Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hat am Mittwoch zwei beschlagnahmte "Klingonenschwerter" an den Kulturreferenten der Stadt Erlangen überreicht. Beim "Comic-Salon" sollten die "Bat´leths" aus der berühmten Fantasy-Saga ihren ersten großen Auftritt haben und Star-Trek-Fans aus ganz Deutschland anlocken.
Ganz schön martialisch schauen sie aus, die scharfen Klingonenschwerter. Normalerweise konfisziert Antje Gabriels-Gorsolke solche Klingen und schickt sie umgehend zum Landeskriminalamt. Dort werden die Waffen meistens in einer dunklen Asservatenkammer verschlossen und landen irgendwann auf dem Schrottplatz. Nun hält die Oberstaatsanwältin die obercoolen Schwerter feierlich im ehrwürdigen Justizpalast in den Händen und spricht von einem "Glücksfall".
Freilich ist die Staatsanwältin weder Klingonin noch Waffennärrin. Sie sei einfach glücklich, der Bürokratie ein Schnippchen geschlagen zu haben. Denn eigentlich sollten die außerirdischen Waffen, die bei einem straffällig gewordenen Klingonen-Freund auf dem Erdtrabanten gefunden wurden, gleich hinter Schloss und Riegel landen. Es folgte ein Aufschrei der Empörung in der Star-Trek-Szene.
Viele "Trekkies" hatten Angst, die Ordnungshüter würden mit dem kostbaren Herrscherschwert des klingonischen Imperators Khaless kurzen Prozess machen.
Zum Glück, wiederholt die Staatsanwältin, habe sich Dieter Rossmeissl bei der Justiz gemeldet. Der Kulturreferent der Stadt Erlangen wollte die wertvollen Fantasie-Schwerter gerne haben, um die skurrilen Hieb- und Stichwaffen - hinter Panzerglas im Stadtmuseum oder streng bewacht beim Comic Salon - den Freunden der Sternenreise präsentieren zu können.
Viel Geld musste Rossmeissl freilich nicht auf den Tisch hinblättern. Im Grunde genügte ein Anruf. Alles weitere arrangierte die Staatsanwältin. Schließlich hatte auch das große Landeskriminalamt ein Herz mit den "Trekkies" und stimmte dem "Deal" zu. Jetzt will Rossmeissl ganz schnell klingonisch lernen, um die Schriftzeichen auf den Schwertern entziffern zu können.
Fest steht schon, dass beide "Bat´leths" nicht von echten Klingonen aber von echten Schauspielern signiert wurden. Das ist in Star-Trek-Kreisen fast genauso viel wert.
Richtig wertvoll seien die Schwerter freilich nicht. Rund 500 Euro würden die Klingonenschwerter vielleicht einbringen. Für Fans der Fantasie-Serie sind die "Bat´leths" aber unbezahlbar, weil mittlerweile verstorbene Star-Trek-Darsteller die Schwerter mit der Hand signiert haben.