Letztes "Wetten, dass..?" in Nürnberg: "Das wird kribbeln"

2 Min
Foto: Pelke
Foto: Pelke
Samuel Koch ist in der letzten Sendung dabei. Foto: Christoph Schmidt, dpa
Samuel Koch ist in der letzten Sendung dabei. Foto: Christoph Schmidt, dpa
 
Volker Schmidt Foto: Pelke
Volker Schmidt Foto: Pelke
 
Freddy Schmidt Foto: Pelke
Freddy Schmidt Foto: Pelke
 
Foto: Pelke
Foto: Pelke
 
 

In Nürnberg wird "Wetten, dass..?" am Samstag live im Fernsehen zu Grabe getragen. Die Mitarbeiter genießen die Vorbereitungen auf die allerletzte Show.

Mehr Fernsehen geht nicht: Acht Kameras, 500 Scheinwerfer und 2500 Zuschauer werden am Samstagabend dabei sein, wenn die allerletzte Ausgabe von "Wetten, dass...?" live aus Nürnberg gesendet wird. Markus Lanz wird zum allerletzten Mal die große Showtreppe hinunter laufen. Auf der Couch werden die Größen des deutschen Showbusiness sitzen.

Wetten dass..? in Nürnberg: Diese Stars sind dabei

Von Jan Josef Liefers bis Otto Waalkes gibt sich das Who is Who der deutschen Unterhaltung die Ehre. Auf der Showbühne wird Helene Fischer ins Mikrofon trällern. Als Überraschungsgast wird Samuel Koch nach Nürnberg kommen, der sich beim Versuch, mit Sprungfedern über Autos zu hüpfen, so schwer verletzte, dass er für immer gelähmt blieb.

War der Unfall von Samuel Koch der Anfang vom Ende?


Für viele Beobachter läutete der tragische Unfall vom Dezember 2010 den Anfang von Ende der Show ein. Kurze Zeit später übernahm Markus Lanz die Moderation von Thomas Gottschalk. Die Quoten rutschten peu-à-peu in den Keller. Nun hat Nürnberg die zweifelhafte Ehre, die Kulisse für die allerletzte Sendung zu bieten. Seit Tagen sind 250 Mitarbeiter in der Messehalle damit beschäftigt, pünktlich bis zum Beginn der Show alles fertig zu bekommen. Die Tribüne für die vielen Zuschauer steht schon. Kameramann Volker Schmidt kontrolliert derweil, ob die unzähligen Lampen unter der Decke richtig funktionieren. "Wir wollen unsere Stars natürlich ins rechte Licht rücken", sagt der Kameramann und wirft einen kritischen Blick zum Bühnenhimmel.

Traurig ist der Kameramann schon, dass es mit dem allerletzten Urgestein des deutschen Fernsehens nicht mehr weitergeht. "Ich glaube, die Quote wurde von Außen schlecht geredet. Der Markus Lanz hat wirklich einen tollen Job gemacht", ist sich der Herr über die vielen Kameras sicher und schickt einen Kollegen mit dem Aufzug unters Dach.

Die Männer hinter den Kulissen der ZDF-Show sind ein bisschen traurig

Freddy Schmidt schwebt langsam mit der Hebebühne nach oben. "Hier ist das Ding", sagt der Mitarbeiter der Lichtmannschaft und hantiert an einem Scheinwerfer herum. "Ich bin schon seit 28 Jahren dabei. Schade, dass jetzt alles zu Ende geht. Mein Vater hat schon beim Frank Elstner bei der Show gearbeitet", erzählt der Kölner und schaut ein bisschen traurig drein.

Derweil steht die nächste Lichtprobe auf dem Programm. "Hier werden die Wettkandidaten Platz nehmen", sagt Dirk Sawadski und lässt sich in das gemütliche Sofa fallen. Überhaupt wirkt die ganze Crew noch ziemlich entspannt. "Wir sind nicht aufgeregt", sagt Sawadski und Kameramann Schmidt schüttelt ebenfalls mit dem Kopf. "Wieso auch? Wir sind so super eingespielt. Da läuft alles wie am Schnürchen", sagt Volker Schmidt selbstbewusst. Kleine Pannen könnten natürlich immer passieren. In der letzten Sendung sei zum Beispiel die Band "One Direction" nicht pünktlich auf der Bühne erschienen. Aber das sei jetzt alles Schnee von gestern. Bei der Abschiedsshow in Nürnberg seien Überraschungen programmiert, vermutet Schmidt. "Wir werden auf jeden Fall kräftig überziehen. Bis nach Mitternacht wird die Show auf jeden Fall gehen", plaudert der Kameramann aus dem Nähkästchen.

Ein bisschen traurig sind die Männer hinter den Kulissen schon, dass am Samstag endgültig Schluss sein soll. Aber schlechte Stimmung will keiner aufkommen lassen. "Es hätt` noch immer jot jegange", sagt Freddy Schmidt in schönstem, kölschen Dialekt. Auch wenn sich einige bald einen neuen Job suchen müssen - auf die letzte Show freuen sich alle in Nürnberg. "Das wird schon ganz schön kribbeln", ist Volker Schmidt sicher und denkt vielleicht: Top - die Wette gilt.