatisierten Lagers als Teil zukünftiger Investitionen" Teil des Plans. Dafür seien insgesamt mehr als zehn Millionen Euro vorgesehen.
Erstmeldung vom 25. August 2022: Autozulieferer Vitesco plant in Nürnberg drastischen Stellenabbau - diese Mitarbeiter sind besonders betroffen
Auch wenn eine finale Entscheidung noch aussteht, dürfte ein Stellenabbau im großen Stil höchstwahrscheinlich nicht mehr zu verhindern sein. Die geplanten Maßnahmen erstrecken sich laut Vitesco über einen Zeitraum von vier Jahren. Dies solle den betroffenen Beschäftigten die Möglichkeit geben, sich auf die Veränderung vorzubereiten, weiter- oder umzuqualifizieren.
"Geplant ist, die Mitarbeitendenzahl im Werk von derzeit rund 1160 auf rund 350 Ende 2026 zu reduzieren", berichtet Kutz. "Betroffen davon sind vor allem Mitarbeitende in Produktlinien mit hohem Personalbedarf, die sich im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig aufstellen müssen."
Durch dumme Politik leider Arbeitlos!
Solange wir überwiegend Strom aus der Verbrennung von Öl, Kohle und Gas erzeugen und den Wasserstoff irgendwann aus Kanada beziehen und nicht aus Deutschland, also die Energiewende nicht angehen, macht ein E-Auto kein Sinn. Selbst die Idee CO2 zu reduzieren durch Gas-Verstromung wird ja erfolgreich durch Sanktionen und deren logische Folgen durch die Ampelmännchen torpediert als gäbe es keine Klimakatstrophe. Unter diesen Bedingungen ist der Diesel "ohne Euro 6" erste Wahl, denn selbst Ad-Blue ist ein Engpass. Mit dieser sinnvollen an dem derzeitigen Dilemma orientierten Politik blieben die Arbeitsplätze. Aber die Ampel bleibt sich treu und richtet weiter irreparablen Schaden an. Laut Habeck ist der Betrieb nur zu und überhaupt nicht pleite, den Unterschied für den Arbeiter soll der mal erklären!